Milliardenauftrag für Siemens 16.05.2014, 11:11 Uhr

Niederlande bauen 600-Megawatt-Windpark auf hoher See

85 Kilometer vor der Küste Groningens entsteht in der niederländischen Nordsee der Windpark Gemini. Siemens ergatterte den Auftrag für 150 Windgeneratoren mit einem Volumen von 1,7 Milliarden Euro. Sie sollen jährlich 2,6 Milliarden Kilowattstunden ins Netz des Stromnetzbetreibers Tennet einspeisen. 

150 Windturbinen mit einer Leistung von je vier Megawatt liefert Siemens für das niederländische Windkraftwerk Gemini in der Nordsee. Bereits 2016 solle

150 Windturbinen mit einer Leistung von je vier Megawatt liefert Siemens für das niederländische Windkraftwerk Gemini in der Nordsee. Bereits 2016 solle

Foto: Siemens

Im Juli 2015 stechen Aelus und Belus zu ihren ersten Dienstreisen in See. Die brandneuen Spezialschiffe rammen in einer Wassertiefe von 28 bis 36 Metern die Fundamente für 150 Windgeneratoren in den Meeresboden – Basis des ersten Hochseewindparks der Niederlande. Jedes Schiff schafft vier Fundamente am Tag, so dass die Aktion nach drei Monaten abgeschlossen sein wird.

Neue Flügelform hält selbst kleinen Stürmen stand

Dann rückt Siemens mit einem eigenen Spezialschiff und einem Hubschrauber an, um die Generatoren auf die Fundamente zu setzen. Der Technologiekonzern hat die Mühlen für den Gemini genannten Windpark, der aus zwei benachbarten Hälften besteht, eigens neu konstruiert. Die Flügel bekommen eine neue Form, die sie selbst leichten Stürmen trotzen lässt. Der Trick: Die Spitzen der Rotorblätter biegen sich bei starkem Wind. Erst bei Windstärke zwölf müssen die Generatoren abgeschaltet werden. Andere machen schon bei Windstärke neun oder zehn schlapp.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Elektrotechniker (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Kunden- und Vertragsmanager (m/w/d) mit Schwerpunkt Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in / Abteilungsleiter*in (m/w/d) Gas-, Wasser-, Fernwärmenetzausbau Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Bauleiter*in / Planer*in (m/w/d) Fernwärmenetzbau Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter (m/w/d) Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
FH Münster-Firmenlogo
Professur für "Informations- und Kommunikationstechnik" im Fachbereich Elektrotechnik und Informatik FH Münster
Steinfurt Zum Job 
Klinikum Wolfsburg-Firmenlogo
Teamleitung Neubau und Projekte / stellvertretende Abteilungsleitung (w/m/d) Klinikum Wolfsburg
Wolfsburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Projektmanagement Netzbau (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker (w/m/d) Abfallwirtschaft und Umweltschutz Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Symeo GmbH-Firmenlogo
Field Application Engineer (Industrial Radar) (m/w/d) Symeo GmbH
Neubiberg Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Konstanz-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH/TU) bzw. Bachelor oder Master (w/m/d) der Fachrichtung Versorgungstechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Konstanz
Rottweil, Konstanz Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH/TU) bzw. Bachelor oder Master (w/m/d) der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Meister / Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Rottweil Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Elektroingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
E.V.A. mbH-Firmenlogo
Abteilungsleiter:in Betrieb Wärmeerzeugung (m/w/d) E.V.A. mbH
Wacker Chemie AG-Firmenlogo
Bauingenieur für konstruktiven Ingenieurbau (w/m/d) Wacker Chemie AG
Burghausen Zum Job 
HBT GmbH-Firmenlogo
Hardware Entwickler (m/w/d) HBT GmbH
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Technische Hochschule Aschaffenburg-Firmenlogo
W2-Forschungsprofessur für nachhaltige Energiesysteme und Leitung des Technologietransferzentrums Nachhaltige Energien (m/w/d) Technische Hochschule Aschaffenburg
Alzenau Zum Job 
Klinikverbund Südwest GmbH-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest GmbH
Sindelfingen Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Referentin / Referent (w/m/d) für Brücken- und Stützbauwerke bzw. Tunnelbau Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 

Außerdem hat Siemens die Flügel um fünf auf 65 Meter verlängert, so dass der Durchmesser der Rotoren 130 Meter beträgt. Dadurch erhöht sich die Leistung der Anlagen von 3,6 auf vier Megawatt.

Einen Vertrag über Lieferung und Wartung der Anlagen für 15 Jahre hat Siemens gerade mit dem Gemini-Konsortium abgeschlossen, dessen Hauptanteilseigner der kanadische Stromversorger Northland Power ist. Siemens ist mit 20 Prozent beteiligt. Das Auftragsvolumen liegt bei 1,7 Milliarden Euro. Die Montagekosten betragen weitere 1,1 Milliarden Euro, die Netzanbindung 550 Millionen Euro. Bereits 2016 sollen die ersten Mühlen Strom liefern. Ein Jahr später sind alle am Netz.

Gemini wird jährlich 2,6 Milliarden Kilowattstunden ins Netz einspeisen

Anders als bei den meisten deutschen Offshore-Windparks wird die elektrische Energie nicht in Form von Gleich-, sondern von Drehstrom an Land geschafft. Eine Umspannstation transformiert den erzeugten 33.000-Volt-Strom auf 220.000 Volt. Durch zwei rund 100 Kilometer lange Kabel fließt er an Land. In Eemshaven wird er auf 360.000 Volt hochtransformiert und ins Netz des Stromnetzbetreibers Tennet eingespeist.

Jährlich wird Gemini, so die Berechnung von Siemens, 2,6 Milliarden Kilowattstunden in das Tennet-Netz einspeisen. Der Netzbetreiber unterhält auch in Deutschland Hochspannungsleitungen und muss noch Windpark in der deutschen Nordsee ans Netz anschließen, ist da allerdings in Verzug. Die Kohlendioxideinsparung beziffert der Betreiber des Parks auf 1,25 Millionen Tonnen pro Jahr. Die CO2-Emissionen, die durch die Produktion der Anlagen im Windpark entstehen, sollen sich innerhalb von gerade einmal drei Monaten amortisiert haben.

Mit dem neuen Park, der später durch einen dritten mit 275 Megawatt ergänzt werden soll, steigt die Offshore-Windleistung der Niederländer von derzeit 245 auf 845 Megawatt. Bis 2023 sollen es 4450 Megawatt werden. Das Projekt Gemini soll eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Ziele spielen, die die EU in ihrer Erneuerbare-Energien-Richtlinie verbindlich für die Niederlande vorgegeben hat. Demnach soll der Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen dort bis 2020 auf 14 Prozent steigen.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.