Industrielle Kommunikation 23.11.2012, 19:56 Uhr

Produktionsanlagen einfach auf neue Produkte umrüsten

Vereinfachungen bei der Systemintegration und Flexibilisierung von Produktionsanlagen stehen ganz oben auf der Wunschliste der Anwender an die Entwickler von Industrial-IT. Das spiegelte sich auch auf dem Jahreskolloquium „Kommunikation in der Automation“ in Lemgo wider, auf dem vorige Woche Forscher verschiedener Hochschulen und Industrieunternehmen über ihre neuesten Projekte berichteten.

Plug & Play bei Produktionsanlagen.

Plug & Play bei Produktionsanlagen.

Foto: Werkfoto

Neben Themen wie „Welche Kommunikationstechniken eignen sich für welche Aufgaben?“ und „Wie kann man die Zuverlässigkeit der Anlagen deutlich verbessern?“ diskutierten die Teilnehmer des Jahreskolloquiums „Kommunikation in der Automation“ über Lösungen, die eine flexiblere Nutzung von Anlagen ermöglichen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Planung Netztrafostationen (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
VDI Technologiezentrum GmbH-Firmenlogo
Projekt Manager*in in der Projektträgerschaft Materialien für Bau und Infrastruktur VDI Technologiezentrum GmbH
Düsseldorf Zum Job 
Dyneon GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Dyneon GmbH
Burgkirchen an der Alz Zum Job 
FAULHABER-Firmenlogo
Versuchsingenieur (m/w/d) FAULHABER
Schönaich Zum Job 
Excellence-Firmenlogo
Leitender technischer Planer (m/w/d) Umspannwerke Excellence
Hannover Zum Job 
Excellence-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Versorgungsinfrastruktur Excellence
Braunschweig Zum Job 
Excellence-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik Wärmepumpen (m/w/d) Excellence
Göttingen, Hildesheim Zum Job 
Süwag Energie AG-Firmenlogo
Senior Projektmanager Netzschutz und Leittechnik (m|w|d) Süwag Energie AG
Frankfurt am Main Zum Job 
Süwag Energie AG-Firmenlogo
Senior Projektmanager Hochspannungsnetz (m|w|d) Süwag Energie AG
Frankfurt am Main, Pleidelsheim Zum Job 
Süwag Energie AG-Firmenlogo
Sachbearbeiter Messtechnik (m|w|d) Süwag Energie AG
Hofheim Zum Job 
Rohde & Schwarz Österreich GesmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) für Hochleistungsverstärkersysteme Rohde & Schwarz Österreich GesmbH
Rohde & Schwarz Österreich GesmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems Rohde & Schwarz Österreich GesmbH
Berlin, Stuttgart Zum Job 
FRITSCH Bakery Technologies GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Teamleiter (m/w/d) Mechanische Konstruktion - Transportsysteme FRITSCH Bakery Technologies GmbH & Co. KG
Markt Einersheim Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Leiter:in Automatisierung (w/m/d) im Bereich Planung und Bau Berliner Wasserbetriebe
battenfeld-cincinnati Germany GmbH-Firmenlogo
Project Engineer / Projektingenieur (m/w/d) im Vertrieb / Maschinenbau battenfeld-cincinnati Germany GmbH
Bad Oeynhausen Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Ingenieur:in (w/m/d) Projektabwicklung Netze Berliner Wasserbetriebe
PRIMAGAS Energie GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Technik und Sicherheit im Außendienst PRIMAGAS Energie GmbH
Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin Zum Job 
in-tech-Firmenlogo
Ingenieur Testautomatisierung (m/w/d) in-tech
verschiedene Standorte Zum Job 

Dabei standen Plug-and-Play-Lösungen im Mittelpunkt, wie sie längst in der PC-Welt fürs Büro oder zu Hause Standard sind. „Ziel ist es, Anlagen wie über eine USB-Schnittstelle kommunikationstechnisch miteinander zu verknüpfen. Dabei werden ganz automatisch aus jeder Komponente die für die Steuerung notwendigen Informationen ausgelesen, sodass die Anlage in kurzer Zeit in Betrieb genommen werden kann“, erläuterte dazu Prof. Jürgen Jasperneite, Leiter des Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo.

