Holzrecycling 27.04.2024, 14:28 Uhr

Bauen mit Altholz – ist das die Zukunft?

Holz ist ein zunehmend gefragter Rohstoff, nicht zuletzt durch den Trend zu mehr Holzhäusern. Die Aufbereitung von Altholz und die Entwicklung von recyclingfähigen Holzbauteilen gewinnen daher zunehmend an Bedeutung. Wir haben uns daher intensiv mit der Frage beschäftigt, wie Holz effizient recycelt und im Stoffkreislauf gehalten werden kann.

Altholz

Altholz lässt sich in vielen Fällen recyceln und für Bauzwecke wiederverwenden.

Foto: PantherMedia / neko92vl (YAYMicro)

Jährlich fallen in Deutschland etwa sieben bis acht Millionen Tonnen Altholz an, wobei insbesondere Holz aus Bau- und Abbrucharbeiten – wie Dachstühle, Deckenbalken und Fertigbauteile – ein hohes Wiederverwendungspotenzial bietet. Derzeit werden jedoch nur etwa 20 Prozent dieses Altholzes wiederverwendet, vor allem zur Herstellung von Spanplatten, aus denen neue Möbel und Türen gefertigt werden. Der größere Teil des Altholzes wird thermisch zur Energiegewinnung verwertet. Vor dem Hintergrund dieses Potenzials haben wir uns angeschaut, wie der Einsatz von Altholz im Bauwesen gesteigert werden kann.

Was ist Altholz und woher stammt es?

Wir haben jetzt einige Male von Altholz gesprochen – aber was ist eigentlich Altholz? Als Altholz bezeichnet die Holzindustrie Hölzer, die bereits früher für andere Zwecke genutzt wurden und nun für eine neue Verwendung oder fürs Recycling vorgesehen sind. Solches Holz stammt aus unterschiedlichen Quellen, darunter Abbruchhäuser, alte Möbel, Paletten oder Bahnschwellen. Das Gegenteil ist das Neuholz oder Frischholz, also frisch geschnittenes oder verarbeitetes Holz, das zuvor noch nie verwendet wurde.

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Qualitativ betrachtet weist Altholz Unterschiede zu Neuholz auf. Wegen seines Alters kann es Risse, Spuren von Verwitterung und möglicherweise Nagellöcher oder andere Zeichen früherer Verwendung tragen. Das kann zu einer rustikalen Ästhetik führen, die von einigen als charakteristisch und charmant empfunden wird, weshalb sie das Bauen mit Altholz bevorzugen. Neuholz hingegen hat eine glattere Oberfläche und eine einheitliche Textur. Das macht es ideal für Projekte, die eine makellose Oberfläche erfordern.

Vorteile von Altholz

Vor allem in Bezug auf die Umwelt hat das Bauen mit Altholz einige Vorteile. Die Wiederverwendung verringert die Menge an neu gefällten Bäumen. Das trägt zum Erhalt der Waldressourcen bei und schützt den Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Darüber hinaus lassen sich aus Altholz durch unterschiedliche Recyclingprozesse verschiedene Produkte herstellen. Das wiederum reduziert Holzabfälle und mindert ebenfalls die Umweltbelastung. Im Gegensatz dazu erfordert die Produktion von Neuholz das Abholzen von Wäldern, was zum Verlust von Biodiversität führt.

Weitere Vorteile beim Bauen mit Altholz sind seine Einzigartigkeit und die ästhetische Vielfalt. Aufgrund des Alters und seiner variablen Geschichte weist Altholz meist markante Merkmale auf, wie beispielsweise natürliche Risse, Verfärbungen, Nagellöcher oder andere Zeichen früherer Verwendung. Das verleiht jedem Stück Altholz eine individuelle Charakteristik und einen rustikalen Charme, der insbesondere in modernen Designs geschätzt wird.

Darüber hinaus bietet Altholz Langlebigkeit und Stabilität – wenn es richtig eingesetzt wird. Aufgrund seines Alters ist Altholz in der Regel bereits auf natürliche Weise getrocknet und gehärtet. Das trägt dazu bei, dass es widerstandsfähiger gegenüber Verformungen, Rissbildung und anderen Schäden ist. Bei sorgfältiger Auswahl und Bearbeitung ist Altholz ein hochwertiger Baustoff für Möbel, Fußböden, Verkleidungen und andere Bauelemente, die eine robuste und zuverlässige Konstruktion erfordern.

Bauen mit Altholz: Herausforderungen und Lösungen

Beim Bauen mit Altholz stehen Bauherren sowie Handwerkerinnen und Handwerker vor verschiedenen Herausforderungen, die von der Verfügbarkeit und Beschaffung des Materials bis hin zur Aufbereitung und Behandlung für den Bau reichen. Eine der ersten „Tücken“ ist die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Altholz. Da Altholz aus verschiedenen Quellen stammen kann, ist es wichtig, einen zuverlässigen Lieferanten zu finden, der Materialien von guter Qualität bietet. Dies erfordert in der Regel die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die sich auf die Demontage alter Gebäude und das Recycling von Altholz spezialisiert haben.

Die Aufbereitung und Behandlung von Altholz zum Bauen ist ebenfalls eine Herausforderung. Da es oft Spuren von Verunreinigungen wie Farben, Lacken, Schimmel oder anderen Schadstoffen aufweist, ist eine gründliche Reinigung und möglicherweise auch eine Behandlung erforderlich, um das Holz für den neuerlichen Einsatz vorzubereiten. Dies kann spezielle Techniken und Ausrüstung erfordern, um sicherzustellen, dass das Altholz für den beabsichtigten Zweck geeignet ist.

