Neuartige Legierung 02.06.2015, 06:45 Uhr

Millionenfach verformbar ohne jede Ermüdungserscheinung

Eine neuartige Legierung, die sich praktisch ohne Ermüdung millionenfach verformen lässt, haben deutsche und amerikanische Forscher entwickelt. Der Clou: Bei der Dehnung erwärmt sich das Material um 10 °C auf, bei der Entlastung entsprechend wieder ab. 

Material aus der neuartigen Titan-Nickel-Kupfer-Legierung: Bei Bewegung erwärmt sich das Material und kühlt sich ab, wenn es sich in seine ursprüngliche Form zurück bewegt.

Material aus der neuartigen Titan-Nickel-Kupfer-Legierung: Bei Bewegung erwärmt sich das Material und kühlt sich ab, wenn es sich in seine ursprüngliche Form zurück bewegt.

Foto: AG Quandt/Universität Kiel

Kleinste Kühlgeräte der Zukunft, die beispielsweise in künstlichen Herzklappen eingesetzt werden könnten, ließen sie auf diesem neuen Material aufbauen. Es besteht aus einer dünnen Folie, die mechanisch ausgelenkt wird. Dabei erwärmt sie sich um 10 °C, bewegt sich die Folie in ihre ursprüngliche Form zurück, kühlt sie sich in gleicher Weise ab. „Genau diese Abkühlung könnte für neuartige miniaturisierte Kühlanwendungen genutzt werden, die ohne gasförmige Kältemittel auskommen“, sagt Doktorand Christoph Chluba, der zur Forschergruppe um Professor Eckhard Quandt von der Arbeitsgruppe Anorganische Funktionsmaterialien an der Universität Kiel gehört.

Mit diesem neuartigen elastokalorischen Effekt könnte einiges an elektrischer Energie eingespart werden, in Zukunft vielleicht sogar bei Kühlschränken, die mit kräftigen Dauermagneten arbeiten. Zumindest anfangs werden die neuartigen „Kühlschränke“ allerdings ziemlich klein sein und beispielsweise zum Kühlen von elektronischen Baugruppen eingesetzt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
-Firmenlogo
Vermessungsingenieur/in (m/w/d) Dipl.-Ing. FH/Bachelor
Frankfurt am Main Zum Job 
TECHNOSEUM-Firmenlogo
Kurator/Kuratorin (m/w/d) TECHNOSEUM
Mannheim Zum Job 
Landesregierung Brandenburg-Firmenlogo
Fachingenieur/in (w/m/d) für Gebäude-, Energie- und Versorgungstechnik Landesregierung Brandenburg
Cottbus, Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für den Konstruktiven Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
mdexx fan systems GmbH-Firmenlogo
Nachhaltigkeitsmanager (m/w/d) mdexx fan systems GmbH
Weyhe (bei Bremen) Zum Job 
KLEINS ENERGIE GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für die Fernwärmenetzplanung KLEINS ENERGIE GmbH
Unterschleißheim Zum Job 
KLEINS ENERGIE GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für die Projektsteuerung KLEINS ENERGIE GmbH
Unterschleißheim Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in der Fachrichtung Brückenbau/Konstruktiver Ingenieurbau (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Gruppenleitung Bauwerksprüfung und Unterhaltung - Bauingenieur*in der Fachrichtung Brückenbau/Konstruktiver Ingenieurbau (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen-Firmenlogo
Fachingenieure/innen (w/m/d) für Elektrotechnik Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
Cottbus, Potsdam Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 

Zehn Millionen Verformungen überstanden

Das neuartige Material haben Forscher der Universität Kiel und der University of Maryland in den USA entwickelt. Es handelt sich um eine Titan-Nickel-Kupfer-Legierung, die in einem Dünnschicht-Abscheideprozess hergestellt wird, ähnlich wie bei organischen Solarzellen. Das Material besticht nicht nur durch seine Fähigkeit, Bewegung in Wärme beziehungsweise Kälte umzusetzen. Es ist zudem so elastisch wie kein anderes Material.

Die neue Titan-Nickel-Kupfer-Legierung lässt sich millionenfach bewegen ohne zu ermüden.

Die neue Titan-Nickel-Kupfer-Legierung lässt sich millionenfach bewegen ohne zu ermüden.

Quelle: AG Quandt/Universtität Kiel

„Im Experiment ließen sich 0,02 Millimeter dicke Filme aus diesem Material mehr als zehn Millionen Mal verformen, ohne signifikante Ermüdungserscheinungen zu zeigen“, sagt Doktorand Chluba. Die extrem hohe Elastizität beruht auf einer immer wieder sich verändernden Kristallstruktur des Materials. Im Ruhezustand ist sie höchst symmetrisch. Beim Verbiegen verliert sie einen Teil ihrer Symmetrie, um bei Entlastung wieder zu ihr zurückzukehren.

Neues Material soll biokompatibel werden

Die Kieler Forscher können sich ganz unterschiedliche Anwendungen für ihr Material vorstellen, etwa als Ersatz für verschlissene Herzklappen. Diese Bauteile müssen, um Nachoperationen zu vermeiden, äußerst haltbar sein. Sie öffnen und schließen sich im Verlauf eines Jahres millionenfach. Genutzt werden könnte das Material allerdings erst nach einer Modifizierung der Legierung, damit sie körperverträglich, also biokompatibel wird.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.