Suchmaschine 29.11.2021, 11:37 Uhr

Google: Wir zeigen Ihnen Alternativen, damit Sie nicht danach googeln müssen

Google ist die Standardsuchmaschine für die meisten Menschen. Der Dienst liefert ziemlich gute Ergebnisse – aber nicht immer die besten. Und: Beim Thema Datenschutz haben andere die Nase vorn. Unsere Alternativen-Liste bietet einen Überblick.

Suchmaschine Google liefert oft sehr gute Ergebnisse - aber nicht immer die besten. Zudem gilt der Dienst als Datenkrake. Viele Alternativen versprechen mehr Nutzersicherheit. Foto: Panthermedia.net/Artursz

Suchmaschine Google liefert oft sehr gute Ergebnisse - aber nicht immer die besten. Zudem gilt der Dienst als Datenkrake. Viele Alternativen versprechen mehr Nutzersicherheit.

Foto: Panthermedia.net/Artursz

Wenn ein Markenname zum Synonym für eine Tätigkeit wird, dann ist beim Marketing wahrscheinlich nicht alles falsch gelaufen. Google ist so ein Beispiel dafür. Wer im Internet nach Informationen zu einem Thema sucht, der … nun ja … googelt.

Wenn Sie über 30 sind, dann kennen Sie sicher noch den Lycos-Hund. Der schwarze Labrador  war das Maskottchen von Lycos, einer in den 90ern sehr beliebten Suchmaschine. Vielleicht lag’s ja am Namen, dass sich Lycos am Ende nicht gegen den Konkurrenten Google durchsetzen konnte: Das Verb Lycossen klingt einfach nicht gut.

Warum hat sich Google als Suchmaschine durchgesetzt?

Wahrscheinlicher aber ist: Google lieferte nach seinem Start 1998 bessere Suchergebnisse als die damals etablierten Suchmaschinen. Die damals größten Anbieter von Suchergebnissen waren damals Webkataloge wie Yahoo. Diese hatten gegenüber Google, wie wir es heute kennen, aber gewisse Nachteile. So mussten solche Verzeichnisse redaktionell aufwendig gepflegt werden. Die Suchergebnisse waren oft nicht auf dem neuesten Stand.

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Google war von Beginn an schneller und aktueller und zudem in der Lage, durch seinen PageRank-Algorithmus passendere Suchergebnisse zu liefern. Auch das Geschäftsmodell war von Anfang an anders als das der Mitbewerber. Statt Gebühren für Einträge zu verlangen oder Werbung auf der Startseite anzuzeigen, bot Google auf die Nutzerfragen zugeschnittene Anzeigen an.

Welche Alternativen zu Google gibt es?

Und doch: Google ist nicht für jeden Zweck die beste Suchmaschine. Überdies kritisieren Datenschützer Google immer wieder wegen mangelnder Transparenz. Viele Menschen wünschen sich Alternativen. Und die gibt es. Damit Sie nicht danach googeln müssen, haben wir einige für Sie zusammengestellt und die Vor- und Nachteile skizziert:

Um diese Google-Alternativen geht es im Artikel:

Bing

Bing ist die Suchmaschine von Microsoft und wurde im Juni 2009 gelauncht. Den Beta-Status verließ die Suchmaschine aber erst 2012. Microsoft steht für eine benutzerfreundliche Oberfläche und schnelle Suchfunktionen rund um Bilder, Nachrichten und Videos. Bing steht in direkter Konkurrenz zu Google. Microsoft greift für seine Suchmaschine auf die künstliche Intelligenz namens Cortana zurück.

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Sie analysiert Quellen im Internet und soll zwischen seriösen und unseriösen Quellen unterscheiden. Die Suchmaschine geriet in Kritik, da sie chinesische Inhalte zensiert. Bei Suchanfragen aus China kommt es aufgrund der Vorgaben von Behörden des Landes zu einer zensierten Ausgabe der Suchergebnisse. Mit einem Marktanteil von guten 10 % liegt Bing weit abgeschlagen hinter dem Riesen Google.

Duckduckgo

Google sammelt Daten – Duckduckgo nicht. So lautet das Motto der alternativen Suchmaschine. Die Privatsphäre der Nutzenden wird groß geschrieben. Gründer von Duckduckgo ist Gabriel Weinberg, Sohn eines Arztes. Ursprünglich programmierte er einen Online-Shop für die Schneiderei seiner Mutter. Der studierte Physiker verkaufte die Datenbank für E-Mail-Adressen 2006 für zehn Millionen US-Dollar. Die alternative Suchmaschine verspricht, keine IP-Adressen oder Suchverläufe der User zu speichern.

Startpage/Ixquick

Diese Metasuchmaschine stammt aus den Niederlanden. Wie Duckduckgo verspricht sie, private Daten von Nutzern nicht zu erfassen. 1998 gründete David Bodnick die Firma Ixquick. 2000 erwarb Surfboard Holding BV die Suchmaschine. Kontextbezogene Werbung stellt das Kern-Geschäftsmodell dar. Heute firmiert der Dienst unter dem Namen Startpage. Auch wenn sich der Name seit 2018 geändert hat, bleibt der Fokus erhalten. Startpage bietet auch einen Proxy-Service, über den Nutzer völlig anonym surfe können. Die Suchmaschine finanziert sich über nicht-personalisierte Werbung.

