Beratung 04.11.2015, 01:00 Uhr

Elektroingenieur: An der Schnittstelle zur realen Welt

Weniger als fünf Bewerbungen schreibt ein Absolvent der Elektrotechnik, bis er eine Stelle gefunden hat. Über ihre Jobs sind Elektroingenieure dann voll des Lobes: Kreativ, abwechslungsreich, krisensicher, lauten die Urteile. Einblicke in ein zukunftsträchtiges Berufsfeld.

Elektroingenieure müssen mit immer kürzeren Entwicklungszyklen leben.

Elektroingenieure müssen mit immer kürzeren Entwicklungszyklen leben.

Foto: panthermedia.net/bacho123456

Nach einer aktuellen Studie des Verbands der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) geht es jungen Elektroingenieuren richtig gut: Die Mehrheit beschreibt ihren Job als kreativ und abwechslungsreich (71 %) und sieht gute Karriereaussichten (61 %). Fast die Hälfte der Befragten sieht ihre Stelle als krisensicher an. Immerhin 17 % haben innerhalb der ersten fünf Berufsjahre bereits Personalverantwortung übernommen.

Richtig Spaß macht es auch Sascha Bosecker. Der Nachrichtentechniker ist am Entwicklungsprozess einer neuen Art der Datenübertragung für den erdnahen Weltraum beteiligt. Genauer gesagt, er testet Software für Laserkommunikation. Dieses schnelle und leistungsstarke Senden und Empfangen von digitalen Informationen wird beispielsweise eingesetzt, wenn weltraumgestützte Datenübertragung in Breitbandqualität für Satelliten und unbemannte Flugsysteme gefragt ist. Der studierte Nachrichtentechniker mit Fokus auf Technische Informatik liebt es, an der Schnittstelle zwischen Soft- und Hardware zu arbeiten. „Die Aufgaben sind vielseitig und man sieht, dass sich etwas bewegt“, sagt der 43-Jährige. In seinem Studium lernte er nicht nur das Programmieren, sondern erlangte auch Kenntnisse zu Mikrocontrollertechnik und elektronischen Schaltungen. „Ich arbeite quasi an der Schnittstelle zwischen Computern und der realen Welt“, fasst der Ingenieur beim Ingenieurdienstleister Brunel zusammen.

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Was Elektroingenieure verdienen

„Schon beim Programmieren wird automatisiert getestet oder simuliert, um Fehler zu finden“Mit seiner zukunftsträchtigen Aufgabe, ist Bosecker nicht allein. Die meisten Befragten der VDE-Studie arbeiten direkt am Puls der Zeit: 23 % beschäftigen sich mit Intelligenten Stromnetzen, knapp ein Fünftel bewegt sich auf dem Arbeitsfeld E-Mobility (19 %), in der Sparte Medizintechnik sind 15 % und im Bereich Industrie 4.0 rund 14 % der Befragten tätig. 12 % ordnen ihre Tätigkeit dem Smart Home zu, 9 % beschäftigen sich mit Smart Cities.Die Arbeit eines Elektroingenieurs bedeutet ständige Verfügbarkeit, häufige Überstunden und Wochenendarbeiten: Rund ein Viertel der Befragten stimmt dieser Aussage voll und ganz zu. Mehr als 80 % geben an, ihr Privatleben einzuschränken, um beruflich voranzukommen.Außerdem verändert sich die Arbeitswelt der Elektroingenieure rasant. Vor allem durch die Datenflut: „Leider tun sich die Verantwortlichen teilweise noch schwer, diese Informationen vor Unbefugten zu schützen“, sagt Bosecker. Heute seien Baupläne, Prozessbeschreibungen und Kennzahlen leicht über zentrale Server abrufbar, aber leider auch für Hacker, Trojaner oder Industriespione ein leichtes Ziel, beobachtet der Stuttgarter mit Heidelberger Wurzeln. Bei der Einführung neuer Programmiersprachen halten sich die meisten Unternehmen zurück, hat Bosecker beobachtet: „Die etablierten Dinge bleiben verständlicherweise gerne gleich. Denn es ist immer ein Risiko eine neue Programmiersprache einzuführen, die dann womöglich nicht die gewünschten Ergebnisse liefert“, so der Programmierer. Gerne hätte er mehr Zeit zum Ausprobieren.Eines jedoch habe sich geändert: „Wir programmieren heute zunehmend agil oder nach Scrum, das bedeutet auch transparenter, flexibler, nachvollziehbarer und vor allem in kürzeren Zyklen.“ So können Änderungen zeitnah eingepflegt, und während des Erstellungsprozesses auf Wünsche des Kunden Rücksicht genommen werden.Außerdem wird, anders als früher, schon während des Programmierens automatisiert getestet oder simuliert, um etwaige Fehler zu finden und auszumerzen.

Früher konnten sich Schwachstellen in der Software bis zum Ende durchziehen und über verschiedene Schritte sogar vervielfältigen. „Durch automatisiertes Testen werden die Entwicklungszyklen immer kürzer. Das Entwickeln der Software ist dadurch formeller geworden“, erläutert Bosecker seinen fordernden Arbeitsalltag.

Jobs für Elektroingenieure

Immer häufiger programmiert er im Übrigen zusammen mit anderen Ingenieuren. „Auch in der Informatik ist das gemeinsame Arbeiten am selben Computer immer mal wieder sinnvoll“, erläutert Bosecker. Gerade wenn es darum gehe, Schnittstellen zwischen einzelnen Programmbausteinen zu definieren oder eine Lösung für einen neuen Softwarefehler gefunden werden solle, sei gemeinsame Arbeit ideal.

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Ein Beitrag von:

  • Leila Haidar

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