Tipps für die Stellensuche 29.04.2004, 00:00 Uhr

Wann sollten Ingenieure nach erfolgter Bewerbung nachfragen?

Sollten Ingenieure bei einer schriftlichen Bewerbung Nachfragen stellen? Vielleicht lässt sich der Informationsbedarf ja sogar nutzen, um sich ins Gedächtnis zu bringen? Beide Fragen können mit „ja“ beantwortet werden. Kandidaten müssen dafür aber einige Spielregeln beachten.

Im Bewerbungsprozess nachfragen: Spielregeln beachten!

Im Bewerbungsprozess nachfragen: Spielregeln beachten!

Foto: panthermedia.net/ZaraMuzafarova

Viele Kandidaten vergessen, dass sich die Welt nicht nur alleine um ihre Bewerbung dreht. Personalmühlen mahlen langsam und das hat seinen Grund. In der Rezession kämpfen viele Personalabteilungen mit hohen Bewerbungseingängen. Ingenieurbewerbungen bilden eben keine Ausnahmen mehr. Möglicherweise ändern sich im Verlaufe des Bewerbungsverfahrens die Anforderungen an die Stelle, es wird überlegt, die Besetzung der Stelle zu verschieben, ein interessanter interner Kandidat hat sich gemeldet und so weiter. Wann sind bei einer Bewerbung Nachfragen für Ingenieure überhaupt angebracht?

In der Rezession kommen auch immer wieder wirtschaftliche Unsicherheiten dazu, die plötzlich einen Bewerbungsprozess verlangsamen oder gar gänzlich zum Erliegen bringen. Der Bewerber muss deshalb viel Geduld mitbringen. Dennoch ist es nicht verkehrt, nach drei bis vier Wochen einmal telefonisch nachzuhaken, um den Stand der Dinge zu erfahren. Der Ton muss allerdings freundlich bleiben, darf den Personaler keinesfalls unter Druck setzen oder kritisieren. Keinesfalls sollten Ingenieure bei einer Bewerbung nachfragen, die sie erst kürzlich abgegeben haben.

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Bei einer Bewerbung nachfragen: Ingenieure starten mit einem Anruf

Viele Personalabteilungen halten sich mit ihren Telefonnummern in Stellenanzeigen bedeckt. Wenn Ingenieure bei einer Bewerbung nachfragen wollen, ist das dann nur über die Anwahl der Telefonzentrale des Unternehmens möglich. Höflich bittet man um Weiterleitung zur Personalabteilung. Vor Durchstellung sollte erfragt werden, an wen verbunden wird und wie die Durchwahl lautet. Ist die Verbindung zur Personalabteilung hergestellt, muss abgeklopft werden, ob am anderen Ende der Leitung tatsächlich der Personaler sitzt, der die Besetzung der Stelle betreut. Ist der richtige Ansprechpartner gefunden, sollte ihm eingangs die korrekte Positionsbezeichnung, die Quelle und das Erscheinungsdatum der Anzeige genannt werden, um die es geht.

Zu einer professionellen Ansprache gehört es, den eigenen Namen zu nennen und den des Gesprächspartners in der Anrede zu verwenden. Genauso wichtig ist die Abfrage der Gesprächsbereitschaft bevor der Ingenieur erklärt, dass er in Bezug auf seine Bewerbung nachfragen möchte. Möglicherweise befindet sich der Gesprächspartner kurz vor einem Termin oder ist mit anderen wichtigen Dingen beschäftigt. Konsequenterweise wird er den Anrufer mit freundlichen „Killerphrasen“ abwimmeln: „Keine Angst, wir melden uns schon bei Ihnen, wenn wir so weit sind.“ Ist der Personaler in Eile, sollte der Bewerber daher fragen, wann der Zeitpunkt für einen erneuten Anruf günstiger ist.

Bei einer Bewerbung nachfragen: Ingenieure sollten an die Hilfsbereitschaft apellieren

Höflichkeit gehört zum richtigen Umgang mit Personalern. Schließlich möchte der Bewerber etwas erfahren. Keinesfalls sollte der Anruf als Vorwurf ankommen, weil sich das Unternehmen viel Zeit mit der Bearbeitung der Bewerbung läßt. Es sollte Verständnis aufgebracht werden. Personalabteilungen sind heute vielfach überfordert. Hier ein Beispiel für eine passende Formulierung, wenn Ingenieure bei einer Bewerbung nachfragen: „Es geht um den Teamleiter Technical Services. Ich habe mich auf Ihre Anzeige in der … vom … beworben. Wahrscheinlich gibt es viele Bewerbungen, und Sie haben eine Menge zu tun. Dennoch wäre es nett, wenn Sie mir mit einer Information weiterhelfen würden.“

Wenig bringt es, wenn der Bewerber eine Drohkulisse aufbaut oder mit einem Ultimatum arbeitet: „Ich muss in 14 Tagen eine wichtige Vorentscheidung treffen.“ Da Mitarbeiter aus den Personalabteilung stark auf Zwischentöne in der Kommunikation trainiert sind, sollte geschickter vorgegangen werden, um nicht den gesprächsbereiten Personaler zu verärgern, nur weil der Ingenieur in Bezug auf seine Bewerbung nachfragen möchte, zum Beispiel: „Ich stecke in der Zwickmühle und bitte um Ihre Hilfe. Mich interessiert die Stelle besonders. Mein Arbeitgeber möchte mich in 14 Tagen für mehrere Wochen nach Singapur schicken …“. Somit apelliert der Bewerber an die Hilfsbereitschaft des Personalers und bringt einen nachvollziehbaren Grund für seinen Anruf.

