Von Royal Navy getestet 17.09.2015, 07:45 Uhr

Eine Drohne in 14 Teilen aus dem 3D-Drucker

Die britische Southampton University hat eine kleine Drohne entwickelt, die sich im 3D-Drucker produzieren lässt. Sie hat ihre erste Bewährungsprobe, den Start von einem britischen Kriegsschiff, bereits bestanden. Ziel dieser Entwicklung ist eine besonders kostengünstige einfache, aber doch voll automatisierte Drohne, die sich ohne aufwändiges Personal-Training einsetzen lässt.

Andrew Lock von der Southampton University bereitet die Drohne aus dem 3D-Drucker auf den Start vor. 

Andrew Lock von der Southampton University bereitet die Drohne aus dem 3D-Drucker auf den Start vor. 

Foto: Royal Navy

Die britische Marine arbeitet intensiv am Aufbau einer sogenannten Drohnen-Kapazität. Von 2020 an sollen geeignete unbemannte Luftfahrzeuge in größerer Zahl zur Ausstattung aller Kriegsschiffe der Royal Navy gehören. Zu den im Testprogramm fliegenden Drohnen gehören Geräte von Boeing, von der Hubschrauber-Gruppe AgustaWestland und von der Universität Southampton, die in unmittelbarer Nähe zum großen Flottenstützpunkt Portsmouth angesiedelt ist. 

Erstflug im Juli dieses Jahres von Bord von HMS Mersey

Entwickelt wurde die gedruckte Drohne von der Computational Engineering & Design Group der Universität unter Leitung der beiden Professoren Jim Scanlan und Andy Keane. Bei den Versuchen auf HMS Mersey startete die mit einer kleinen Video-Kamera ausgestattete Drohne von zwei nebeneinander angeordneten Schienen.

Abgehoben: Die Drohne aus dem 3D-Drucker absolviert einen erfolgreichen Testflug. 

Abgehoben: Die Drohne aus dem 3D-Drucker absolviert einen erfolgreichen Testflug. 

Quelle: Royal Navy

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Diese Testflüge dienen nach Angaben der Universität vor allem der Optimierung. So soll noch an der Form der Drohne gearbeitet und auch deren Gewicht minimiert werden.

Höchstgeschwindigkeit: 144 km/h 

Das Gesamtgewicht der bisher fliegenden Drohne wird nicht genannt, wohl aber die Nutzlast, die mit 0,5 kg angegeben wird. Die Drohne kann bisher bis zu 30 Minuten in der Luft bleiben und erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von 144 km/h. Angetrieben wird sie durch einen Elektromotor, der von zwei Batterien gespeist wird.

Die Drohne kann auch mit der Hand gestartet werden, ist also nicht auf das Schienen-Startsystem der Royal Navy angewiesen.

Leichtbau durch Verwendung von Nylon 

Die auf einem Drucker der 3T Ltd. produzierte Drohne basiert auf Nylon 12, das nach dem Druck durch ein Lasergerät gesintert, also gehärtet wird. Mit dem Drucker werden insgesamt vier Komponenten hergestellt, die anschließend ohne jegliches Werkzeug zusammengesteckt werden. Die restlichen zehn Teile zur Montage der Drohne bestehen aus einem Avionik-Bauteil, dem Elektromotor samt Propeller, den beiden Batterien, vier Stellmotoren, einem Funkgerät und schließlich dem Autopiloten nebst eingebauter Antenne. Auch diese Bauteile werden allesamt einfach und unter Verzicht auf jegliches Werkzeug zusammengesteckt.

Die britische Universität Southampton druckt jetzt Drohnen mit dem 3D-Drucker und steckt anschließend alle Bauteile zusammen – ohne jegliches Werkzeug.

Die britische Universität Southampton druckt jetzt Drohnen mit dem 3D-Drucker und steckt anschließend alle Bauteile zusammen – ohne jegliches Werkzeug.

Quelle: Southhampton University

Die Universität gibt die Montagezeit für die Drohne bis zum flugfähigen Zustand mit nur zehn Minuten an. Dabei heben die beiden Professoren Scanlan und Keane besonders auf das ausgefeilte Design der Drohne ab, das die minimale Komponentenzahl und schnelle Montage überhaupt erst ermögliche. Es wurde so perfektioniert, das keinerlei Befestingungselemente wie etwa Schrauben nötig sind.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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