Yahoo

Yahoo war DAS Internetding der 90er Jahre. 1994 wurde das Unternehmen gegründet und der Name stand – so wie heute Google – für die Suche nach Informationen im Internet. Google hat Yahoo in den 2000ern als Suchmaschine allerdings überflügelt – nicht zuletzt, weil Googles Pagerank schlicht bessere Ergebnisse lieferte. Dennoch ist Yahoo noch immer eine der populärsten Suchmaschinen – und hat einige Vorteile gegenüber Google.

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So etwa bei der Newssuche. Anders als beim Konkurrenten können Nutzer Nachrichten sehr komfortabel nach Quellen sortieren. Was viele Nutzerinnen und Nutzer ebenfalls schätzen: Suchergebnisse werden per Klick automatisch in einem neuen Tab geöffnet. So kann man immer schnell wieder zur Suche zurückkehren.

Lycos

Diese alternative Suchmaschine ist aus der Universität Carnegie Mellon entstanden. Seit 1994 besteht dieses Webportal. Neben der Suche, gibt es ein Netzwerk von E-Mail-, Webhosting-, Social Networking- und Unterhaltungswebsite. Der kostenlose Mail-Service wurde jedoch 2018 eingestellt. Einst gehörte Lycos zu den verheißungsvollsten Internetportalen – doch der Lack ist ab. Die Konkurrenz rund um Gmail von Google und Co. ist einfach zu groß geworden. Der schwarze Labrador gilt aber bis heute als Markenzeichen von Lycos.

Metasuchmaschinen (Metager)

Bei diesem Konzept wird eine Suchanfrage an mehrere Suchmaschinen gegeben. Metager sammeln diese Ergebnisse und bereiten sie in einer Trefferliste (SERPs) auf. Einen eigenen Index haben Metasuchmaschinen also nicht. Die Wahrung der Privatsphäre wird hier ebenfalls hochgehalten. Das erklärte Ziel von Metager: Digitales Wissen frei zugänglich machen. Beispiele sind metager.de oder unbubble.eu.

Nona

Eine noch sehr junge Suchmaschine aus Köln ist Nona. Wie auch bei anderen Google-Alternativen ist eines der Hauptargumente, die die Macher ins Feld führen: der Datenschutz. “Bei Nona wollen wir kein Geld mit persönlichen Daten verdienen – für uns steht immer nur die beste Antwort auf die Suchanfrage eines Nutzers im Vordergrund und nicht der Verkauf von Werbung oder das Tracking des Online-Verhaltens”, heißt es bei Nona. Alle Daten werden demnach auf deutschen Servern verarbeitet und verschlüsselt operiert. Die Suchmaschine funktioniert ohne Tracking-Cookies, Nutzern wird nur generische Werbung ausgespielt, die zu den eingegebenen Suchbegriffen passt. Darüber hinaus bietet Nona ein Abo-Modell an: Für 2 Euro gibt es Suchergebnisse ganz ohne Werbung. Insgesamt wirkt die Startseite recht aufgeräumt, Ergebnisse werden in Bilder, News und Videos sortiert – und Nutzer können über das Menü gezielt nach Podcasts suchen. Ein nettes Feature sind überdies die “Sofortantworten”, die bei manchen Fragen vor den Ergebnislinks angezeigt werden und wahrscheinliche Suchintentionen vorwegnehmen.

Ask

Ein festes Fragen-Antworten-Reservoir wird bei Ask ausgespielt – mit einer Suchmaschine hat der Dienst nicht mehr viel gemein. 1996 wurde das Internetportal aber vor diesem Hintergrund gelauncht. Seit Ende 2007 bestehen Ask-Plug-Ins für Internetbrowser.

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Die Suchfunktionen können anonym genutzt werden. Daten über das Suchverhalten werden nicht gespeichert. Aus dem Suchmaschinen-Geschäft ist Ask weitgehend ausgestiegen und konzentriert sich auf die Beantwortung von User-Fragen. Gerade für Menschen, die mit Suchmaschinen wenig vertraut sind, kann Ask dank der Frage-Antwort-Struktur aber eine gute Alternative zu Google sein.

Wolfram Alpha

Diese Suchmaschine basiert auf der Software Mathematica und findet Online-Informationen auf. Doch das Hauptziel ist ein gänzlich anderes als bei vielen Suchmaschinen: Fakten werden nicht nur aufgefunden, sondern durch spezifische Algorithmen zu Ergebnissen verarbeitet. Hierbei spricht man von einer semantischen Suchmaschine. Das heißt: Nutzer erhalten keine Liste von Links zu Webseiten, sondern spezifische Informationen zur Suchanfrage. Wer etwa das Wort „Sun“ eingibt, erhält Infos zur Entfernung der Sonne zur Erde oder zur aktuellen Uhrzeit des Sonnenaufgangs. Damit soll eine Funktionslücke von Suchmaschinen geschlossen werden. Das Projekt Wolfram Alpha wird von Hunderten Mitarbeitenden getragen. Seit 2005 arbeiten sogenannte Data Curators an der Suchmaschine. Wissenschaftler oder Fachfrauen auf einem Gebiet prüfen die Daten zusätzlich zur automatischen Überprüfung – zum Beispiel auf Qualität. Die Software kann zum Teil kostenfrei genutzt werden. Für Unternehmen gibt es ebenfalls ein Produkt, das sich Wolfram Alpha Appliance nennt. Ein Nachteil: Derzeit sind nur englische Suchanfragen möglich, doch künftig soll die Suchmaschine auch in anderen Sprachen funktionieren.

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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