Bei einer Bewerbung nachfragen: Gesprächsbereitschaft sollten Ingenieure nutzen

Zeigt sich der Personaler insgesamt kurz angebunden, muss der Anrufer seine Fragen nach dem Stand der Dinge und seinen Chancen rasch stellen. Bringt sich der Personaler aktiv ins Gespräch ein, indem er versucht, sich zu erinnern, in seinen Unterlagen sucht und Ähnliches, kann der Bewerber nochmals seine entscheidenden Vorzüge für die offene Stelle ansprechen und vertiefen. Er könnte nachschieben, dass er der Kandidat ist, der bereits kommissarisch als Teamleiter Technical Serivces gearbeitet hat, die geforderten guten Englisch- und Französischkenntnisse besitzt und so weiter. So kann der Ingenieur bei der Bewerbung nachfragen und sich gleichzeitig ins rechte Licht setzen.

Taut der Personaler auf und gibt bereitwillig Auskunft, sollte die Gunst der Stunde weiter genutzt werden, um sich als Bewerber interessant zu machen. Es kann dabei zu einem munteren Austausch kommen. Das Spiel darf aber nicht übertrieben werden. Es muss alles nett, höflich, informativ bleiben. Der Personaler muss stets die Chance haben, ein Stop-Zeichen für weitere Fragen oder Beiträge des Bewerbers zu setzen, ohne eine schroffe Zurückweisung aussprechen zu müssen. Der Bewerber sollte also seinerseits viel Fingerspitzengefühl mitbringen, wenn er zu seiner Bewerbung Nachfragen stellt. Zum richtigen Zeitpunkt sollte dann die Frage nach dem Stand der Dinge gestellt werden.

Bei einer Bewerbung nachfragen: Ingenieure sollten das Bedanken nicht vergessen

Dass sich ein Personaler Zeit nimmt, wenn Ingenieure in Bezug auf eine Bewerbung nachfragen, ist nicht selbstverständlich. Dem sollte daher bei der Verabschiedung mit einem herzlichen „Danke!“ Rechnung getragen werden. Gleichfalls sollte der Bewerber betonen, dass ihm die Informationen sehr weiter geholfen haben. Der Dank ist insbesondere dann wichtig, wenn sich ein längeres Gespräch ergab. Auch wenn die Antworten des Personalers im Grunde wenig konkret und kurz waren, sollte man seine Enttäuschung nicht zu erkennen geben und höflich das Gespräch abschließen. Der erste Eindruck ist im Vorstellungsgespräch wichtig, der letzte in einem Telefonat!

Aus den obigen Ausführungen folgt, dass Nachhakaktionen durchaus der Vorbereitung bedürfen. Nicht immer ist es mit der Frage nach dem Stand der Dinge getan. Schnell ergibt sich die Chance für ein vertiefendes Gespräch, oder der Personaler nutzt die Gelegenheit zum Telefoninterview. Um in diesem Gespräch gut auszusehen, sollten dem Anrufer auf jeden Fall die Anzeigeninhalte und seine besten „Verkaufsargumente“ als Bewerber um die Position vor Augen stehen. Zudem sollte er für den Notfall gewappnet sein und den Lebenslauf bestens verargumentieren können, falls von der Gegenseite dazu Fragen gestellt werden. So können bei einer Bewerbung Nachfragen des Ingenieurs einen positiven Verlauf provozieren.

Bei Bewerbungen nachfragen: Die Initiativbewerbung eines Ingenieurs

Möglicherweise wurde die Initiativbewerbung direkt an einen Fachbereichsmanager im Unternehmen gerichtet. Um diesen an die Strippe zu bekommen, ergibt sich häufig die besondere Problematik, dass eine Sekretärin vorgeschaltet ist, wenn Ingenieure zu ihrer Bewerbung nachfragen wollen. Eine gute Sekretärin fragt, worum es geht, bevor sie den Anruf weiterleitet. Es sollte jetzt das „Angebot“ kommen, dass der Initiativbewerber etwa dem Leiter des Vertriebs in seinem Anschreiben gemacht hat: „Es geht um meine Vorschläge an Herrn Dr. Müller, das technische Marketing neu zu gestalten.“ Fällt statt dessen das Stichwort „Bewerbung“, verbindet die Sekretärin möglicherweise schnell an die Personalabteilung weiter. Ist der Gesprächspartner nicht im Hause, sollte gefragt werden, wann er am besten für einen erneuten Anruf erreicht werden kann.

Um einen nachvollziehbaren Grund für einen Anruf nach erfolgter Bewerbung zu haben, kommen manche Bewerber auf die Idee, Anknüpfungspunkte im Anschreiben aufzunehmen. So führt ein Bewerber im Anschreiben auf, dass er eine rasche Rückmeldung aufgrund dieser und jener Tatsache benötigt. Ein cleverer Ingenieur kündigt seinen Anruf im Anschreiben an, sodass nach seiner Bewerbung Nachfragen nahezu erwartet werden. Er muss allerdings aufpassen, dass er nicht als aufdringlich oder kompliziert eingestuft wird und so möglicherweise von vornherein eine Absage riskiert.

 

Ein Beitrag von:

  • ingenieur.de

    Technik, Karriere, News, das sind die drei Dinge, die Ingenieure brauchen.

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