Ultradünnes Wearable 19.04.2016, 08:50 Uhr

Die eigene Haut zum Display machen

Japanische Ingenieure haben eine elektronische Haut entwickelt, die nur drei tausendstel Millimeter dick ist. Wer sich diese aufklebt, kann den eigenen Körper als Display nutzen. Und was zeigt das Wearable an? Das lesen Sie hier.

Die Elektrohaut arbeitet mit der sogenannten Pulsoxymetrie: Leuchtdioden schicken Licht in die Haut, Photodetektoren erfassen die Absorption. Daraus lässt sich die Sauerstoffkonzentration im Blut errechnen. 

Die Elektrohaut arbeitet mit der sogenannten Pulsoxymetrie: Leuchtdioden schicken Licht in die Haut, Photodetektoren erfassen die Absorption. Daraus lässt sich die Sauerstoffkonzentration im Blut errechnen. 

Foto: Someya Group Organic Transistor Lab/The University of Tokyo

Wie ist es eigentlich um die Sauerstoffkonzentration in meinem Blut bestellt? Für Sportler eine Frage, die sie bald mit einem Blick auf die Handoberfläche beantworten könnten. Japanische Forscher der Universität Tokio haben eine flexible und nur drei Mikrometer dicke Elektrohaut entwickelt. Und obwohl die Haut damit nur drei tausendstel Millimeter dick ist, findet darin ein Hightech-Meisterspiel statt.

Organische Leuchtdioden aus Polymer (PLED) schicken Licht in die Haut, Photodetektoren erfassen die Absorption des Lichts. Mit dieser sogenannten Pulsoxymetrie lässt sich die Sauerstoffkonzentration berechnen und über ein Foliendisplay mit Leuchtdioden auf dem Handrücken darstellen, berichtet die Zeitschrift Science Advances.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Barriereschicht schützt Elektrohaut vor Wasserdampf

Doch die Forscher haben nicht nur Sensoren und Display in die Elektrohaut integriert. Bestandteil ist auch eine Barrierefolie auf fünf Lagen anorganischen Siliziumoxidnitrids (SiON) und organischen Parylen-Materials. Diese Folie schütze die Kunsthaut vor Sauerstoff und Wasserdampf und sei wesentlich dünner als bisherige flexible Folien, sagte Armin Wedel vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung gegenüber der Welt. Neu sei auch, dass PLEDs auf ein ultraflexibles Substrat aufgebracht sind.

Elektrohaut könnte Operationen sicherer machen

Und wann kommt die Elektrohaut auf den Markt? Das könnte noch etwas dauern. Denn die Anzeige direkt auf der Haut hat lediglich eine Lebensdauer von einigen Tagen. Bislang hätten die Forscher einen Machbarkeitsnachweis erbracht, sagt Wedel. Die Funktionen ließen sich jedoch auf weitere Körperwerte ausweiten. Das könnte dann irgendwann auch Operationen noch sicherer machen.

Die Elektrohaut ist nur drei tausendstel Millimeter dick. Trotzdem haben es Forscher geschafft, Leuchtdioden zu integrieren. 

Die Elektrohaut ist nur drei tausendstel Millimeter dick. Trotzdem haben es Forscher geschafft, Leuchtdioden zu integrieren.

Quelle: Someya Group Organic Transistor Lab/The University of Tokyo

„Letztendlich könnten organische optische Sensoren, die auch flexibel sind, direkt auf Organe angebracht werden, um die Sauerstoffsättigung während und nach Operationen gezielt zu überwachen“, erklärt Forschungsleiter Tomoyuki Yokoto von der Universität Tokio. In Zukunft könnte die Elektrohaut dann auch eine Lebensdauer von Wochen oder Monaten haben.

Kunsthaut lässt Menschen das Erdmagnetfeld spüren

Auch andere Wissenschaftler experimentieren mit ultradünnen Wearables. Einem Team deutscher und japanischer Forscher ist es beispielsweise gelungen, eine 1,5 Mikrometer dünne Haut herzustellen, die auf einer Seifenblase schwebt. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit. Es lassen sich nämlich Magnetsensoren integrieren, mit denen Menschen das Magnetfeld der Erde erspüren können.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.