BASF-Tochter Wintershall 23.03.2012, 11:59 Uhr

Weltwirtschaft noch lange von Erdöl abhängig

Aktuell ist der Ölmarkt einem gewaltigen Stresstest ausgesetzt. Dabei wird die Weltwirtschaft nach Einschätzung der BASF-Tochter Wintershall noch für lange Zeit auf Erdöl angewiesen sein. Europa müsse lernen, sich in den großen Förderregionen der Welt besser zu positionieren und entsprechend Partnerschaften auszubauen.

„Der Ölpreis ist zum Gradmesser für die weltpolitische und weltwirtschaftliche Gefühlslage geworden“, konstatierte Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender der BASF-Tochter Wintershall, am 15. März bei Vorlage der Jahresbilanz.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Airbus-Firmenlogo
Program Certification Engineering (d/m/f) Airbus
Manching Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für den Bereich Straßenplanung und Straßenentwurf Die Autobahn GmbH des Bundes
Dillenburg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Vermessungsingenieur*in Abteilung Bahnanlagen, Fachbereich Ingenieurbauwerke, Sachgebiet Vermessung Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Architekt*in Hochbau Abteilung Facility Management, Fachbereich Betriebshöfe und Busanlagen Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
BAUER KOMPRESSOREN GmbH-Firmenlogo
Junior Entwicklungsingenieur (m/w/d) für Wasserstoff Verdichter BAUER KOMPRESSOREN GmbH
München Zum Job 
ENERCON GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) für Betriebsmittel ENERCON GmbH
Aurich, Magdeburg Zum Job 
Fripa Papierfabrik Albert Friedrich KG-Firmenlogo
Bautechniker (m/w/d) Fripa Papierfabrik Albert Friedrich KG
Miltenberg Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurinnen / Projektingenieure (w/m/d) Geschäftsbereich Abfallbehandlung und Stoffstrommanagement Berliner Stadtreinigung (BSR)
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/i) Vertrieb IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
GERHARDI Kunststofftechnik GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter in der Kundendisposition (m/w/d) GERHARDI Kunststofftechnik GmbH
Ibbenbüren Zum Job 
embeX GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur / Systemarchitekt Embedded Software (m/w/d) embeX GmbH
embeX GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur Mechatronik / Leistungselektronik (m/w/d) embeX GmbH
embeX GmbH-Firmenlogo
Gruppenleiter Softwareentwicklung (m/w/d) embeX GmbH
NSM Magnettechnik GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) NSM Magnettechnik GmbH
NSM Magnettechnik GmbH-Firmenlogo
SPS-Programmierer / Roboter-Programmierer (m/w/d) NSM Magnettechnik GmbH
NSM Magnettechnik GmbH-Firmenlogo
E-Planer (m/w/d) NSM Magnettechnik GmbH
PEC-Firmenlogo
Service-Ingenieur (m/w/d) PEC
Augsburg Zum Job 
Open Grid Europe GmbH-Firmenlogo
Bauleiter für Rohrleitungsbau (m/w/d) Open Grid Europe GmbH
PEC-Firmenlogo
Verwaltungs- und Rekrutierungsbeauftragte/r PEC
Augsburg Zum Job 
Stadtwerke Augsburg-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Stadtwerke Augsburg
Augsburg Zum Job 

Aktuell sei der Ölmarkt einem gewaltigen Stresstest ausgesetzt, so Seele. So hätten etwa die Sanktionen gegen den Iran und die angespannte politische Lage den Ölpreis nach oben getrieben.

