Weiterbildung 27.12.2023, 12:17 Uhr

Lernfabriken 4.0: Potenziale und Herausforderungen in der Fachkräfte-Weiterbildung

Die KIT-Studie zeigt, dass berufliche Lernfabriken 4.0 viel für die Weiterbildung von Fachkräften leisten können, wenn Lehrkonzepte und Rahmenbedingungen passen. Die Forscher empfehlen eine bessere Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Unternehmen sowie Anpassungen an den Schulen, um die Effizienz der Lernfabriken zu verbessern.

Lernfabriken

Brachliegendes Potenzial: Eine Studie des KIT zeigt auf, wie die Lernfabriken an berufsbildenden Schulen besser genutzt werden können.

Foto: Gewerbliche Schule Göppingen

Die Leistungsfähigkeit von sogenannten Lernfabriken 4.0 in Bezug auf die Weiterbildung von Fachkräften ist erheblich, sofern die Lehrkonzepte und Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet sind. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die Autoren der Studie betonen die Notwendigkeit einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Unternehmen, insbesondere hinsichtlich der Abstimmung von Angeboten und ihrer Vermarktung. Gleichzeitig plädieren sie für eine verbesserte Integration von Weiterbildungen in den Betrieb der Berufsschulen und fordern die Öffnung der Kurse für betriebliche Ausbilderinnen und Ausbilder.

Was versteht man unter Lernfabriken 4.0?

Lernfabriken 4.0 sind spezielle Lernumgebungen, die für die zukünftige, stark von künstlicher Intelligenz geprägte Produktion geschaffen wurden. Sie befinden sich in Unternehmen oder Berufsschulen und simulieren praxisnah die neuen Produktionsbedingungen – vergleichbar mit einem Flugsimulator für Piloten. Allein in Baden-Württemberg gibt es derzeit 43 solcher Lernfabriken an berufsbildenden Schulen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Eine Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik (IBAP) des KIT, der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg entstanden ist und vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt wird, zeigt jedoch, dass es eine beträchtliche Diskrepanz zwischen den erklärten Zielen und der tatsächlichen Umsetzung dieser Einrichtungen gibt.

Potenziale der beruflichen Lernfabriken werden nicht ausgeschöpft

„Die Potenziale der beruflichen Lernfabriken werden bei weitem nicht ausgeschöpft, da die förderlichen Rahmenbedingungen an Berufsschulen fehlen und diese bisher von keiner Institution bei der Umsetzung von Weiterbildungsangeboten unterstützt werden“, erklärt Professor Lars Windelband, Studienleiter und Inhaber der Professur für Berufspädagogik am IBAP in einer Pressemitteilung.

Durch die Analyse von Fallstudien sowie durch Gespräche und Workshops mit Experten haben die Forscherinnen und Forscher aus Karlsruhe den aktuellen Stand der Nutzung beruflicher Lernfabriken ermittelt. Dabei wurden Hindernisse und Herausforderungen identifiziert, aber auch erfolgreiche Umsetzungsbeispiele untersucht. Basierend auf der Erkenntnis, dass sowohl die Rahmenbedingungen an den Berufsschulen als auch die Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Unternehmen unzureichend sind, leiten sie fünf konkrete Handlungsempfehlungen ab.

Konkrete Handlungsempfehlungen ermittelt

  • Die Rahmenbedingungen an beruflichen Schulen sollen angepasst werden, um Lehrkräfte zu entlasten und die Anerkennung von Deputaten für Weiterbildungen zu ermöglichen.
  • Die Teilnahme an Weiterbildungen soll für betriebliche Ausbilderinnen und Ausbilder geöffnet werden, um eine enge Verknüpfung von Lehrinhalten zu ermöglichen.
  • Es soll eine verstärkte Vernetzung zwischen beruflichen Schulen und Unternehmen erfolgen, um die Bedürfnisse der Unternehmen in passgenauen Weiterbildungsangeboten zu berücksichtigen.
  • Die Nutzung zentraler oder dezentraler Plattformen wird empfohlen, um Weiterbildungsangebote effektiv zu verbreiten.
  • Es sollen alternative Betreibermodelle erprobt werden, um langfristige Unterstützung für berufliche Lernfabriken sicherzustellen.

Dreistufiges didaktisches Rahmenkonzept entwickelt

Eine erfolgreiche betriebliche Weiterbildung in Lernfabriken erfordert überzeugende Lehransätze. Im Rahmen des Projekts WB@Lernfabriken, das der Studie zugrunde liegt, haben die Forscherinnen und Forscher ein dreistufiges didaktisches Rahmenkonzept entwickelt.

Die erste Stufe hat zum Ziel, grundlegendes Wissen und Kompetenzen im Bereich Industrie 4.0 und künstliche Intelligenz zu vermitteln, um ein Bewusstsein für Digitalisierung, Industrie 4.0 und vernetzte Produktionswelten in der Belegschaft zu schaffen. Die zweite Stufe zielt darauf ab, bereits digital kompetente technische Fachkräfte weiterzubilden, während die dritte Stufe Expertise in Bezug auf konkrete betriebliche Herausforderungen, wie die Optimierung und Instandsetzung von Anlagen, vermittelt.

Studienleiter Windelband sagt, dass berufliche Lernfabriken vor großen Problemen stehen. Aber wenn sie ihre Vorteile betonen können, könnten sie wichtige Orte für Weiterbildung sein, besonders in der sich verändernden Technologie der Produktion.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.