Langzeit-Pilotprojekt 05.07.2023, 07:00 Uhr

Pflegeroboter sollen die Kommunikation mit Pflegekräften erleichtern

Die künftige Bedeutung von Pflegerobotern für das deutsche Gesundheitssystem ist von großer Relevanz und wird voraussichtlich zunehmen. Angesichts des demografischen Wandels und einer alternden Bevölkerung steht das deutsche Gesundheitssystem vor enormen Herausforderungen. In diesem Kontext können Pflegeroboter eine wichtige Rolle spielen.

Roboter in Aktion

Die Pflegeroboter erleichtern die Kommunikation mit der Außenwelt.

Foto: TU Ilmenau

Pflegeroboter bieten eine Vielzahl von Vorteilen. Sie können Routinetätigkeiten wie das Messen von Vitalparametern oder die Medikamentenausgabe übernehmen oder Senioren und Seniorinnen sogar bei der Körperpflege unterstützen. Unterm Strich könnten Pflegekräfte durch den Einsatz von Pflegerobotern entlastet werden – sodass sie mehr Zeit für andere Aufgaben hätten, etwa die persönliche Betreuung. Unbestritten ist zudem, dass Pflegeroboter auch dazu beitragen können, Kosten im Gesundheitssystem zu senken, da Abläufe durch sie effizienter würden.

Dabei sollen Pflegeroboter keineswegs den menschlichen Kontakt und die individuelle Pflege ersetzen, sondern lediglich als Hilfsmittel dienen. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt die TU Ilmenau im Forschungsprojekt MORPHIA.

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Pflegeroboter erleichtert die Kommunikation

Unter der Leitung der TU Ilmenau arbeiteten sechs Partner aus Wissenschaft, Technologie und Pflege dreieinhalb Jahre lang zusammen. MORPHIA (Mobiler robotischer Pflegeassistent zur Verbesserung von Teilhabe, Versorgung und Sicherheit in der häuslichen Pflege durch videobasiertes Angehörigennetzwerk) besteht nicht nur aus einem Roboter, sondern auch aus einem autonom agierenden Assistenzroboter mit Interaktions- und Kommunikationsfähigkeiten sowie einem App-basierten Kommunikationsnetzwerk. Dieses System ermöglicht eine schnelle und effektive Koordination und Verteilung aller Aufgaben im Pflegenetzwerk. Das kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekt erhielt eine Förderung von 1,9 Millionen Euro über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Schwerpunkts „Robotische Systeme für die Pflege“.

Harte Schale, weicher Kern: Flexibler Medizinroboter macht einen auf Schuppentier

Im Fokus des Assistenzroboter-Projekts steht die Vernetzung von Senioren und Seniorenden sowie Pflegefachkräften. Der neue Assistenzroboter ermöglicht es Pflegebedürftigen, die sich in ihrem eigenen Zuhause befinden, in Verbindung mit ihren Pflegefachpersonen zu bleiben. Dank moderner Technologie bleibt also der Kontakt zu Angehörigen, Freunden und Pflegekräften bestehen, während die Roboter gleichzeitig verschiedene Dienstleistungen unterstützen.

Pflegeroboter übernimmt zusätzlich einfache praktische Aufgaben

Praktisch schließt der Roboter die Kommunikationslücke zwischen Pflegebedürftigen und Pflegefachkräften. Ältere Menschen können dank der neuen Technik über Video oder Chat mit Angehörigen oder Freunden kommunizieren, um soziale Kontakte zu pflegen, oder sie können sich an Pflegekräften wenden, wenn sie beispielsweise Unterstützung bei der Einnahme von Medikamenten benötigen – an die der Roboter sie auch erinnert.

Weit entfernt wohnende Angehörige können sogar mit einer intelligenten Fernsteuerung in der Wohnung der Seniorinnen und Senioren nach dem Rechten schauen oder diese per Telepräsenz bei bestimmten Tätigkeiten virtuell begleiten.

Darüber hinaus übernimmt der Roboter den Transport von Mahlzeiten und persönlichen Gegenständen innerhalb der Wohnung. Wenn Anrufe eingehen, sucht der Roboter die Senioren und Seniorinnen in der Wohnung und fährt zu ihnen. Alternativ können sie ihn durch einen Rufknopf zu sich rufen, falls sie etwas benötigen. Der Roboter hat bei all seinen unterstützenden Tätigkeiten unbegrenzt Zeit und Geduld. Gleichzeitig soll er durch humorvolle Dialoge und Geräusche sowie überraschende Handlungen zur Unterhaltung beitragen und den Alltag bereichern.

Langzeittest im Alltag verlief erfolgreich

In einem Langzeittest wurde der MORPHIA-Roboter von 13 Seniorinnen und Senioren mit einem Durchschnittsalter von 76 Jahren in Wohnanlagen der Alten-, Jugend- und Sozialhilfe AWO Ilmenau erprobt. Dabei waren die ganze Zeit über auch die zuständigen Einrichtungen sowie die jeweils pflegenden Personen eingebunden. So konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wertvolle Erkenntnisse darüber gewinnen, die ältere Menschen auf Pflegeassistenzrobotern reagieren, wenn sie den Umgang mit modernen Kommunikationstechnologien nicht gewohnt sind.

Die Testphase lief über 41 Wochen – ohne die Anwesenheit technischer Experten und Expertinnen. Damit setzt MORPHIA nach Angaben der Forschenden in der Assistenzrobotik neue Maßstäbe. Bei der Entwicklung des Roboters achteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler natürlich darauf, dass die Technik von den älteren Menschen selbst und auch von ihren Angehörigen einfach zu handhaben ist. Die Bedienung des MORPHIA-Systems ist per Smartphone, Tablet oder PC von jedem beliebigen Ort aus möglich.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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