Studie 11.06.2025, 10:00 Uhr

Strom, Wasser, ChatGPT: Was kostet eine KI-Anfrage wirklich?

Wie viel Energie verbraucht eigentlich eine ChatGPT-Anfrage? OpenAI-Chef Sam Altman liefert erstmals konkrete Zahlen – doch sie werfen neue Fragen auf.

ChatGPT als Energiefresser

Die Energie-Kosten von ChatGPT explodieren.

Foto: PantherMedia / BiancoBlue

Seit der Einführung von ChatGPT wird viel darüber diskutiert, wie viel Strom künstliche Intelligenz eigentlich verbraucht. Nun bringt OpenAI-Chef Sam Altman etwas Klarheit und veranschaulicht den Energie- und Wasserverbrauch anhand zweier Beispiele.
Schon seit Jahren warnen Experten vor dem stark steigenden Stromverbrauch durch die wachsende Nutzung von künstlicher Intelligenz. Zwar brauchen einzelne Anfragen dank moderner Chips und effizienterer Server weniger Energie, doch die große Menge an Nutzungen lässt den Gesamtstrombedarf deutlich ansteigen.

In den USA setzen daher Tech-Konzerne wie Microsoft, Google und Amazon zunehmend auf Kernenergie. So wollen sie den hohen Energiebedarf decken, ohne gleichzeitig mehr klimaschädliches CO₂ auszustoßen.

Eine Sekunde Backofen pro Anfrage

Weil Rechenzentren gekühlt werden müssen, spielt auch der Wasserverbrauch eine Rolle. In den letzten Jahren gab es mehrere Studien, die die Umweltauswirkungen der zunehmenden KI-Nutzung untersuchen wollten. Dabei mussten die Forscher allerdings mit vielen Schätzungen und Annahmen arbeiten.

„Da die Produktion in Rechenzentren zunehmend automatisiert wird, sollten die Kosten für Intelligenz langfristig auf etwa die Stromkosten sinken.
Viele Menschen fragen sich, wie viel Energie eine ChatGPT-Anfrage verbraucht: Im Durchschnitt sind es etwa 0,34 Wattstunden – ungefähr so viel, wie ein Backofen in etwas mehr als einer Sekunde oder eine energiesparende Glühbirne in ein paar Minuten verbrauchen würde. Außerdem werden dabei rund 0,000085 Gallonen Wasser (0,00032 Liter – Anm. d. Red.) verbraucht – etwa ein Fünfzehntel eines Teelöffels“, schreibt OpenAI-Chef Sam Altman in seinem Blogbeitrag. Altman erklärte nicht genauer, wie diese Zahlen berechnet wurden.

Andere Berechnungen

Die Zahl von 3 Wattstunden pro ChatGPT-Anfrage wird als Überschätzung betrachtet. Berechnungen von Epoch AI zeigen, dass typische Anfragen mit GPT-4o etwa 0,3 Wattstunden verbrauchen, was zehnmal weniger ist. Dieser Unterschied entsteht durch effizientere Modelle und Hardware sowie eine zu pessimistische Annahme der Token-Anzahl in der ursprünglichen Schätzung.

Zum Vergleich: 0,3 Wattstunden entsprechen weniger als dem Stromverbrauch einer LED-Lampe oder eines Laptops in wenigen Minuten. Selbst bei häufigem Chat-Gebrauch ist der Energieverbrauch von ChatGPT ein sehr kleiner Teil des jährlichen Stromverbrauchs eines Haushalts in den USA (über 28.000 Wattstunden pro Tag).

Die Schätzung von 0,3 Wattstunden könnte noch zu hoch sein. Der tatsächliche Verbrauch hängt vom Anwendungsfall ab, besonders bei langen Eingaben oder Ausgaben. Zukünftige Modelle könnten jedoch mehr Energie verbrauchen als die aktuelle Nutzung von ChatGPT.

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Der Energieverbrauch hängt davon ab, wie ChatGPT genutzt wird. Die 0,3 Wattstunden, die Epoch AI berechnet hat, gelten für die typische Nutzung. Bei Anfragen mit mehr Input können es auch bis zu 2,5 Wattstunden sein.

So wurde es früher berechnet

ChatGPT verbraucht fast zehnmal mehr Energie pro Anfrage als eine Google-Suche, was jährlich etwa 226 Millionen Kilowattstunden ausmacht. Zum besseren Verständnis veranschaulichen Vergleichsbeispiele die tatsächlichen Kosten und den Energieaufwand von ChatGPT. Zumindest hießt es noch so vor einigen Monaten.

Fast zwei Jahre nach dem Start von ChatGPT, OpenAIs KI-Chatbot, der rasant wuchs und in nur zwei Monaten 100 Millionen monatliche Nutzer erreichte, zeigt sich eine neue Perspektive: ChatGPT, der Fragen blitzschnell beantwortet, ganze Essays schreibt und sogar Code erstellt, verbraucht viel Energie – fast zehnmal mehr als Google-Suchen. Anderen Medien zufolge – sogar noch mehr.

Viele Endverbraucher, die den Luxus von ChatGPT gewohnt sind, greifen schnell zu dieser App, um Fragen zu klären, anstatt durch die Google-Ergebnisseiten zu scrollen. Dieses Verhalten scheint zwar bequemer, ist aber tatsächlich kostspieliger.

Unter anderem wurde  berichtet, dass KI-Bots mehr Rechenleistung benötigen als traditionelle Suchanfragen. Das führt zu höheren CO₂-Emissionen. Schätzungen zufolge könnten die Emissionen von KI-Bots wie ChatGPT 50- bis 90-mal höher sein als die einer gewöhnlichen Google-Suche.

2024 haben Forschende es genau ausgerechnet. So entschied sich das Team von BestBrokers, den erheblichen Stromverbrauch von OpenAIs Chatbot bei der Beantwortung von Anfragen jährlich zu betrachten. Sie untersuchten auch, was dieser Verbrauch bei den durchschnittlichen US-Strompreisen im Juni 2024 kosten würde.

226 Millionen Kilowattstunden pro Jahr

Wenn Sie eine Frage an ChatGPT stellen, benötigt das Modell etwa 0,0029 Kilowattstunden Strom. Das ist fast zehnmal mehr als bei einer Google-Suche, die nur etwa 0,0003 Kilowattstunden verbraucht. Die Berechnungen zeigten, dass ChatGPT allein für die Beantwortung von Fragen durchschnittlich 226,82 Millionen Kilowattstunden pro Jahr verbrauchte, was Kosten von 29,71 Millionen Dollar verursachte.

Im November 2023 berichtete OpenAI-CEO Sam Altman, dass weltweit 100 Millionen Nutzer jede Woche mit ChatGPT interagieren. Wenn jeder etwa 15 Fragen pro Woche stellt, ergeben sich rund 1,5 Milliarden Anfragen wöchentlich, was mehr als 214 Millionen tägliche Anfragen entspricht. Das verbraucht über eine halbe Million Kilowattstunden Energie pro Tag – das 21.602-Fache des täglichen Stromverbrauchs eines durchschnittlichen US-Haushalts.

Wie bereits erwähnt summiert sich der Energieverbrauch von ChatGPT über ein Jahr auf etwa 226 Millionen Kilowattstunden, was Kosten von rund 29,7 Millionen Dollar bei den durchschnittlichen US-Strompreisen im Juni 2024 verursacht. Jede Anfrage kostet etwa 0,00038 Dollar. Mit zukünftigen Versionen und zusätzlichen Funktionen könnten diese Zahlen noch steigen.

 

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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