Skeleton und Epic Power setzen auf Ultrakondensatoren 03.07.2019, 12:55 Uhr

Energieeffiziente Aufzüge: Wie sich der Stromverbrauch drastisch senken lässt

Aufzüge sind bequem und bringen Anwohner als auch Mitarbeiter in einem Gebäude zu ihrem Ziel. Allerdings verbrauchen Lifte viel Strom. Skeleton Technologies und Epic Power wollen gemeinsam den Stromverbrauch von Aufzügen um mindestens 50 % senken. Ingenieur.de hat nachgefragt, wie das gelingen soll.

Offene Aufzugtür

Foto: panthermedia.net/photographee.eu

Skeleton Technologies, ein europäischer Marktführer für Ultrakondensatoren und Energiespeicher für Transport- und Netzanwendungen, arbeitet mit dem spanischen Unternehmen Epic Power zusammen, um den Stromverbrauch von Aufzügen zu verringern. Die Ausgangslage: In Deutschland soll es mehr als 750.000 Aufzugsysteme geben. Beim Abbremsen wird jedes Mal Energie verbraucht. Skeleton vertreibt Ultrakondensatoren, die in einem neuartigen System zum regenerativen Bremsen von Aufzügen verwendet werden. Das soll die Leistungsaufnahme halbieren. Ingenieur.de hat dazu mit Ants Vill, VP of Product, von Skeleton gesprochen.

ingenieur.de: Warum widmet sich Skeleton Technologies mit dem Partner Epic Power nun dem Stromverbrauch von Aufzügen?

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
infraSignal GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Steuerkabel (m/w/d) infraSignal GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Regensburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für die Projektleitung von Brücken und Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleiter (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau, Lärmschutzbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter (w/m/d) Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
PFINDER KG-Firmenlogo
Produktentwickler (m/w/d) Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung PFINDER KG
Böblingen Zum Job 
Hitzler Ingenieur e.K.-Firmenlogo
Projektleiter im Bau-Projektmanagement (m/w/d) Hitzler Ingenieur e.K.
Düsseldorf Zum Job 
WTM ENGINEERS GMBH-Firmenlogo
BIM-Modeler (m/w/d) für den Bereich Ingenieurwasserbau WTM ENGINEERS GMBH
Hamburg, Kiel, Rostock Zum Job 
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Master / Diplom in Physik oder Elektrotechnik als Vertriebsingenieur/in für Bereich Analytical (m/w/d) Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus-Firmenlogo
Referentin/Referent (m/w/d) im Referat "Straßenbau" Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur Mechanik (m/w/d) Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur Elektrotechnik Wartung / Instandhaltung (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Technische Gebäudeausrüstung (TGA) Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Rohde & Schwarz Österreich GesmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems Rohde & Schwarz Österreich GesmbH
Singapur, Stuttgart, Berlin, München Zum Job 
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Process Engineer (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl ZEISS MultiSEM-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/x) Carl ZEISS MultiSEM
Oberkochen Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Versorgungstechnik und Gebäudeautomation Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Elektro- bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsprojektleitung Robotik & Lagerfahrzeuge (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 

Ants Vill: Die Zahl der Aufzugsanlagen in Europa geht in die Millionen und jede dieser Anlagen birgt das Potenzial für beträchtliche Energieeinsparungen. Die Steigerung der Energieeffizienz von Aufzügen ist nicht nur ein großer Markt, sondern auch ein wichtiger Schritt in der Klimapolitik.

Und wieso fressen Aufzüge so viel Strom?