Sicherheitsaspekte spielen ebenfalls eine Rolle beim Bauen mit Altholz. Aufgrund der möglichen Vorbehandlung kann Altholz spröde oder instabil sein: Vorsicht ist geboten, um Unfälle zu vermeiden. Vor der Verwendung muss sicher sein, dass das gewählte Holz für die gewünschte Bautechnik geeignet ist.

Bauen mit Altholz: Praktische Anwendung

Das Bauen mit Altholz erfordert sorgfältige Planung, Verständnis seiner konstruktiven Besonderheiten und technischen Anforderungen sowie die Berücksichtigung von Designaspekten:

  • Planung und Design: Bevor mit dem Bau begonnen wird, ist es wichtig, die Beschaffenheit des Altholzes zu überprüfen. Basierend darauf können Architektinnen und Architekten oder Designerinnen und Designer Pläne entwickeln, die die einzigartigen Merkmale und Texturen der jeweiligen Hölzer berücksichtigen. Dazu gehört etwa das Einbinden von Holzarten verschiedener Herkunft und Altersstufen, um eine ansprechende und vielfältige Optik zu erhalten.
  • Konstruktive Besonderheiten und technische Anforderungen: Altholz kann je nach Herkunft und Zustand variieren, daher ist es wichtig, passende Konstruktionsmethoden anzuwenden. Die Verwendung von speziellen Verbindungstechniken wie Zapfenverbindungen, Schwalbenschwanzverbindungen oder traditionellen Holzverbindungen gewährleistet Stabilität. Darüber hinaus müssen Architektinnen und Architekten die bauphysikalischen Eigenschaften des Holzes berücksichtigen, um Probleme wie Feuchtigkeit oder Insektenbefall zu vermeiden.
  • Beispiele erfolgreicher Projekte und Bauwerke: Altholz wird in verschiedenen Projekten auf kreative und innovative Weise verwendet. Dazu gehören historische Gebäude, die restauriert und mit recyceltem Altholz umgebaut wurden, sowie moderne Wohn- und Gewerbegebäude, die Altholz für Fassaden, Innenverkleidungen, Möbel und Fußböden verwenden. Ein Beispiel ist die Nutzung von alten Scheunenbalken für den Bau von Holzdecken in restaurierten Bauernhäusern oder die Verwendung von alten Eichenbrettern für die Herstellung von hochwertigen Möbeln.
Möbel aus Altholz

Altholz lässt sich gut für den Bau von modernen Möbeln nutzen.

Foto: PantherMedia /
Aksakal

Bauen mit Altholz unter ökonomischen Aspekten

Die ökonomische Betrachtung des Bauens mit Altholz umfasst verschiedene Aspekte. Zunächst können die Kosten für Altholz im Vergleich zu Neuholz variieren. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter von der Art des Altholzes, seiner Qualität, der Verfügbarkeit und regionalen Preisen. In einigen Fällen kann Altholz teurer sein als Neuholz, insbesondere wenn es sich um besonders seltene oder speziell behandelte Hölzer handelt. Jedoch kann Altholz auch kostengünstiger sein, wenn es lokal verfügbar ist und die Transportkosten niedrig sind.

Ein weiterer Aspekt ist die Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten für nachhaltiges Bauen mit Altholz. Es gibt verschiedene Förderungen und Anreize für Bauprojekte, die umweltfreundliche Materialien verwenden, zum Beispiel die Holzbauinitiative der Bundesregierung. Diese können finanzielle Zuschüsse, Steuervergünstigungen, niedrigere Kreditzinsen oder andere Formen der finanziellen Unterstützung umfassen. Durch die Nutzung solcher Fördermöglichkeiten können Bauherren die Kosten für den Einsatz von Altholz reduzieren und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Anwendung von Altholz im Bauwesen ist die Verwendung von recyceltem Holz in Form von Holzbausteinen für den Bau von Wohnhäusern, Geschäftsgebäuden oder öffentlichen Einrichtungen. Diese Projekte zeigen, dass Altholz nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch wirtschaftlich rentabel sein kann.

Blick in die Zukunft: Wie entwickelt sich das Bauen mit Altholz?

Das Bauen mit Altholz erlebte in den vergangenen Jahren einen kleinen Boom, der von verschiedenen Trends und Entwicklungen geprägt ist. Wichtigste Entwicklung ist die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Materialien, die Altholz als ökologische Alternative in den Fokus gerückt hat. Das spiegelt sich in Projekten wider, von Wohnhäusern über Bürogebäude bis hin zu öffentlichen Einrichtungen, die Altholz einsetzen.

Fortschritte in der Holzverarbeitung ermöglichen es, Altholz effizienter aufzubereiten, zu behandeln und zu konstruieren. Daraus resultieren neuartige Anwendungen („Holzbausteine“) und Designs. Neue Technologien wie 3D-Druck und computergestützte Fertigung eröffnen zudem Möglichkeiten für die Herstellung maßgeschneiderter Bauteile aus Altholz.

Aus Umweltsicht lohnt sich Bauen mit Altholz für die Kreislaufwirtschaft. Altholz erhält Ressourcen und verbessert den ökologischen Fußabdruck von Bauprojekten, weil es in den Materialkreislauf zurückgeführt wird. In Zeiten des Klimawandels ebenfalls nicht unwichtig: Holz ist ein natürlicher Kohlenstoffsenker, da es während seines Wachstums Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt und speichert. Durch die Verwendung von Altholz wird dieser Kohlenstoff gebunden und bleibt über die Lebensdauer der Gebäude erhalten, was dazu beiträgt, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Ein Beitrag von:

  • Julia Klinkusch

    Julia Klinkusch ist freiberufliche Texterin und Medizinautorin.

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