Olympische Spiele 2021 20.07.2015, 16:14 Uhr

Hadid-Entwurf zu teuer: Japan will günstigeres Olympia-Stadion bauen

Die japanische Regierung hat beim Bau des Olympiastadions in Tokio wegen zu hoher Kosten die Reißleine gezogen: „Wir fangen nochmal bei Null an“, verkündete Japans Regierungschef. Die Pläne von Stararchitektin Zaha Hadid scheinen vom Tisch.

Hadids Entwurf des Olympiastadions: 2012 hatte sich die Stararchitektin mit diesem Design in einem Wettbewerb durchgesetzt. Jetzt sind ihre Pläne offenbar vom Tisch.

Hadids Entwurf des Olympiastadions: 2012 hatte sich die Stararchitektin mit diesem Design in einem Wettbewerb durchgesetzt. Jetzt sind ihre Pläne offenbar vom Tisch.

Foto: Zaha Hadid Architects

Die Pläne von Zaha Hadid sind offenbar vom Tisch. Ein Jahr, nachdem die britische Stararchitektin ihren Entwurf des Olympiastadions in Tokio schon überarbeitet hatte, um Kosten zu senken, wollen die Verantwortlichen in Japan nun noch einmal ganz von vorne anfangen. „Ich habe entschieden, die derzeitigen Pläne für das neue Nationalstadion zu überarbeiten“, sagte Japans Premierminister Shinzō Abe im japanischen Fernsehen – nach einem Treffen mit dem Vorsitzenden des Organisationskomitees für Olympia, Yoshirō Mori, Sportminister Hakubun Shimomura und Olympiachef Toshiaki Endo. „Wir fangen nochmal bei Null an.“

Zaha Hadid scheitert an zu hohen Kosten

Im November 2012 hatte sich die britische Architektin Zaha Hadid mit ihrem futuristischen Entwurf des neuen Kasumigaoka Nationalstadions im Wettbewerb um den Olympia-Großauftrag durchgesetzt. Das Stadion soll Hauptschauplatz für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio sein. Schon vor einem Jahr hatte Hadid ihren Entwurf jedoch überarbeitet, weil die japanische Regierung das Budget für den Bau von ursprünglich 300 Milliarden Yen auf 169 Milliarden Yen (1,25 Milliarden Euro) nahezu halbiert hatte.

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Geplanter Innenraum des Olympiastadions.

Geplanter Innenraum des Olympiastadions.

Quelle: Zaha Hadid Architects

Wie vor einem Monat bekannt wurde, beliefen sich die kalkulierten Gesamtkosten des Bauvorhabens nach Hadids Plänen zuletzt jedoch auf insgesamt 252 Milliarden Yen – also fast 1,9 Milliarden Euro.

Rugby-WM 2019 im neuen Stadion abgesagt

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Kyodo sollen die Baukosten nun auf 180 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) festgezurrt werden. Innerhalb von 6 Monaten müssten neue Konstrukteure für das Stadion gefunden werden, sagte Sportminister Shimomura im japanischen Fernsehen. Ziel der Regierung sei die Fertigstellung des neuen Stadions Mitte 2020. Eigentlich sollte der Bau des Stadions nach den Plänen von Hadid im kommenden Oktober beginnen und schon 2019 zur Rugby-Weltmeisterschaft fertig sein. Doch daraus wird nichts. Fest steht, dass sich die Organisatoren nach anderen Austragungsorten umschauen müssen.

So futuristisch hätte das neue Olympiastadion in Tokio aussehen können. Mit 1,9 Milliarden Euro sprengte es jedoch den Budgetrahmen der japanischen Regierung.

So futuristisch hätte das neue Olympiastadion in Tokio aussehen können. Mit 1,9 Milliarden Euro sprengte es jedoch den Budgetrahmen der japanischen Regierung.

Quelle: Zaha Hadid Architects

Dort, wo das neue Stadion entstehen soll, sind derzeit noch Bulldozer und Bagger am Werk. Die bereiten das Grundstück im Westen der japanischen Hauptstadt für den Neubau vor. Bis dato stand an der Stelle das alte Olympiastadion von 1964, das gerade abgerissen wurde.

Viel Kritik am Entwurf des britischen Architekturbüros von Hadid war im Vorfeld bereits aus Kreisen japanischer Architekten gekommen. In einer Petition hatten einige schon gefordert, Hadids Entwurf aufzugeben. Aber auch in der japanischen Bevölkerung kam der Entwurf nicht gut an. Das Stadion sei zu teuer, zu groß und man frage sich, wozu es nach den Olympischen Spielen noch gut sein solle. Wie die japanische Fernsehgesellschaft NHK berichtet, lehnten zuletzt 81 % der Bevölkerung die aktuellen Pläne für das Stadion ab.

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

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