Salztest im Genfer See 25.08.2017, 07:30 Uhr

Roboter-Aal spürt Gift in Gewässern auf

Bestückt mit unterschiedlichen Sensoren findet ein Roboter-Aal namens Envirobot Schadstoffe, ohne andere Wasserbewohner durch Lärm zu stören. Er kann für eine bestimmte Route programmiert werden. Hat er einen Schadstoff entdeckt, bewegt er sich selbstständig zur Quelle der Verschmutzung.

Er bewegt sich wie ein Aal oder eine Wasserschlange, doch schon auf den ersten Blick erkennt man, dass es sich bei Envirobot um ein Hightech-Gerät handelt.

Er bewegt sich wie ein Aal oder eine Wasserschlange, doch schon auf den ersten Blick erkennt man, dass es sich bei Envirobot um ein Hightech-Gerät handelt.

Foto: EPFL

Durch Schweizer Gewässer schlängelt sich künftig ein Hightech-Aal, um Schadstoffe aufzuspüren. Er bewegt sich vorwärts, indem sich die Glieder, aus denen er zusammengesetzt ist, gegeneinander bewegen. Jedes Modul ist mit einem kleinen Elektromotor bestückt, der es in Bewegung setzt. Ein Mikroprozessor koordiniert die Einzelbewegungen, sodass Envirobot sich gezielt vorwärts bewegt und Kurven schwimmt.

Vorbild war der echte Aal. Wie dieser wirbelt der Roboter-Aal aufgrund seiner Fortbewegungsart keinen Schlamm auf, stört keine anderen Tiere, weil er lautlos schwimmt, und verheddert sich selten in Wasserpflanzen. Gebaut hat ihn ein Team um den Biotechnik-Professor Auke Ijspeert, der an der Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) lehrt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Salztest im Genfer See

Ausgestattet ist der Roboter-Aal mit optischen, physikalischen, chemischen und biologischen Sensoren. Die Forscher verschmutzten das Wasser bei einem Test im Genfer See mit kleinen Mengen Salz. Envirobot meldete das unverzüglich an die Zentrale. Er identifizierte das Salz anhand einer veränderten Leitfähigkeit des Wassers.

Bezat Bayat und Projekt-Koordinator Jan Roelof van der Meer mit dem intelligenten Roboter-Aal.

Bezat Bayat und Projekt-Koordinator Jan Roelof van der Meer mit dem intelligenten Roboter-Aal.

Quelle: Alain Herzog/EPFL

Da er mit einem automatischen Navigationssystem ausgestattet ist, folgte er der künstlich gelegten Salzspur bis zu der Stelle, an der es eingeleitet wurde. Der Roboter dokumentiert also nicht nur die Existenz von Schadstoffen, er findet auch die jeweilige Quelle, wenn es sich um eine dauerhafte Einleitung handelt.

Bakterien leuchten bei Quecksilber-Verschmutzung

„Der Envirobot kann einem vorprogrammierten Weg folgen, hat die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und unabhängig die Verschmutzungsquelle aufzuspüren“, beschreibt Ijspeert die Fähigkeiten seiner 1,5 Meter langen Erfindung. Laut Ijspeert kann der Hightech-Aal Daten viel schneller sammeln als es mit Messgeräten möglich ist, die bei Verdacht ins Wasser gelassen oder fest installiert werden.

Besonders vielseitig sind die Biosensoren an Bord. Sie befinden sich in kleinen Kammern, in die Wasser eindringen kann. „Wir haben zum Beispiel Bakterien entwickelt, die leuchten, wenn sie niedrigen Konzentrationen von Quecksilber ausgesetzt werden“, sagt Jan Roelof van der Meer von der Universität Lausanne, der mit seinem Team ebenfalls am Projekt beteiligt ist.

Winzige Krebse als Schadstoff-Detektoren

Eine andere Messmethode beruht auf dem Einsatz von Daphnien, das sind winzige Krebse. Die leben in zwei Kammern des Envibots. Eine ist mit Frischwasser gefüllt, in die zweite dringt Umgebungswasser ein. „Die Kleintiere bewegen sich anders, wenn sie mit Schadstoffen in Berührung kommen“, sagt van der Meer. „Wenn wir die Bewegungen der Daphnien in der Kammer mit Frischwasser und in der mit Seewasser vergleichen, bekommen wir einen Eindruck davon, wie viel Gift sich im Wasser befindet.“

Eine weitere Methode nutzt Körperzellen von Fischen, die sich direkt auf einer Elektrode befinden. Wenn sie mit Schadstoffen in Berührung kommen, vereinzeln sie sich. Das verändere den elektrischen Widerstand, so die Forscher.

Lesen Sie auch:

 

Schon früher wurden – allerdings völlig anders gebaute – Roboter eingesetzt, die sich im Wasser fortbewegen, etwa um die zerstörten Reaktoren in Fukushima zu untersuchen oder Bewegungsmuster von Mikroorganismen aufzuspüren.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.