Neues Batteriedesign 06.10.2023, 07:00 Uhr

Mögliche Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus gefunden

Gerade in tragbaren elektronischen Geräten sind flexible Akkus von Vorteil. Sie bestehen dann aus einem weichen Hydrogel. Das hat allerdings auch einen Nachteil, den eine Forschergruppe aus China eingehend untersucht und durch ein bekanntes Verfahren aus der Natur nun beheben konnte.

Die verschiedenen Hydrogele mit und ohne Methylierung.

Die rechte Seite des Bildes zeigt das Hydrogel nach der Methylierung, das sich besser für den Einsatz in Natrium-Ionen-Akkus eignet.

Foto: Wiley-VCH

Sie gelten als die Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus: Natrium-Ionen-Akkus. Sie enthalten in der Regel ein weiches, wasser- und salzhaltiges Hydrogel. Damit sind sie zwar günstiger und umweltfreundlicher als Lithium-Ionen-Akkus, und auch biegsamer, dünner und flexibler, allerdings haben sie den Nachteil, dass sie weniger Stabilität bieten. Genau damit hat sich ein Forscherteam aus China nun eingehend beschäftigt und nach eigenen Einschätzungen eine adäquate Lösung gefunden.

Die Hydrogele, die sich in den Natrium-Ionen-Akkus befinden, sind durchaus praktisch. Die Materialien sind besonders wasserhaltig und können gelöste Natriumsalze sehr gut aufnehmen. Darüber hinaus sind sie ionenleitfähig. Das alles sorgt dafür, dass sie sich für viele Anwendungen optimal eignen. Hinzu kommt aber eine Schwierigkeit, welche die Hydrogele verursachen: Sie ermöglichen es den gelösten Salzen, sich von dem Gel zu trennen. Die Forschenden bezeichnen dies als Aussalzen. Je mehr der Salze sich allerdings lösen, desto mehr sinkt die Effizienz der Akkus. Denn die Salze müssen in möglichst hoher Konzentration enthalten sein, nur dann kann das gewünschte breite elektrochemische stabile Spannungsfenster entstehen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Alternative zu Lithium-Ionen-Akku: methyliertes Hydrogel ist der Schlüssel

An dieser Stelle setzte die Forschungsgruppe an und nahm sich dabei die Natur zum Vorbild: Mit der sogenannten Methylierung des Elektrolyten, also in dem Fall der Natrium-Ionen-Akkus das Hydrogel. Dieses Verfahren ermöglicht es, das Hydrogel so zu verändern, dass es mehr Salz aufnehmen kann und dabei stabil und sicher bleibt. Die Methylierung ist ein durchaus bekanntes Verfahren – unter anderem auch aus der Natur. Hier beeinflusst es die Bildung von Salzen und auch die Verbindung großer Biomoleküle. Konkret werden bei der Methylierung Amin- und Amidgruppen von Proteinen wie verkapselt. Das Ergebnis: Die Proteine können schlechter Wasser aufnehmen, was zugleich auch die sogenannte Quervernetzung einschränkt. Gleichzeitig entsteht dabei der Effekt, dass Salzionen viel besser gelöst werden können.

Da sich in Hydrogelen, die zu großen Teilen aus Polymeren bestehen, ebenso wie in Proteinen diese Amidgruppen befinden, waren sich die Forschenden sicher, mit der Methode der Methylierung den gewünschten Erfolg zu erzielen. Sie vergleichen deshalb ein Hydrogel aus einem herkömmlichen Polyamid mit einem Hydrogel aus einem Polyamid, bei dem sie die Amidgruppen bereits dem beschriebenen Verfahren unterzogen hatten. Das Ergebnis bestätigte die Vermutungen der Forschenden: Das Hydrogel mit methylierten Amidgruppen war in der Lage, viel mehr Salz aufzunehmen. Zugleich zeigte sich das Hydrogel-Elektrolyt dabei transparent und stabil.

Breite Einsatzgebiete denkbar für Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus

Der nun hohe Salzgehalt brachte die gewünschte Wirkung und der elektrochemisch nutzbare Spannungsbereich konnte erweitert werden. Darüber hinaus entdeckten die Forschenden keinerlei Auflösungserscheinungen an den Elektroden. Insgesamt habe die Batteriezelle damit eine höhere Kapazität erreicht als die Zelle, die nicht methyliert wurde. Mit diesen Entdeckungen gehen die Forschenden des Qingdao Institute of Bioenergy and Bioprocess Technology, CAS (China), davon aus, dass ihr Verfahren der Polyamid-Methylierung nicht nur geeignet sein könnte, um Hydrogele für die Batterie-Produktion zu verbessern. Es sei aus ihrer Sicht denkbar, dass solche Hydrogele, die zum Beispiel unter anderem in der Entwicklung von Medikamenten eine große Rolle spielen, durch dieses Verfahren auch für dieses Einsatzgebiet salzfester und stabiler hergestellt werden könnten.

Akkus spielen in unserem Alltag eine zunehmend wichtigere Rolle. Sei es in Smartphones, Tablets, Haushaltsgeräten, Elektrofahrzeugen und Werkzeugen ermöglichen sie uns Energie zum Mitnehmen. Als Standard gelten hier Lithium-Ionen-Akkus, die besonders leistungsfähig sind. In der Forschung ist man sich einig, dass es bislang keine Technologie gibt, die derart ausgereift, zuverlässig und effizient ist. Dementsprechend rar gestaltet sich auch die Suche nach Alternativen. Interessant dabei ist, dass diese Akkus durchaus verschiedenen Ansprüchen gerecht werden: Während im E-Auto der Akku bei unterschiedlichen Temperaturen viel Strom liefern muss, damit der Motor entsprechend beschleunigt, lautet beim Smartphone das Ziel dagegen: Der Akku soll möglichst lange halten und demnach die Energie langsam und eher gleichmäßig zur Verfügung stellen. Deshalb geht man in der Batterieforschung davon aus, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis echte Alternativen Einzug in unseren Alltag halten.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.