Finanzkolumne 02.11.2020, 09:01 Uhr

Aktien und Anleihen: Die Mischung macht´s

Eine oft zitierte Formel lautet: Der Aktienanteil im Portfolio eines Privatanlegers sollte maximal 100 minus Alter in Prozent betragen. Ist diese Regel heute noch zeitgemäß?

Nahaufnahme des Aktiendiagramms auf dem LCD-Bildschirm.

Aktien und Anleihen: Für jedes Alter gibt es das passende Portfolio.

Foto: panthermedia.net/fazon1

Aktien sind die langfristig renditestärkste Anlageklasse. Die Betonung liegt auf „langfristig“. In den vergangenen Jahrzehnten gab es an den Aktienmärkten immer wieder Phasen, in denen die Kurse heftig nach unten korrigierten – zuweilen bis zu 50 Prozent oder mehr. Die Erfahrung zeigt zwar, dass sich die Kapitalmärkte grundsätzlich wieder erholen. Manchmal dauert es aber zehn Jahre oder länger, bis die alten Höchststände wieder erreicht werden. Für ältere Anleger ist dies ein Risiko, das sie nicht vernachlässigen sollten. Deshalb raten Experten seit jeher zu einer Depotmischung, die das Lebensalter der Anleger berücksichtigt. Als Faustregel gilt die Formel: 100 minus Alter in Prozent. Konkret bedeutet dies für 60jährige Anleger, dass sie maximal 40 Prozent in Aktien und zu 60 Prozent in Anleihen investiert sein sollten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Anleger mit zunehmendem Alter in der Regel weniger an langfristigem Vermögensaufbau interessiert sind, sondern eher regelmäßig Geld entnehmen möchten, um ihr Leben zu finanzieren. Dies ist am besten mit Anleihen möglich, die regelmäßig Zinsen ausschütten.

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Die Karten im Anleihen-Segment wurden neu gemischt

In den vergangenen zehn Jahren wurde die Anwendung der oben genannten Faustregel leider zunehmend problematisch: Viele Anleihen von Unternehmen oder Staaten mit hoher Bonität waren so teuer geworden, dass die Renditen der Papiere teilweise schon ins Negative tendierten. Anleihen galten plötzlich nicht mehr als Stabilitätsanker, sondern als Renditekiller. Aufgrund der Corona-Pandemie haben sich für Investoren jedoch nun neue Chancen aufgetan. Derzeit werden Anleihen von großen und mittelgroßen Unternehmen zum Teil mit deutlichen Abschlägen gehandelt. Das ist ein Phänomen, das in allen Krisen der vergangenen 30 Jahre zu beobachten war. Bekannt ist auch, dass sich die Anleihen-Kurse erfahrungsgemäß innerhalb von einem oder zwei Jahren von solchen Korrekturen wieder erholen. Für ältere, konservativ agierende Anleger ist dies deshalb aktuell ein guter Zeitpunkt, um den Anleihen-Anteil im Portfolio zu erhöhen. Anleihen mit Restlaufzeiten von fünf bis sieben Jahren bieten ihnen zum Teil einen sehr attraktiven Cash Flow über die nächsten Jahre hinweg. Wichtige Vorteile gegenüber Aktien: Der zu erwartende Ertrag ist schon vor einer Investition bekannt, Anleihen laufen nach einer festgelegten Laufzeit aus, Anleger erhalten ihr Geld zurück, und es gibt keinen Kapitalverzehr.

Wie Covid-19 auf die Kapitalmärkte wirkt

Im Alter mit Augenmaß in Aktien investieren

Mit zunehmendem Alter ist nicht nur ein sinkender Aktienanteil im Depot ratsam. Auch die Zusammensetzung des Aktienportfolios sollte auf Wetterfestigkeit hin überprüft werden. Konkret bedeutet dies: Die Aktien sollten relativ sichere Investments sein und gleichzeitig ein Einkommen in Form von Dividenden generieren. Wobei gilt: Eine Dividendenrendite bedeutet nicht automatisch, dass das jeweilige Unternehmen besonders solide und zukunftssicher wirtschaftet. Gute Beispiele dafür, dass allein die Höhe der Dividendenrendite kein gutes Kriterium für die Auswahl von Aktien darstellt, sind derzeit Automobilwerte, Finanztitel und Tourismus-Konzerne. Deren Aktienkurse sind zuletzt eingebrochen – und zwar zu Recht. Die im Vergleich zu den aktuell niedrigen Aktienkursen hohen Dividenden, die in der Vergangenheit gezahlt wurden, sind deshalb trügerisch. Schließlich zählt der Blick in die Zukunft: Häufig müssen Unternehmen mit besonders hoher Dividendenrendite die Ausschüttungen kürzen – was in der Regel zu einem weiteren Absturz des vermeintlichen Dividendentitels führt.

Eine dividendenorientierte Anlagestrategie im Aktienbereich sollte sich daher in erster Linie auf Qualitäts- und nachhaltiges Unternehmenswachstum beziehen. Als wichtigstes Kriterium gilt hier die Fähigkeit eines Unternehmens, einen hohen Schutzwall um sein Geschäftsmodell aufzubauen, Konkurrenten fernzuhalten sowie die Erträge über einen langen Zeitraum zu verteidigen und weiter zu steigern. Denn Unternehmen, die nur wenige Konkurrenten fürchten müssen, haben mehr Freiheiten bei der Preisgestaltung und damit ein Stück weit Zukunftssicherheit. Nicht nur für ältere Aktionäre sind dies gute Argumente für ein Investment.

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Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung. Foto: Genève Invest

Helge Müller ist Chief-Investment-Officer der Genève Invest in Luxemburg. Für ingenieur.de schreibt er in regelmäßigen Abständen Kolumnen zur privaten Vermögensverwaltung.

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  • Helge Müller

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