Umgangsformen 06.06.2023, 15:00 Uhr

Siezen oder Duzen im Beruf: Eine aktuelle Umfrage liefert Antworten

Die Frage nach dem Siezen oder Duzen im Beruf ist weiterhin relevant, da sich die Präferenzen der Arbeitnehmer im Laufe der Zeit verändert haben. Die Wahl der Anrede kann die Unternehmenskultur und Kommunikation beeinflussen. Doch welche Anrede ist im modernen Arbeitsleben üblich?

Begrüßung

Arbeitskultur im Wandel: Gewinnt das Duzen an Bedeutung im modernen Berufsleben?

Foto: PantherMedia / asdf (YAYMicro)

„Wir duzen uns“, sagt ein Kollege direkt nach der Begrüßung eines neuen Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin. Diese Situation kommt im heutigen Arbeitsleben immer häufiger vor. Im Vorstellungsgespräch noch gesiezt und direkt am ersten Arbeitstag schon geduzt. Gut, wenn es abteilungsübergreifend gilt und man sich nicht merken muss, mit wem man per Du und mit wem per Sie ist. Einige Firmen gehen noch weiter und schreiben diese Umgangsformen direkt in den Vertrag oder in die sogenannten Onboarding-Unterlagen, die die Neuen unmittelbar am ersten Arbeitstag erhalten oder sogar früher. Steht es fest, braucht man nicht lange zu grübeln, ob man einen Vorstandsvorsitzenden mit Du oder Sie anspricht.

Schwieriger ist es, wenn in einem Unternehmen lange Zeit ausschließlich gesiezt wurde und an einem Tag plötzlich ein Du für alle angeboten bzw. festgelegt wurde.

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Mit anderen Worten: Die Frage, ob im beruflichen Umfeld gesiezt oder geduzt werden sollte, ist ein Thema, das seit jeher zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten führt. Die Art und Weise, wie wir uns gegenseitig ansprechen, kann einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsbeziehungen, das Arbeitsklima und letztendlich auch auf den Erfolg einer Organisation haben. Sowohl das Siezen als auch das Duzen haben ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl der richtigen Anredeform hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Spannungsfeld zwischen Respekt und Modernität

Man könnte denken, dass das Siezen im digitalen Zeitalter nur von älteren Menschen bevorzugt wird, aber das ist ein Irrtum. Tatsächlich wünschen sich 19 Prozent der 18-34-Jährigen, 28 Prozent der 35-49-Jährigen und 37 Prozent der 50-60-Jährigen eine respektvolle Ansprache mit „Sie“. Obwohl der Trend zum Duzen geht, ist das Siezen auch in der Internet-Generation immer noch relevant. Zudem schafft das Siezen in Stellenanzeigen eine klare Abgrenzung zwischen dem Unternehmen und potenziellen Bewerbern. Die professionelle Distanz verdeutlicht, dass es sich um eine geschäftliche Beziehung handelt.

Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, eine zeitgemäße und konsistente Ansprache von Kunden und Bewerbern zu finden. Sie befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen Respekt und Modernität. In einigen Fällen werden Praktikanten geduzt, während Professionals gesiezt werden, aber diese Mischlösung kommt nicht gut an. Nur etwa ein Drittel der Befragten findet das akzeptabel, unabhängig von Geschlecht.

Anrede in Stellenanzeigen

Ein Trend, der sich abzeichnet, ist, dass die Anrede in Stellenanzeigen etwas über die Unternehmenskultur aussagt. Bewerber können sich daran orientieren, wie der Recruiter sie anspricht. Im Zweifelsfall verwenden sie die respektvollere Anrede „Sie“ im Anschreiben und bei einem Vorstellungsgespräch sowieso. Zudem kann die Verwendung von „Du“ oder „Sie“ in der Stellenanzeige Hinweise darauf geben, ob bei dem Unternehmen auf Augenhöhe kommuniziert wird oder eher hierarchische Strukturen vorherrschen.

Die Forsa-Umfrage wurde im Januar 2023 im Auftrag der Jobbörse Jobware durchgeführt. Dabei wurden 1.011 erwerbstätige Angestellte im Alter von 18 bis 60 Jahren mit qualifizierter Tätigkeit per repräsentativer Zufallsauswahl befragt.

Das Siezen und seine Vorteile

Das Siezen hat in vielen beruflichen Umfeldern eine lange Tradition und wird oft als Ausdruck von Respekt, Höflichkeit und Professionalität betrachtet. Indem man eine formelle Anrede verwendet, signalisiert man eine gewisse Distanz und zeigt, dass man die Hierarchie und die Rollenverteilung im Unternehmen respektiert. Außerdem kann das Siezen auch dazu beitragen, eine professionelle Atmosphäre aufrechtzuerhalten und Missverständnisse oder Unklarheiten in der Kommunikation zu vermeiden.

Vorteile des Duzens

Das Duzen hingegen kann im Berufsleben eine informellere und freundschaftlichere Atmosphäre schaffen. Es kann das Teambuilding fördern und das Arbeitsumfeld angenehmer machen, vor allem wenn man flache Hierarchien im Unternehmen anstrebt oder mit einer jüngeren Belegschaft zu tun hat. Das Duzen kann dazu beitragen, Barrieren abzubauen und die Kommunikation zu erleichtern. Darüber hinaus kann es die Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen fördern, weil dadurch das gewisse Gefühl der Gleichberechtigung entsteht.

Unternehmenskultur berücksichtigen

Die Entscheidung, ob im Berufsleben gesiezt oder geduzt wird, sollte jedoch gut überlegt sein. Es ist wichtig, die Unternehmenskultur, die Branche, die Hierarchieebenen und die individuellen Präferenzen der Mitarbeiter zu berücksichtigen. In einigen Branchen, wie zum Beispiel im Finanzsektor oder im Rechtswesen, wird das Siezen als unerlässlich angesehen, um Professionalität und Seriosität zu wahren. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel in Start-ups oder in der Kreativbranche, kann das Duzen als lockere und offene Kommunikationsform bevorzugt werden.

Nun gibt es Daten, die genau zeigen, ob ein Du oder ein Sie im Arbeitsleben angekommen sind. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage (2023/01) im Auftrag der Jobbörse Jobware hat sich das Duzen in der neuen Arbeitswelt nicht durchgesetzt. Vor fünf Jahren bevorzugten noch zwei von drei Angestellten (64 Prozent) die förmliche Anrede, während heute nur noch knapp jeder dritte bis vierte Deutsche Wert auf das „Sie“ legt. Die Umfrage ergab, dass 27 Prozent der Männer in Stellenanzeigen gesiezt werden möchten, während bei den Frauen der Anteil bei 31 Prozent liegt.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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