Prototyp aus USA 20.11.2014, 12:48 Uhr

Batterie lädt sich allein durch Temperaturwechsel auf

Muss das Smartphone zum Laden immer an die Steckdose? An einem Nein als Antwort tüfteln Wissenschaftler des amerikanischen MIT: Sie haben jetzt den Prototypen einer Batterie entwickelt, der allein durch Temperaturwechsel Energie erzeugt.

Beim Prototypen der neuen Batterie aus den USA reicht Wärmeenergie aus, um den Ladungsprozess anzutreiben. Jetzt wollen die Wissenschaftler die derzeit niedrige Effizienz von ein bis zwei Prozent erhöhen.

Beim Prototypen der neuen Batterie aus den USA reicht Wärmeenergie aus, um den Ladungsprozess anzutreiben. Jetzt wollen die Wissenschaftler die derzeit niedrige Effizienz von ein bis zwei Prozent erhöhen.

Foto: Jose-Luis Olivares/MIT

Die Elektroden der Batterie wechseln zwischen 20 und 60 Grad Celsius ihre Polarität. Im Klartext: Mit dem Abkühlen auf 20 Grad baut sich eine Spannung auf, die Batterie entlädt sich langsam, es fließt Strom. Wird sie auf 60 Grad erhitzt, so geschieht dasselbe: Es baut sich eine Spannung auf und es fließt Strom.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Der Prototyp dieses völlig neuen Akkus braucht derzeit noch einen recht deftigen Temperaturwechsel von 20 auf 60 Grad Celsius und zurück, um zu funktionieren. In Zukunft soll aber der Temperaturwechsel von Tag und Nacht ausreichen.

Es sind schon illustre Elektroden: Einerseits wählten die Forscher als Elektrodenmaterial gelbes und rotes Blutlaugensalz, auch bekannt als Kaliumhexacyanoferrat, und andererseits den Farbstoff Preußisch Blau in Form von Nanokugeln. In ihren Experimenten war die Elektrode mit dem Preußisch Blau bei 20 Grad der Minuspol und die Elektrode mit dem Blutlaugensalz der Pluspol. Bei 60 Grad war es genau anders herum. Die elektrolytische Lösung ist eine wässrige Lösung von Salpeter, also Kaliumnitrat.

Die beiden Kammern der Batterie sind durch eine Nafionmembran voneinander getrennt. Nafion ist ein Polymer, welches aus einer Modifikation von Teflon entsteht.

Effizienz liegt derzeit nur bei zwei Prozent

Die Energieausbeute bei dem jetzt vorgestellten Prototypen ist noch sehr gering. Nach Angaben des Forschers Gang Chen vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge beträgt die Effizienz bei der Umwandlung von Wärme in Strom gerade einmal ein bis zwei Prozent. Laut Chen ist das aber bereits eine Größenordnung mehr als die Ausbeute der konventionellen thermogalvanischen Zellen, mit denen ebenfalls versucht wird, allein aus der Umgebungswärme Strom zu gewinnen. Andere Forscher entwickeln derzeit Ampy, einen Akku, der sich durch Bewegungsenergie auflädt.

Derzeit benötigt die Batterie eine Temperaturdifferenz von 40 Grad Celsius, um sich automatisch aufzuladen. Zukünftig soll die Differenz beim Tag- und Nachtwechsel ausreichen.

Derzeit benötigt die Batterie eine Temperaturdifferenz von 40 Grad Celsius, um sich automatisch aufzuladen. Zukünftig soll die Differenz beim Tag- und Nachtwechsel ausreichen.

Quelle: David L. Chandler/MIT

Chen und seine Forscherkollegen haben ihre Idee jetzt im Magazin Proceedings der US-Wissenschaftsakademie (PNAS) veröffentlicht. „Durch vorsichtiges Abstimmen der Zusammensetzung der Elektroden ist der Ladungsprozess rein durch Wärmeenergie angetrieben, und keine Elektrizität wird dazu benötigt“, schreiben die Wissenschaftler.

Langzeitversuch mit 1000 Ladungszyklen durchlaufen

Die Forscher haben ihren Prototypen auch schon mal richtig rangenommen: Im Langzeitversuch hat die Batterie 1000 Ladungszyklen ohne großen Spannungsverlust klaglos ertragen. Ein großer Vorteil ist auch der Preis: Die Elektrodenmaterialien Blutlaugensalz und Preußisch Blau sind spottbillig. Dazu kommt der recht simple Aufbau der neuartigen Batterie. Die Wissenschaftler denken zunächst an einen Einsatz ihrer Batterie, um Abwärme industrieller Prozesse zu nutzen.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.