Heiko Mell 02.01.2016, 04:59 Uhr

Wie soll ich meine Bewerbung gestalten, wenn es in einem Unternehmen mehrere Stellen gibt?

Ich bin zurzeit auf der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen und beobachte daher seit einigen Wochen den Stellenmarkt. Ich habe dabei einige für mich interessante Stellen gefunden, auf die ich mich gerne bewerben möchte.

Wie soll ich meine Bewerbung gestalten, wenn es in einem Unternehmen mehrere Stellen gibt, für die ich mich bewerben möchte? Soll ich in diesem Fall einfach mehrere Bewerbungen an dasselbe Unternehmen, womöglich an dieselbe Personalabteilung, senden? Oder sollte ich in diesem Fall eine andere Vorgehensweise wählen?

Antwort:

Sie bewerben sich zunächst einmal „um“ etwas, weder „auf“ noch „für“. Das wird sehr häufig falsch gemacht, gerade auch in Bewerbungsanschreiben. Es sollte also stets „um diese Position“ oder „um die ausgeschriebene Stelle“ heißen. Wenn man die Anzeige dabei erwähnen will, kann man sich nun nicht „um die Anzeige“ bewerben, ggf. aber geht „auf Ihre Anzeige hin“.

In der Sache selbst spüren Sie schon, dass es irgendwo „hakt“. Es gibt tatsächlich keine rundum befriedigende Lösung, wohl aber Kompromisse (mit den üblichen Nachteilen).

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Es fängt damit an, dass es eigentlich nicht mehrere verschiedene Positionen geben sollte, die man

a) gleichermaßen gern haben möchte und für die man

b) gleichermaßen überzeugend und nachweisbar qualifiziert ist.

Ich komme oft sehr gut zurecht mit meinem Vergleich zwischen der Kontaktanbahnung zu einem neuen Arbeitgeber und der Kontaktanbahnung zu einem neuen Partner mit dem Ziel einer langfristigen Beziehung. Beides hat neben sachlich-logischen auch stark emotionale Komponenten. Und merkwürdigerweise verstehen männliche Bewerber besser, wie z. B. Damen reagieren würden, falls sie sich um diese bemühten. Dann brauche ich nur noch zu sagen, genau so sei es hier eben auch (nur ohne Damen).

Stellen Sie sich also vor, Sie träfen eine Gruppe von z. B. fünf reizenden Damen, Sie suchten gerade eine neue Partnerin und alle fünf (oder vier davon) gefielen Ihnen gleichermaßen gut. Nun gingen Sie entschlossen auf die Gruppe zu, schilderten Ihr pauschales Anliegen und bäten die Damen, selbst eine Auswahl zu treffen. Sie sichern zu: „Wer mich will, die nehme ich dann auch.“

Ist das wahrscheinlich, ist das vor allem Erfolg versprechend? Ist das schmeichelhaft für die Mitglieder der Zielgruppe, dass Ihnen jede der Kandidatinnen jeweils ebenso lieb wäre wie die anderen? Sicher nicht.

Natürlich: Sofern die Ansprüche nicht sehr hoch sind und es weniger um die „Traumfrau“ fürs Leben als um flüchtige Bekanntschaften geht, sind Lösungen dieser Art denkbar – auch bei Bewerbungen.

Das heißt für Ihre Frage: Anspruchsvolle Bemühungen um anspruchsvolle Positionen im Rahmen einer anspruchsvollen Laufbahnplanung erfordern ein gezieltes Vorgehen. Mit individuell getexteten Anschreiben, aus denen eine zur Position passende Begründung für Ihre Wechselabsicht hervorgeht. Würden Sie jedoch mehrere davon einer einzigen Personalabteilung gleichzeitig vorlegen, fühlte die sich auf den Arm genommen.

Für den Typ des weniger anspruchsvollen Bewerbers („die Hauptsache ist ein halbwegs zufriedenstellender Job in genau diesem Unternehmen“), der ohnehin alle Zielpositionen bei diesem und bei anderen Firmen mit einem textgleichen Anschreiben bedenken würde, liegt die Latte weniger hoch. Aber auch in diesem Fall würde ich der Personalabteilung lauter komplette Bewerbungen inkl. Anschreiben liefern – und eine Kurzmitteilung davorheften: „Ich habe mehrere für mich interessante Ausschreibungen Ihres Hauses gesehen, um die ich mich parallel bewerbe. Die einzelnen Unterlagen habe ich jeweils komplett angehängt/beigefügt.“ Sonst denken die dort noch, Sie hätten gar nicht gemerkt, dass Sie dieses Unternehmen mehrfach beglückt haben.

Sehr viel weniger gut wäre ein zentrales Anschreiben, in dem Sie alle Zielpositionen auflisten. Dann sieht jede der Fachabteilungen, an die Ihre Unterlagen weitergereicht werden, dass Sie keineswegs zielstrebig auf sie zugehen, sondern dass Sie derzeit einfach pauschal alles versuchen, was denkbar ist. Und bevor man sich um Sie bemüht (zum Gespräch einlädt), denkt man dort darüber nach, wie groß die Chance ist, Sie letztlich zu bekommen („wer weiß, wo auf seiner Prioritätenliste wir letztlich stehen?“). Dann ist eine Bewerbung mit einer Zielposition und dem angehängten Satz besser: „Sollte ich hier nicht infrage kommen, bin ich für Angebote mit vergleichbarem Aufgabenspektrum offen.“

Natürlich ahnt jeder Bewerbungsempfänger, dass nahezu jeder Bewerber sich gleichzeitig auch noch anderswo bewirbt. Aber, geben Sie es zu, es wäre nicht förderlich, würde er seinen Unterlagen stets einen Zettel anheften: „An die Empfänger meiner Bewerbung: „Damit Sie nicht übermütig werden, erlaube ich mir den Hinweis, dass diese Bewerbung derzeit auch noch vorliegt- der ABC AG- der XY GmbH- dem DEF-Konzern- sowie 17 weiteren mittelständischen Betrieben.“

Also, um das Thema mit der Damengruppe abzuschließen: Am besten ist es, Sie schauen vorher genauer hin, picken sich eine als potenzielles Ziel heraus und setzen auf Sieg. Geht das schief, nehmen Sie sich die nächste Gruppe vor. Sie wirken dann glaubwürdiger.

Kurzantwort:

Die gleichzeitige Bewerbung um mehrere verschiedene Positionen bei einem Unternehmen ist nicht wirklich empfehlenswert. Es wirkt überzeugender, sich jeweils engagiert und zielstrebig auf eine Position zu konzentrieren.

Frage-Nr.: 2465
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 6
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2011-02-10

Ein Beitrag von:

  • Heiko Mell

    Heiko Mell ist Karriereberater, Buchautor und freier Mitarbeiter der VDI nachrichten. Er verantwortet die Serie Karriereberatung innerhalb der VDI nachrichten.  Hier auf ingenieur.de haben wir ihm eine eigene Kategorie gewidmet.

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