Interview 23.01.2020, 15:41 Uhr

„Digitalisierung ist kein Ziel – sondern ein Mittel zum Zweck!“

Auch die zunehmende Automatisierung in der Logistik wird den Menschen nicht überflüssig machen. Erfahren Sie mehr dazu in diesem Interview mit Johannes Fottner, Kongressleiter des 29. Deutschen Materialfluss-Kongresses.

Wie macht man als Ingenieur Karriere im Zeitalter der Digitalisierung? Foto: panthermedia.net/EdZbarzhyvetsky

Wie macht man als Ingenieur Karriere im Zeitalter der Digitalisierung?

Foto: panthermedia.net/EdZbarzhyvetsky

Künstliche Intelligenz, Machine Learning und das Internet of Things (IoT) – nur einige der Technologien, die in den letzten Jahren die Industrie und insbesondere die Intralogistik umwälzen. Die Automatisierung ist auf dem Vormarsch: Wo wir aktuell stehen und was die künftige Rolle des Menschen sein wird, darüber spricht Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner, Kongressleiter des 29. Deutschen Materialfluss-Kongresses.

Digitalisierung und Logistik 4.0 – wie würden Sie heute den aktuellen Status Quo bewerten? In welchen Bereichen hinkt die Realität den Erwartungen hinterher, was ist noch zu tun?

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In der Logistikwelt gibt es eine Antwort, die fast immer passt: Es kommt darauf an. Ziele werden leider oft so hoch gesetzt, dass sie kaum erreichbar sind. Wir denken sozusagen digital, 0 oder 1 – doch es gibt noch viele weitere Möglichkeiten dazwischen.

Wichtig ist es aus meiner Sicht zu unterstreichen, dass Digitalisierung kein Ziel darstellt – Digitalisierung ist ein Mittel zum Zweck mit dem Ziel, Effizienz und Flexibilität etwa in der Intralogistik weiter zu steigern. In dieser Hinsicht sind wir schon sehr weit fortgeschritten mit vernetzten, digitalisierten Prozessen. Ein Beispiel dafür ist der vielfach bereits laufende Echtzeit-Datenaustausch zwischen OEMs, Zulieferern und Logistikdienstleistern. Das bringt mehr Effizienz und Mehrwerte für alle Beteiligten, eine echte Win-win-Situation also!

Machen Digitalisierung und Automatisierung den Menschen überflüssig?

Diese Erwartung habe ich nicht. Digitalisierung kann dabei helfen, Prozesse zu optimieren mehr Transparenz zu bieten. Ganz ohne den Menschen wird es aber auch in Zukunft nicht gehen. Ein Beispiel ist die Kommissionierung: Der Mensch nimmt zwar per Hand die benötigten Artikel aus dem Regal – aber das System steuert das vollautomatisch, heute schon. Vieles, was nach einem rein manuellen Prozessschritt aussieht, ist also als Prozess längst automatisiert und digitalisiert.

Flexibilität, Wahrnehmung, vorausschauendes Handeln – der Mensch kann Dinge, die einer Maschine erst aufwendig beigebracht werden müssten. Ich würde daher eher sagen, dass Automatisierung den Menschen unterstützt und seinen Wertschöpfungsfaktor sogar noch steigern kann. Die Warenverfügbarkeit in kürzester Zeit ist zu einer maßgeblichen Eigenschaft eines Produktes geworden. Schneller lieferfähig zu sein, flexibel zu sein, das sind wesentliche Unterscheidungsmerkmale im Markt. In dieser Hinsicht kann Technologie also den Faktor Mensch im Materialfluss vielleicht nicht ersetzen, aber doch zu einer verbesserten Wertschöpfung beitragen.

Wie sieht aus Ihrer Sicht das optimierte Lager der Zukunft aus?

Ich bin davon überzeugt, dass es auch in 30 oder 40 Jahren noch viele Menschen in der Intralogistik geben wird. Die eigentliche Herausforderung lautet, die optimale Balance zu finden zwischen Mensch und Maschine.

Andererseits fangen wir dabei nicht bei null an, sondern bauen kontinuierlich auf einen jahrzehntelangen Erfahrungsschatz auf. Wir dürfen nicht vergessen, dass es automatisierte Lagersysteme schon seit den 1960er-Jahren gibt, ebenso auch „autonome“ Transportsysteme seit den 1970ern. Wir erleben somit eher eine stete Evolution als eine grundlegende Revolution. Für die Zukunft erwarte ich somit insbesondere hybride Welten, in denen Mensch und Maschine erfolgreich interagieren und Intralogistik auf ein neues Niveau an Vernetzung, Effizienz und Flexibilität bringen.

Welche Antworten hat die Logistik auf gesellschaftliche Anforderungen wie Klimaschutz, Umweltziele, soziale Verträglichkeit?

Ökologische Effizienz geht häufig einher mit ökonomischer Effizienz. Wenn ich ökonomisch sinnvolle Dinge anstoße, verändern sich Transportwege auch ökologisch oft in positiver Weise – beides greift ineinander.

Produktivität und Effizienz sind Grundziele der Logistik. Das aber bedeutet immer auch ein nachhaltiges Wirtschaften. Ich bin mir daher sicher: Das Streben der Logistikwelt nach permanenter Optimierung kann und wird zu Antworten führen, die auch den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden.

Vorträge, Diskussionen und weitere Informationen zu diesen Themen und den Trends im Materialfluss auf dem 29. Deutschen Materialfluss-Kongress am 19. – 20. März in Garching bei München.

Ein Beitrag von:

  • Natalie Kujat

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