85 Prozent Wirkungsgrad 28.07.2014, 11:25 Uhr

Schwamm aus Kohlenstoffschaum macht Solarenergie zu Wasserdampf

Solarenergie lässt sich künftig effektiver in Wasserdampf umwandeln: Forscher der US-Eliteuniversität MIT haben einen Energieschwamm aus Kohlenstoffschaum und Graphit entwickelt, der einen Wirkungsgrad von 85 Prozent ermöglicht. Er ist zudem kostengünstiger als Spiegelsysteme. 

Anders als ein Kohlekraftwerk braucht der Energieschwamm lediglich Sonnenstrahlung, um Wasser in Dampf für Stromturbinen zu verwandeln. Den Wirkungsgrad von 85 Prozent wollen die MIT-Forscher jetzt noch erhöhen. 

Anders als ein Kohlekraftwerk braucht der Energieschwamm lediglich Sonnenstrahlung, um Wasser in Dampf für Stromturbinen zu verwandeln. Den Wirkungsgrad von 85 Prozent wollen die MIT-Forscher jetzt noch erhöhen. 

Foto: dpa/Oliver Berg

Gang Chen, Leiter des Department of Mechanical Engineering des Massachusetts Institute of Technology (MIT), und sein Mitarbeiter Hadi Ghasemi haben einen stark porösen schwammartigen Werkstoff entwickelt, der aus Graphitflocken besteht, die auf einen Untergrund aus Kohlenstoffschaum aufgebracht sind.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Wenn Sonnenlicht auf die Oberfläche des Schwamms trifft, entwickelt das Graphit hohe Temperaturen. Dadurch wird das Wasser unter dem Schwamm durch dessen Poren angesogen. Dieses Wasser verdampft umgehend. Je intensiver das Sonnenlicht ist, desto mehr Wasserdampf wird erzeugt.

Das Graphit entwickelt bei Sonneneinstrahlung hohe Temperaturen, sodass Wasser angesaugt wird und an der Oberfläche verdampft. 

Das Graphit entwickelt bei Sonneneinstrahlung hohe Temperaturen, sodass Wasser angesaugt wird und an der Oberfläche verdampft. 

Quelle: MIT

Aber selbst bei geringem Sonnenlichteinfall hört die Dampfproduktion nicht auf – sie vermindert sich lediglich. „Vor allem in entlegenen Gebieten, wo die Sonne die einzige Energiequelle ist, ist es sehr nützlich, wenn Solarenergie durch Wasserdampf generiert werden kann“, erklärt Chen.

Solaranlagen, die auch nachts Strom produzieren, sind ein Durchbruch, um die Erneuerbaren Energien grundlastfähig zu machen. Vor allem Solarturm-Kraftwerken gelingt es, durch Spiegel so viel Energie zu bündeln, dass die Hitze ausreicht, um auch nachts Turbinen zu betreiben. 

Energieschwamm erreicht Wirkungsgrad von 85 Prozent

Ghasemi betont, dass das verwendete Material ausgesprochen kostengünstig ist. Gerade darin sieht er einen Vorteil gegenüber komplexeren Verfahren zur Gewinnung von Wasserdampf aus Sonnenlicht. Zu diesen zählt beispielsweise der Einsatz ganzer Batterien an Spiegeln, die auf einen Wasserbehälter ausgerichtet sind und Wasser erhitzen; oder Flüssigkeiten mit Nanopartikeln, die sich bei Sonneneinstrahlung erhitzen. Diese Verfahren zeichnen sich aber durch einen vergleichsweise niedrigen Wirkungsgrad bei relativ hohen Kosten aus. Das neue System hingegen erzielt einen Wirkungsgrad von bis zu 85  Prozent.

MIT-Forscher wollen Wirkungsgrad weiter steigern

Während der Materialexperimente haben die MIT-Forscher das Graphit in einen Mikrowellenherd gesteckt, wo es sich laut Chen wie Popcorn verhielt. Nach dem Erhitzen zerfiel es in stark poröse Graphitflocken.

Wasser verdampft auf der Oberfläche des Energie-Schwamms. Interessant ist das Material, weil es kostengünstiger ist als Spiegelsysteme, die Sonnenstrahlen auf einen Wasserbehälter richten. 

Wasser verdampft auf der Oberfläche des Energie-Schwamms. Interessant ist das Material, weil es kostengünstiger ist als Spiegelsysteme, die Sonnenstrahlen auf einen Wasserbehälter richten. 

Quelle: MIT

Bei dem Untergrund aus Kohlenstoffschaum kam es vor allem darauf an, dass sich in diesem Schaum so viel Luft befindet, dass weder das Kohlenstoffmaterial, noch die darauf aufgebrachten Graphitflocken im Wasser untergehen können. Ghasemi geht davon aus, dass es bei der Weiterentwicklung möglich ist, einen Wirkungsgrad zu erreichen, der noch über 85 Prozent liegen dürfte. 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.