BASF-Tochter Wintershall: Weltwirtschaft noch lange von Erdöl und Gas abhängig

Dabei werde die Wirtschaft noch für lange Zeit auf Erdöl angewiesen sein, betonte Seele. „Öl und Gas sind noch auf Jahre Schmierstoff der Weltwirtschaft.“ Schon jetzt kompensiere der Energiehunger der Schwellenländer alle Energiesparmaßnahmen im Rest der Welt. „Wir gehen daher davon aus, dass bis 2035 der Ölbedarf weiter steigen wird.“

Generell mache die derzeitige Situation auf den Energiemärkten deutlich, dass Europa sich noch stärker neue Quellen und sichere Transportwege erschließen muss. „Versorgungssicherheit beginnt an der Quelle“, unterstrich Seele. „Wir Europäer müssen lernen, uns in den großen Förderregionen der Welt besser zu positionieren.“

Dazu müssten die bestehenden Partnerschaften ausgebaut werden. Erfolgreiches Beispiel aus dem Erdgashandel seien Deutschland und Russland. „Die Partnerschaft zwischen Gazprom und Wintershall stellt sicherlich eine Blaupause für die länderübergreifende Zusammenarbeit im Energiesektor dar.“

Europa muss bestehende Partnerschaften mit Erdöl-Förderregionen ausbauen

Im Fokus des Erdöl- und Erdgasunternehmens steht unter anderem der Nahe Osten. „Der arabische Raum jenseits von Nordafrika ist für deutsche Öl- und Gasfirmen bisher kaum existent. Doch was Reserven angeht, sind die Golfstaaten auf dem Weltmarkt dominant“, erläuterte Seele. Darum müssten die deutschen Unternehmen ihre Präsenz vor Ort stärken. „Wir haben das Know-how, die Technologie, um als attraktive Partner dort aufzutreten.“

Auch in Südamerika baut Wintershall seine Aktivitäten aus. Schwerpunktregion für die Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas bleiben jedoch Europa und die benachbarten Fördergebiete. „Unsere größten Investitionsprojekte befinden sich weiterhin in Norwegen und Russland“, erklärte Seele.

Allein in der nördlichen Nordsee will Wintershall in den kommenden Jahren 150 Mio. €/Jahr für die Suche nach neuen Lagerstätten einsetzen. Inklusive der Entwicklung der gefundenen Felder plant Wintershall damit, bis zu 2 Mrd. € in Norwegen und Großbritannien zu investieren.

Gemeinsam mit Gazprom wurde eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, um zwei weitere Blöcke der Achimov-Formation des Urengoi-Gasfeldes in Westsibirien gemeinsam zu erschließen. Im Gegenzug soll Gazprom wertgleiche Beteiligungen an Explorations- und Produktionsprojekten von Wintershall in der Nordsee erhalten.

Erdgas aus Deutschland: Wintershall-Chef sieht Potenzial im Schiefergas

Noch nicht erschlossenes Potenzial in Deutschland, das derzeit rund 14 % seines Erdgasbedarfs aus heimischen Lagerstätten deckt, sieht der Wintershall-Chef im Schiefergas („Shale Gas“). „Allerdings bewerten wir dies konservativer als andere. Dennoch gehört es auch zur Verantwortung eines heimischen Produzenten, das heimische Gesamtpotenzial zu erforschen.“

Die Wintershall-Konzessionen „Rheinland“ und „Ruhr“ erstrecken sich räumlich über ein Areal von 3900 km², von der deutsch-niederländischen Grenze im Westen bis in das Sauerland im Osten. Die Aktivitäten würden sich jedoch ausschließlich auf geologische Vorerkundungen zur Bewertung des Ressourcenpotenzials beschränken.

Seele konnte mit 12,1 Mrd. € Nettoumsatz und dem ersten Gewinn in der über 100-jährigen Unternehmensgeschichte von über 1 Mrd. € (s. Kasten) gute Nachrichten vermelden. Wie auch Konkurrent RWE Dea am Dienstag: Die Hamburger RWE-Tochter konnte 2011 im Jahresvergleich den Außenumsatz um über 30 % auf 1,943 Mrd. € steigern, der Nettogewinn kletterte um fast 90 % auf 197 Mio. €. Gründe dafür seien vor allem die hohen Öl- und Gaspreise, so RWE-Dea-Chef Thomas Rappuhn.

Ein Beitrag von:

  • Robert Donnerbauer

    Freier Journalist und Fotograf. Themengebiete: Energie (Gebäude, Industrie, Verkehr), Heiztechnik, Brennstoffzellen, Kraft-Wärme-Kopplung,  Verkehr (alternative Antriebe, Nutzfahrzeuge).

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.