Unterwasserfahrt in zerstörtem Reaktor 24.07.2017, 11:31 Uhr

Roboter findet in Fukushima geschmolzene Brennstäbe

Bei der Aufarbeitung des Atomunglücks in Fukushima ist die Betreibergesellschaft Tepco offenbar einen wichtigen Schritt weitergekommen: Erstmals konnte ein Roboter vermutlich geschmolzenen Brennstoff lokalisieren – für die Bergung des seit März 2011 strahlenden Mülls die entscheidende Voraussetzung. 

Trümmerteile vermischt mit Brennstoff liegen auf dem Boden eines Sicherheitsbehälters unter Reaktor drei. 

Trümmerteile vermischt mit Brennstoff liegen auf dem Boden eines Sicherheitsbehälters unter Reaktor drei. 

Foto: International Research Institute for Nuclear Decommissioning (IRID)/Tepco

Mehr als sechs Jahre Arbeit, rund zwei Millionen Euro Kosten täglich – und bisher vor allem Nachrichten vom Scheitern. Seit März 2011 war es noch nicht einmal gelungen, Bilder aus dem Inneren eines der drei havarierten Atomreaktoren von Fukushima zu erhalten. Zuletzt blieb im Frühjahr ein Kameraroboter auf dem Weg ins Innere eines Reaktors stecken.

Das Bild zeigt die von einem Tsunami zerstörten Reaktoren des Kernkraftwerks Fukushima Dai-ichi. Es wurde im Mai 2012 aufgenommen. Seit dem 19. Juli 2017 ist ein Unterwasser-Roboter im Einsatz, der Bilder und andere Daten im zerstörten Kernkraftwerk aufnimmt. Der Roboter ist auf einer Mission, um den Schaden zu studieren und Kernbrennstoff zu finden. Experten nehmen an, dass er geschmolzen ist und dass sich das meiste davon auf dem Boden der Kammer in hoch radioaktivem Wasser abgelagert hat. 

Das Bild zeigt die von einem Tsunami zerstörten Reaktoren des Kernkraftwerks Fukushima Dai-ichi. Es wurde im Mai 2012 aufgenommen. Seit dem 19. Juli 2017 ist ein Unterwasser-Roboter im Einsatz, der Bilder und andere Daten im zerstörten Kernkraftwerk aufnimmt. Der Roboter ist auf einer Mission, um den Schaden zu studieren und Kernbrennstoff zu finden. Experten nehmen an, dass er geschmolzen ist und dass sich das meiste davon auf dem Boden der Kammer in hoch radioaktivem Wasser abgelagert hat.

Quelle: Tom Curley/AP/dpa

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Jetzt aber kann die Betreibergesellschaft Tepco endlich einen Erfolg melden. Sehr wahrscheinlich jedenfalls handelt es sich bei den Objekten, die ein Roboter in Reaktor drei aufnahm, um geschmolzenen Brennstoff – ausführliche Analysen der Bilder müssen das noch bestätigen. Wenn sie das tun, steht fest: Strahlender Brennstoff liegt, vermischt mit Trümmern, auf dem Boden eines Sicherheitsbehälters unter Reaktor drei.

Roboter kann in alle Richtungen manövrieren

Die Ortung der Brennelemente ist die wichtigste Voraussetzung für ihre langfristige Bergung und die Sanierung des Geländes. Allerdings ist sie nur einer von vielen Schritten. Unter anderem deshalb, weil die Strahlung aus den Reaktoren immer noch so hoch ist, dass Menschen nicht in ihre Nähe können. Deshalb wurden eigens Roboter entwickelt, die dank ihrer Propeller sowohl in der Luft als auch unter Wasser in alle Richtungen manövrieren können und die mit Kameras sowohl an der Vorder- wie an der Rückseite ausgestattet sind.

Tepco betont, dass durch das Einbringen des Roboters keine Gefahr entstehe. Das Gerät in der Größe eines Laibes Brot sei durch ein Rohr eingebracht worden, das keine Strahlung nach außen dringen lasse.

Bergungskonzept soll entwickelt werden

Experten wollen nun aufgrund der Aufnahmen ein Bergungskonzept für den Brennstoff entwickeln. Eine der offenen Fragen dabei ist, wie man das meterhoch stehende, extrem strahlende Wasser entfernen kann, ohne die Umgebung zusätzlich zu belasten. Außerdem ist noch völlig offen, ob und wann auch die beiden anderen, direkt benachbarten Reaktoren entsprechend untersucht werden können.

Manche der Roboter-Bilder erinnern an Aufnahmen von einem Schiffswrack. 

Manche der Roboter-Bilder erinnern an Aufnahmen von einem Schiffswrack.

Quelle: IRID/Tepco

Für den kompletten Rückbau der Anlagen in Fukushima veranschlagen die japanischen Experten etwa 40 Jahre. Die Kosten werden auf umgerechnet etwa 165 Milliarden Euro geschätzt. Angesichts der bisherigen Entwicklung halten viele Beobachter beide Schätzungen für eher zu niedrig. Außerdem sind in dieser offiziellen Summe sogar die Entschädigungen für Betroffene der Atomkatastrophe eingerechnet. Und die liegen bislang schon bei rund 57 Milliarden Euro. Gerade hat Tepco von dem dafür eingerichteten Fonds den bereits 66. Antrag auf eine weitere Rate für Entschädigungen bewilligt bekommen – die umgerechnet etwa 240 Millionen Euro sollen bis August reichen.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.