Das ist erst der Anfang 03.07.2024, 11:22 Uhr

KI treibt Emissionen nach oben – Gates findet es nicht so schlimm

Wegen KI stiegen die Treibhausgasemissionen bei Google in den vergangenen vier Jahren um 48 %. Auch Microsoft hat damit zu kämpfen, doch Bill Gates sieht keinen Grund zur Besorgnis.

Rechenzentrum

Künstliche Intelligenz treibt den Strom-, aber auch den Wasserverbrauch in Rechenzentrem extrem nach oben.

Foto: PantherMedia / Sashkin7

Googles Umweltziele stehen vor erheblichen Herausforderungen, da das Unternehmen immer mehr energieintensive Rechenzentren betreibt. Am Dienstag, den 2. Juli, gab Google bekannt, dass seine Treibhausgasemissionen in den letzten fünf Jahren um 48 % zugenommen haben, was hauptsächlich auf den hohen Stromverbrauch der Rechenzentren und der Lieferkette zurückzuführen ist. Im neuesten Umweltbericht verzeichnete Google einen Anstieg der Emissionen um 13 % von 2022 bis 2023, was insgesamt 14,3 Millionen Tonnen ausmacht.

Rechenzentren als Energiefresser

Große Rechenzentren sind das Herzstück der KI und verbrauchen enorme Mengen an Strom. Das wird sich in Zukunft weiter potenzieren, denn ChatGPT oder Google Gemini kommen gerade erst ins Laufen. Laut der Internationalen Energieagentur wird sich der Gesamtstromverbrauch von Rechenzentren bis 2026 voraussichtlich verdoppeln und 1.000 TWh erreichen, was dem derzeitigen Strombedarf Japans entspricht. Das Forschungsunternehmen SemiAnalysis prognostiziert zudem, dass KI bis 2030 4,5 % der weltweiten Energieerzeugung ausmachen könnte.

Googles Ziel, bis 2030 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, wird durch diesen hohen Energiebedarf erschwert. Das Unternehmen gibt zu, dass die Umweltauswirkungen der KI mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind, was das Erreichen des Netto-Null-Ziels zusätzlich kompliziert. „Es wird nicht einfach sein“, räumt Google ein und verweist auf die Herausforderungen, die die unvorhersehbare Zukunft des Energieverbrauchs der KI mit sich bringt.

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Auch Microsoft, ein weiterer Tech-Gigant mit erheblichen Investitionen in KI, spürt die Belastung. Im Mai gab der Präsident des Unternehmens, Brad Smith, zu, dass die KI-Strategie das Ziel, bis 2030 kohlenstoffnegativ zu sein, zunehmend erschwert. Die gesamten Kohlenstoffemissionen von Microsoft sind seit 2020 um fast 30 % gestiegen, hauptsächlich aufgrund des Baus neuer Rechenzentren, was den enormen Energiebedarf der KI-Systeme verdeutlicht.

Der ökologische Tribut der KI: Mehr als nur Strom

Die Umweltauswirkungen der KI gehen über den reinen Stromverbrauch hinaus. Auch die Herstellung und der Transport der für KI benötigten Computerserver und Chips tragen erheblich zu den Kohlenstoffemissionen bei. Zusätzlich ist der Wasserverbrauch ein wachsendes Problem. Eine Studie der Cornell University in New York schätzt, dass KI bis 2027 bis zu 6,6 Milliarden Kubikmeter Wasser verbrauchen könnte.

Ein wesentlicher Faktor dieses Wasserverbrauchs sind die Kühlsysteme für Rechenzentren. Da Datenprozessoren immer effizienter werden, erzeugen sie auch mehr Wärme, was einen höheren Kühlungsbedarf zur Folge hat. Allerdings ist es nicht nur die KI, die den Wasserverbrauch in Rechenzentren erhöht. Im Jahr 2022 verbrauchten Google und Microsoft in ihren Rechenzentren zusammen unglaubliche 32 Milliarden Liter Wasser.

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Schaut man sich an, was allein die Suchanfragen bei Google an Rechenpower benötigen, wird der riesige Wasserbedarf leicht erklärbar: Pro Sekunde werden rund 75.000 Suchanfragen verarbeitet, wobei jede Suchanfrage etwa 0,0003 kWh Strom verbraucht. Zwanzig Suchanfragen verbrauchen ungefähr so viel Energie wie eine Energiesparlampe in einer Stunde.

Bill Gates: „Energiehungrige KI-Systeme kein Grund zur Besorgnis“

Microsoft-Gründer Bill Gates hält die Befürchtungen über den hohen Strombedarf neuer KI-Systeme und die schnell wachsenden globalen Rechenzentren für übertrieben. Diese Einschätzung teilte er Ende Juni 2024 auf dem Gipfel seines Unternehmens Breakthrough Energy in London.

Gates prognostiziert, dass Rechenzentren den weltweiten Stromverbrauch um 2 bis 6 % erhöhen werden. Er fügte jedoch hinzu: „Die eigentliche Frage ist, ob KI eine Reduzierung um mehr als 6 % beschleunigen wird. Und die Antwort lautet: sicherlich.“

Er betonte, dass Tech-Unternehmen bereit sind, höhere Kosten zu tragen, um den Aufbau grüner Energiekapazitäten zu unterstützen. Gates ist der Ansicht, dass KI eher eine Hilfe als ein Hindernis bei der Erreichung der Klimaziele sein wird, trotz der wachsenden Bedenken bezüglich des Drucks auf die globalen Stromnetze.

Gleichzeitig stellte Gates fest, dass die Welt trotz der Fortschritte in KI und Cleantech ihre Klimaziele für 2050 wahrscheinlich um bis zu 15 Jahre verfehlen wird. Er äußerte seine Sorge darüber, dass die benötigte Menge an grünem Strom für den Übergang nicht schnell genug zur Verfügung stehen wird.

„Wenn man einen Plan aufstellt und sagt: ‚Wir wollen bis 2050 klimaneutral sein‘, dann muss man realistischerweise mit weiteren 10 bis 15 Jahren rechnen“, erklärte Gates weiter. „Ich glaube nicht, dass wir bis 2050 klimaneutral sein werden.“

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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