Mitarbeiterzufriedenheit 2023: Wo arbeiten die zufriedensten Mitarbeiter?
Eine Studie der Berlin School of Business and Innovation (BSBI) hat untersucht, wie sich die Mitarbeiterzufriedenheit in den größten deutschen Konzernen von 2020 bis 2023 entwickelt hat.
Im Jahr 2020 waren viele Unternehmen aufgrund der COVID-19-Pandemie gezwungen, ihre Arbeitsweise zu ändern. Viele Mitarbeiter mussten ins Homeoffice wechseln, und in einigen Branchen gab es auch Entlassungen. Diese Veränderungen haben die Mitarbeiterzufriedenheit in vielen Unternehmen beeinflusst.
Homeoffice: Aus Fluch wurde Segen
Im Jahr 2023 hat sich die Arbeitswelt jedoch weiterentwickelt. Viele Unternehmen haben erkannt, dass flexibles Arbeiten und eine gute Work-Life-Balance wichtig sind, um die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter zu erhöhen. Unternehmen bieten jetzt mehr Möglichkeiten zum Remote-Arbeiten und flexible Arbeitszeiten an. Dadurch haben die Mitarbeiter mehr Freiheit und können ihre Arbeit besser an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.
Mit anderen Worten: Aus dem Fluch wurde ein Segen, und das Homeoffice ist nun aus unserem Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken.
In dieser Zeit haben viele Unternehmen mehr in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter investiert. Sie bieten unter anderem Gesundheits- und Wellnessprogramme an, damit ihre Mitarbeitenden physisch und psychisch gesund bleiben. Schließlich hängt das Wohlbefinden der Mitarbeiter direkt mit ihrer Leistungsfähigkeit und Produktivität zusammen. Unternehmen setzen auf flexible Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle und bieten immer neue Zusatzleistungen/Benefits an, die bei der Wahl eines Arbeitgebers eine entscheidende Rolle spielen können. Denn in Zeiten von Personalmangel und Fachkräfteengpässen müssen auch namhafte Unternehmen um Beschäftigte kämpfen und auf ihre Zufriedenheit achten.
Gleiche Analyse nach drei Jahren
Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) hat auch in diesem Jahr die Zufriedenheit der Beschäftigten von Deutschlands wirtschaftsstärksten Unternehmen analysiert. Interessant ist vor allem, dass die Forschenden die gewonnenen Daten mit den Erkenntnissen aus dem Jahr 2020 verglichen haben. So hatte die Wirtschaftsschule bereits im Oktober 2020 die Zufriedenheit der Beschäftigten in 24 der 30 wirtschaftsstärksten deutschen Unternehmen untersucht und nun hat sie die Analyse mit denselben Unternehmen wiederholt.
Die vergangenen drei Jahre waren alles andere als leicht für deutsche Unternehmen: Sie waren geprägt von der Coronapandemie, der Energiekrise und Lieferengpässen. Wie hat sich diese Situation und die Herausforderungen auf die Mitarbeiterbewertungen der Betriebe ausgewirkt? Trotz der Herausforderungen hat sich die Mitarbeiterzufriedenheit in den meisten Unternehmen im Vergleich zu 2020 kaum verändert.
SAP als Spitzenreiter
Der Technologiekonzern SAP bleibt auch nach drei Jahren weiterhin Spitzenreiter im Zufriedenheitsranking: Mit 4,4 von fünf möglichen Sternen konnte das Unternehmen im Vergleich zu 2020 noch 0,1 Prozentpunkte zulegen. Hier arbeiten also die zufriedensten Mitarbeitenden. Der Lebensmittelhändler Edeka hingegen landete wie im Jahr 2020 auf dem letzten Platz.
Überraschend gut haben in diesem Dreijahresvergleich Krisenbranchen wie die Deutsche Lufthansa oder energieintensive Unternehmen wie BASF und ThyssenKrupp abgeschnitten.
DB verbessert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden
Laut der Studie verlieren BMW und Daimler trotz des Chipmangels und Kurzarbeitergeld nur 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. In der entsprechenden Pressemitteilung heißt es: „Ihre Mitarbeiterzufriedenheit liegt somit mit 3,9 Sternen immer noch über dem Durchschnitt der untersuchten Unternehmen und gleichauf mit Volkswagen, bei dem keine Veränderung festzustellen war.“
Die Allianz, die Deutsche Post und die Deutsche Bahn verzeichneten die größten Zuwächse bei der Mitarbeiterzufriedenheit. Überraschend sei der Zuwachs der Zufriedenheit bei der Deutschen Bahn angesichts der Coronaregeln in Zügen. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden verbesserte sich von 3,5 Sternen im Jahr 2020 auf 3,8 Sterne im Jahr 2023 und die DB ist damit ebenfalls im Mittelfeld der Mitarbeiterzufriedenheit angekommen.
Zeigen politische Maßnahmen ihre Wirkung?
„Wir stellen fest, dass sich die letzten drei Krisenjahre nicht signifikant in den Mitarbeiterbewertungen der größten deutschen Konzerne widerspiegeln. Hier haben sicher auch politische Maßnahmen ihre Wirkung gezeigt, die den Unternehmen ermöglichten, weiterhin in die Zufriedenheit ihrer Beschäftigten zu investieren. Angesichts des Fachkräftemangels, der sich in den kommenden Jahren nur noch verschärfen wird, war das eine kluge Strategie“, kommentierte Professor Dr. Kyriakos Kouveliotis, Provost und Chief Academic Officer.
Bei den Bewertungen, die für die Studie bearbeitet wurden, handelt es sich um den von Kununu gebildeten Durchschnitt der abgegebenen Mitarbeiterbewertungen, heißt es in der Pressemitteilung.
Auch wir haben davon berichtet, wie wichtig ist, auf diese Bewertungen bei den Neueinstellungen und vor allem bei der Vorbereitung auf die Vorstellungsgespräche zu achten.
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