Aufzüge verbrauchen im Durschnitt eigentlich nicht viel Leistung. Der Energieverbrauch hängt hauptsächlich von der Geschwindigkeit, der Last und vor allem von der Betriebszeit ab, d.h. von der Nutzung oder der Anzahl der Fahrten. Aber da wären 2 Dinge. Erstens wird auch Energie gewonnen. Die Aufzüge verfügen in der Regel über ein Gegengewicht, so dass sie Energie erzeugen, wenn sie voll sind, aber auch wenn sie leer sind. Zweitens haben sie einen hohen Spitzenstromverbrauch während relativ kurzer Zeiträume mit dann folgenden Ruhezeiten. Daher ist das Verhältnis von Spitzenleistung zu durchschnittlicher Leistung sehr hoch. Und auch die erzeugte Energie wird typischerweise durch Bremswiderstände verschwendet.

Wie wollen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner den Energieverbrauch von Aufzügen senken?

Indem wie die erzeugte Energie aus der Anlage gewinnen, sie effizient in Ultrakondensatoren speichern und bei der nächsten Fahrt die Energie an den Aufzug zurückgeben. Das bedeutet, dass die aus dem Netz entnommene Energie geringer ausfallen wird.

Wie viel weniger?

Das hängt vor allem von der Gesamteffizienz des kompletten Aufzugssystems ab. Die folgende Abbildung zeigt die Messungen von 2 Fahrten in einem realen Aufzug mit und ohne Kers-System (Kinetic Energy Recovery System). Die Grafik zeigt die momentane Leistung. Wenn der Wert nach unten fällt, liegt das daran, dass der Aufzug Energie verbraucht. Der Bereich zwischen der roten und der blauen Kurven entspricht in diesem Fall der eingesparten Energie.

Messungen von 2 Aufzugfahrten mit und ohne Kers-System.<br />Foto: Skeleton Technologies

Messungen von 2 Aufzugfahrten mit und ohne Kers-System.

Foto: Skeleton Technologies

Es gibt Aufzüge, die im Vergleich zu ihrem Verbrauch viel Energie erzeugen. Das ist abhängig von der Motorart, der Art der Führungen, der Installation und Wartung des Aufzugs. Wir haben Beispiele aus der Praxis mit Aufzügen gesehen (und gemessen), bei denen 60 % der Antriebsenergie eingespart wurden, und wir haben andere Fälle mit sehr geringen Einsparungen gesehen. Die typischen Einsparungswerte liegen bei ca. 40 %.

Sie haben oben das Kers-System erwähnt? Was ist damit gemeint?

Kers, Kinetic Energy Recovery System, nutzt vereinfacht ausgedrückt Energiespeicher, um Bremsenergie zu erfassen, die sonst verschwendet würde, und verwendet diese Energie je nach Anwendungsfall zum Beispiel zum Heben oder Beschleunigen. In diesem Fall ist der „ElevatorKERS“ eine kompakte, einfach zu installierende Multibrand-Lösung für jeden bestehenden oder neuen Aufzug.

Kann denn auch überschüssige Energie entstehen?

Wir erkennen automatisch, wenn überschüssige Energie entsteht. Bevor der Bremswiderstand betätigt wird, wird die Energie von Gleichspannungswerten in andere Spannungswerte umgewandelt, die wiederum für die Speicherung in Ultrakondensatoren geeignet sind. Dies geschieht in einem sehr effizienten DC/DC-Wandler. Später, noch bevor die Energie aus dem Netz eingespeist wird, erkennt das Kers-System den Energieverbrauch und liefert die intern gespeicherte Energie. Falls mehr Energie als die gespeicherte benötigt wird, nimmt das System die restliche Energie aus dem Netz.

Gibt es einen Use Case, den Sie unseren Lesern vorstellen können?

Das System wird bereits in einer Vielzahl von Aufzügen eingesetzt. Da die Anwendung großes Energieeinsparungspotenzial mit sich bringt, ist das System ideal geeignet für Krankenhäuser, Hotels und Büros – es lässt sich jedoch in jedem Aufzugsystem installieren. Die Installation selbst dauert bei bestehenden Anlagen nicht länger als 20 Minuten.

Das Interview wurde schriftlich geführt.

Weitere Themen:

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.