Keine Daten an Facebook? 20.09.2016, 13:30 Uhr

Auf Dauer hilft nur das Löschen von WhatsApp

Verbraucherschützer haben WhatsApp wegen der neuen Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen abgemahnt. Ihr Vorwurf: Seit Ende August zwingt der Messenger-Dienst seine Nutzer, die Übertragung ihrer Daten an Facebook zu erlauben. Widerspruch sei nur bedingt möglich. Und das stimmt. Deshalb auch unser Tipp: Wer sich vor der Datenkrake aus dem Hause Facebook schützen will, muss den WhatsApp-Dienst quittieren.

Bitterer Beigeschmack: Der Messenger-Dienst WhatsApp überträgt die Daten seiner Nutzer inzwischen an Facebook. Wer das auf keinen Fall will, löscht seinen Account am besten. 

Bitterer Beigeschmack: Der Messenger-Dienst WhatsApp überträgt die Daten seiner Nutzer inzwischen an Facebook. Wer das auf keinen Fall will, löscht seinen Account am besten. 

Foto: Britta Pedersen/dpa

Das Marktwächter-Team des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) hat WhatsApp abgemahnt: „WhatsApp will Daten seiner Nutzer wie etwa Handynummern an den Mutterkonzern Facebook übertragen – unabhängig davon, ob sie einen Facebook-Account haben oder nicht,“ heißt es in einer gestern veröffentlichten Mitteilung. Betroffen seien auch Verbraucher, die weder WhatsApp noch Facebook nutzen: Sobald deren Telefonnummern in den Kontakten eines WhatsApp-Kunden gespeichert seien, gingen auch die an die gesamte Facebook-Unternehmensgruppe.

Widerstand ist zwecklos

Möglich machten das Ende August geänderte Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen. Für den Juristen Christopher Kunke von der Verbraucherzentrale NRW steht fest: „WhatsApp wirbt in seinen AGB damit, die Privatsphäre der Nutzer schützen zu wollen. Doch davon kann unserer Ansicht nach spätestens seit den neuen Nutzungsbedingungen keine Rede mehr sein.“ Bis morgen hat WhatsApp nun Zeit, eine Unterlassungserklärung abzugeben, ansonsten drohen die Verbraucherschützer mit einer Klage.  

Immerhin, so informiert die Verbraucherzentrale, können Bestandskunden von WhatsApp einer Weitergabe ihrer Daten zu Werbezwecken widersprechen – zumindest bis zu 30 Tage, nachdem sie aufgefordert wurden, den überarbeiteten Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen zuzustimmen. Unter dem Menüpunkt „Account“ in den „Einstellungen“ von WhatsApp sollte man in diesem Sinne den Punkt „Meine Account-Info teilen“ deaktivieren.

In den Einstellungen der Autorin dieses Beitrags tauchte diese Möglichkeit allerdings gar nicht mehr auf. Für die Ingenieur.de-Leser nahm sie dann in Kauf, dass alle ihre WhatsApp-Chats gelöscht wurden, und traute sich, ihren WhatsApp-Account komplett zu löschen. Das ist über die WhatsApp-Einstellungen möglich. Nach einer Neuanmeldung hatte sie dann auch erneut die Möglichkeit, zumindest der Nutzung ihrer Daten zu Werbezwecken auf Facebook zu widersprechen. Und das geht so:

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Technische Informatik" THU Technische Hochschule Ulm
Excellence AG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur KI (m/w/d) Excellence AG
Dortmund Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Embedded Software Entwickler (m/w/d) Excellence AG
Dortmund Zum Job 
K. A. Schmersal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
IT Security und Compliance Manager (m/w/d) K. A. Schmersal GmbH & Co. KG
Wuppertal Zum Job 
K. A. Schmersal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
System/Solution Architekt (m/w/d) mit Schwerpunkt Entwicklung SAP K. A. Schmersal GmbH & Co. KG
Wuppertal Zum Job 
Jungheinrich Norderstedt AG & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Entwicklung Embedded Software (m/w/d) Batterien und Ladegeräte Jungheinrich Norderstedt AG & Co. KG
Norderstedt Zum Job 
KNDS Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technischer Projektleiter (m/w/d) Panzerhaubitze 2000 KNDS Deutschland GmbH & Co. KG
KNDS Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems KNDS Deutschland GmbH & Co. KG
thyssenkrupp AG-Firmenlogo
Trainee Automatisierung Bochum (m/w/d) thyssenkrupp AG
Flowserve Corporation-Firmenlogo
Trainee Operations (m/w/d) mit dem Schwerpunkt Prozessoptimierung und Digitalisierung Flowserve Corporation
Dortmund Zum Job 
AGR Betriebsführung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Leittechnik (m/w/d) AGR Betriebsführung GmbH
Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH-Firmenlogo
IT Projektmanager / Key User - Prozessoptimierung, E-Commerce & Vertrieb (m/w/d) Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
POLYVANTIS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker Elektrotechnik / Automatisierungstechnik (m/w/d) OT, Messsysteme (m/w/d) POLYVANTIS GmbH
Weiterstadt Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Site Reliability DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Master in Informatik / Elektrotechnik - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Mannheim Zum Job 
Stadt Worms-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) CAFM Stadt Worms
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Bei der Neuanmeldung bei WhatsApp diesen Regler deaktivieren, dann nutzt WhatsApp meine Daten wenigstens nicht für Werbung auf Facebook – zumindest vorläufig!

Bei der Neuanmeldung bei WhatsApp diesen Regler deaktivieren, dann nutzt WhatsApp meine Daten wenigstens nicht für Werbung auf Facebook – zumindest vorläufig!

Quelle: Susanne Neumann

Klicken Sie nicht gleich auf „Zustimmen“, sondern zunächst auf den kleinen Link „Lesen“ im Text der Mitteilung über die Änderung der Nutzungs- und Datenschutzbedingungen. Sie haben dann die Möglichkeit, ein Häkchen bzw. den Schieberegler auf „Deaktiviert“ zu setzen, wo es um die Nutzung ihrer WhatsApp-Daten zu Werbezwecken auf Facebook geht. Es sei jedoch angemerkt: Ob und wie lange sich das Unternehmen an dieses „Versprechen“ hält, steht in den Sternen.

Der Schweizer Messenger Threema wirbt seit Jahren damit, besonders sicher zu sein. Seinen Quellcode veröffentlicht der Dienst aber nicht. 

Der Schweizer Messenger Threema wirbt seit Jahren damit, besonders sicher zu sein. Seinen Quellcode veröffentlicht der Dienst aber nicht. 

Quelle: Threema

Letztlich ist das aber ohnehin egal. Schon als Facebook das Unternehmen WhatsApp für 19 Milliarden Dollar kaufte, waren die Aufregung und die Sorge um den Datenschutz der WhatsApp-Kunden vor Facebook groß. Dabei hatte WhatsApp-Gründer Jan Koum erst kurz vor der Übernahme in einem von Focus veröffentlichten Interview kund getan: „… unser Modell basiert ja eben nicht darauf, möglichst viel über unsere Nutzer zu wissen und Daten zu sammeln. Wir kennen nur seine Telefonnummer. Aber wir speichern die Nachrichten nicht. Wir kennen weder die Namen unserer Nutzer noch ihr Alter, ihr Geschlecht oder ihre Adresse. Wir wissen nicht, wie sie ihr Geld ausgeben, wo sie wohnen oder was sie essen. Das interessiert uns auch alles nicht. Wir wollen so wenig wissen wie möglich.“

Tipp: Zu Messenger mit Open Source Code wechseln

Soviel zur Glaubwürdigkeit. Die Autorin dieses Beitrags meint: Will man sich vor der Datenkrake WhatsApp schützen, muss man den Dienst quittieren. Netzpolitik.org gibt Aussteige-Willigen fünf gute Gründe für einen Messenger-Wechsel an die Hand, mit denen man die WhatsApp-Freunde eventuell zum Mitziehen bewegen könnte. 

Übrigens: Der gerne als Alternative zu WhatsApp genannte Threema-Messenger veröffentlicht seinen Quellcode nicht. Sondern versichert lediglich, den Code intern regelmäßig und sorgfältig zu prüfen. Was das Unternehmen aber mit den Daten der Threema-Nutzer macht, kann auch hier keiner nachprüfen. Mit Messenger-Dienste, die ihren Quellcode offenlegen, ist die Kundschaft sehr viel besser bedient – zumindest, was die Nutzung ihrer Daten angeht. 

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.