Modellversuch gestartet 13.08.2015, 14:19 Uhr

Briten testen induktive Ladetechnik für Autobahnen

Großbritannien will noch in diesem Jahr eine Teststrecke in Betrieb nehmen, auf der Elektroautos mit induktiver Ladetechnik während der Fahrt Strom tanken können. Sollte sich die Technik bewähren, will das Land seine Autobahnen mit induktiver Ladetechnik aufrüsten. 

Autobahn in Großbritannien: Viel befahrene Abschnitte sollen mit induktiver Ladetechnik ausgerüstet werden. Jetzt startet ein 18-monatiger Test. Außerdem bekommen alle Autobahnen Ladestationen im Abstand von 32 km.

Autobahn in Großbritannien: Viel befahrene Abschnitte sollen mit induktiver Ladetechnik ausgerüstet werden. Jetzt startet ein 18-monatiger Test. Außerdem bekommen alle Autobahnen Ladestationen im Abstand von 32 km.

Foto: Departement for Transport

18 Monate lang läuft der Test, zu dem Verkehrsminister Andrew Jones jetzt den Startschuss gegeben hat. Die britische Autobahnbehörde Highways England will nun erproben, ob sich die induktive Ladetechnik, die im Labormaßstab schon funktioniert, auch einen Praxistest erfolgreich besteht.

Ähnlich wie beim berührungslosen Laden einer Zahnbürste wird der Strom durch zwei Spulen übertragen. Unter dem Asphalt werden Spulen installiert, die mit Spulen im Fahrzeugboden der Elektroautos korrespondieren. Besonders spannend findet Minister Jones dabei, dass die Autos während der Fahrt geladen werden können und nicht mehr stundenlang an einer Station stehen müssen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in (m/w/d) mit Schwerpunkt Kostensteuerung Bereich Anlagenbau THOST Projektmanagement GmbH
Mannheim, Stuttgart Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Leitung Wasserlabor (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Albtalverkehrsgesellschaft mbH (AVG)-Firmenlogo
Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) als Projektleiter*in für Funkanlagen Albtalverkehrsgesellschaft mbH (AVG)
Karlsruhe Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Software-Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik oder Technische Informatik im Bereich Steuerungssoftware für mobile Arbeitsmaschinen JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft - Amt Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Altlasten-Firmenlogo
(Hydro-)Geologin oder Ingenieur (m/w/d) Altlasten Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft - Amt Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Altlasten
Hamburg Zum Job 
APROVIS Energy Systems GmbH-Firmenlogo
Projekt- / Vertriebsingenieur (m/w/d) APROVIS Energy Systems GmbH
Weidenbach Zum Job 
Giesecke+Devrient Immobilien Management GmbH-Firmenlogo
Betriebsmanager Gebäudetechnik (m/w/d) Giesecke+Devrient Immobilien Management GmbH
München Zum Job 
Heinrich Wassermann GmbH & Co KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) für Kanalbau - Ingenieurbau - Stollenbau Heinrich Wassermann GmbH & Co KG
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieure (w/m/d) im Bereich kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Das erhöhe zum einen die Reichweite, zum anderen können Batterien kleiner dimensioniert werden. Das spart wiederum Gewicht. Jones Ziel ist es, die Technik auf vielbefahrenen Fernstraßen und Autobahnen einzusetzen.

Zugleich will Großbritannien entlang der Autobahnen alle 32 km Ladestationen für Elektroautos anbieten. Rund 700 Mio. € Euro investiert das Land in den nächsten fünf Jahren in den Ausbau der Infrastruktur für Elektroautos.

Deutsche Teststrecke im Emsland

Dass die Technik funktioniert, hat ein Konsortium um das Unternehmen Intis aus Hamburg bereits bewiesen. Auf dem Gelände im emsländischen Lathen, auf dem einst die Magnetschwebebahn Transrapid zur Serienreife gebracht wurde, haben die Hansestädter eine Versuchsstrecke aufgebaut, in deren Untergrund sich Spulen befinden. Diese erzeugen ein elektromagnetisches Feld.

Der britische Transportminister Andrew Jones vor Elektroautos von Peugeot und BMW: Großbritannien will seine Autobahnen mit induktiver Ladetechnik ausrüsten und gibt dafür 700 Mio. € in den nächsten fünf Jahren aus. 

Der britische Transportminister Andrew Jones vor Elektroautos von Peugeot und BMW: Großbritannien will seine Autobahnen mit induktiver Ladetechnik ausrüsten und gibt dafür 700 Mio. € in den nächsten fünf Jahren aus.

Quelle: Departement for Transport

Elektroautos, die mit der Gegenspule ausgerüstet sind, empfangen das Feld, erzeugen berührungslos Strom, der nach der Umwandlung in Gleichstrom die Bordbatterie füllt. Die Teststrecke ist nur 30 m lang, verfügt aber bereits über eine Steuerung, wie sie auch für den Praxisbetrieb benötigt wird. Die Spulen erzeugen nur dann ein Feld, wenn ein entsprechend ausgerüstetes Elektroauto darüber fährt. Diese Technik soll Strom zu sparen. Das Feld bewegt sich mit dem Fahrzeug. Derartige Wanderfelder ziehen auch den Transrapid, der den Flughafen von Shanghai mit der chinesischen Metropole verbindet.

Übertragungsleistung von 60 kW

Entscheidend für die Effektivität der berührungsfreien Stromübertragung ist ein kurzer Abstand zwischen den Spulen in der Straße und denen unter dem Fahrzeug, sonst geht unverhältnismäßig viel Energie verloren. In Lathen beträgt der Abstand, fachmännisch Luftspalt genannt, 15 cm. Die Übertragungsleistung beträgt 60 kW.

Autos, die auf einer durchgehend mit dieser Technik ausgestatteten Straße fahren, brauchen nur relativ kleine Batterien, weil sie ja kontinuierlich aufgeladen werden. Das bedeutet, sie sind leichter und verbrauchen weniger Strom. Testweise rollte auf der Lathener Versuchsstrecke unter anderem ein Flitzer der Marke Artega, den Forscher des Fraunhofer Instituts für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen entsprechend umgerüstet haben. Die Intis-Ingenieure haben auch Lkw und Busse mit Elektroantrieb getestet.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.