Produktionsanlagen müssen zukünftig mehrere Güter produzieren können

Das erleichtert nicht nur den Aufbau von neuen Produktionsanlagen, sondern ermöglicht auch eine flexiblere Nutzung. Wenn ein altes Produkt durch ein neues ersetzt werden soll, dann hat die bisherige Fertigungsanlage nicht ausgedient, sondern sie wird für das neue Produkt umgerüstet. „Da die Produktzyklen immer kürzer werden, rechnen sich Produktionsanlagen künftig nur, wenn auf ihnen mehrere verschiedene Güter hergestellt werden können“, verdeutlichte Jasperneite.

Dazu werden die Maschinen immer wieder neu zusammengestellt, miteinander verknüpft und durch fehlende Komponenten ergänzt. Damit die neu konfigurierte Anlage funktioniert, reicht es aber nicht, die Maschinen, die Hardware, physisch miteinander zu verknüpfen, sondern es muss auch ein neuer Informationsfluss aufgebaut werden, der eine durchgängige Steuerung des neuen Produktionssystems ermöglicht.

Bislang ist das aber nicht so einfach. Jasperneite: „Da fast jedes Gerät andere Kommunikationsschnittstellen besitzt, müssen aufwendig Anpassungen programmiert werden, bis ein durchgängiger Datenfluss vom Leitstand bis zu den Feldgeräten realisiert ist.“ Daher dauere der Umbau von Anlagen oft mehrere Tage und sei immer noch recht teuer.

inIT-Forscher entwickeln Kommunikationslösung für Produktionsanlagen

Das könnte sich bald ändern. Die Forscher am inIT haben eine Kommunikationslösung entwickelt, mit der ein durchgängiger Informationsfluss sicher gestellt werden kann, ohne dass aufwendige Anpassungen notwendig würden. Die Komponentenhersteller müssten dafür künftig nur ein kleines Softwareprogramm auf die Datenchips ihrer Produkte speichern, das ein Auslesen der gespeicherten Informationen über den OPC-UA-Standard ermöglicht.

Lesen Sie auch:

Dieser offene Standard wird bereits erfolgreich für den Datenaustausch in der Automation genutzt – bislang aber nur in PC-basierten Systemen. Da die Software des sogenannten Kommunikations-Stacks, die von den Lemgoer Forschern entwickelt wurde, nur rund 10 Kbyte an Speicherplatz benötigt, können mit ihr sogar kleinere Feldgeräte und Mikrocontroller ausgestattet werden. Ein weiterer Vorteil des OPC-Standards: Er ist kompatibel mit verschiedenen Ethernet-Systemen und WLAN.

„Damit haben wir eine fast grenzenlose Flexibilität erreicht“, zeigte sich Jasperneite erfreut. Denn das bedeute, dass künftig ohne Programmieraufwand sowohl Anlagen sehr schnell umgebaut als auch bei der Wartung der Anlagen schnell und mit wenig Aufwand winzige Sensoren oder Microcontroller ergänzt bzw. erneuert werden könnten.

inIT präsentiert Kommunikationslösung für Produktionsanlagen auch auf der SPS/IPC/Drive

Um zu zeigen, dass dies funktioniert, haben die Lemgoer Entwickler eine App (Applikation) für Android-Smartphones entwickelt, mit der Servicetechniker bei der Instandsetzung defekte Bauteile identifizieren können, die zu einem Ausfall der Anlage geführt haben.

Hans-Jürgen Koch, Leiter der Geschäftseinheit Control Systems bei Phoenix Contact, ist sich sicher, dass die Lösung des inIT gute Chancen für eine schnelle Realisierung hat. „Der Ansatz ermöglicht erstmals den Aufbau flexibler Produktionsstrukturen, wie sich unsere Kunden das wünschen“, so Koch, der sich auf der Veranstaltung in Lemgo von der Praktikabilität des Ansatzes überzeugt hat.

Nach dem positiven Echo bei der Präsentation in der eigenen Modellfabrik wird das inIT die Kommunikationslösung nun auch auf der SPS/IPC/Drive in Nürnberg auf dem Stand der OPC-Foundation einem breiteren Publikum vorstellen.

Ein Beitrag von:

  • Hans Schürmann

    Hans Schürmann war Technik- und Wirtschaftsredakteur beim Handelsblatt und schreibt unter anderem über Finanzen, Immobilienthemen und Maschinenbau.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.