Berufsprofile 18.06.2010, 19:47 Uhr

Sportinformatiker verleihen Topathleten Flügel

Im Hochleistungssport zählen allein Erfolge. Nur wer unter optimalen Bedingungen trainieren kann, der schafft den Sprung aufs Treppchen. Sportinformatiker verleihen Spitzensportlern mittels moderner Informationstechnologie Flügel.

Sieg oder Niederlage spielen sich im Hammerwurf innerhalb von nur wenigen Sekunden und manchmal auf wenigen Zentimetern ab. Um die bei Frauen exakt 4 kg schwere Metallkugel an einem Stahldraht so weit wie möglich zu schleudern, drehen sich die Sportler um die eigene Achse. Je stärker die Kugel beschleunigt wird, umso weiter fliegt sie.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Dahinter steckt reine Physik. Die Drehbewegung, abwechselnd auf einem und auf beiden Beinen, erfordert Kraft und Koordination zugleich. Die Sportinformatikerin Regine Isele arbeitet im Olympiastützpunkt Hessen in Frankfurt am Main mit Hightech, um den Bewegungsablauf der Hammerwerferinnen und -werfer in der deutschen Nationalmannschaft ideal zu gestalten.

Informatik hilft dabei, Fehler im Bewegungsablauf zu beheben sowie den Antrieb aus den Beinen zu verbessern. „Zusammen mit vielen anderen Trainingsbausteinen führt das zu einer Stabilisation der Wurftechnik und damit auch zu Weitenverbesserungen“, weiß Isele.

Um die Druckverteilung während des Schwungholens und in den Drehbewegungen zu messen, werden den Sportlern hauchdünne Einlagen mit rund 100 Sensoren in die Wurfschuhe gelegt. Die Sensoren sind durch ein Kabel mit dem Aufnahmegerät auf dem Rücken der Athleten verbunden. Von dort gelangen die Daten via Bluetooth-Funktechnologie in den Rechner von Regine Isele.

Zusätzlich werden die Hammerwerfer bei ihren Versuchen gefilmt, anschließend Video und Sensorenergebnisse analysiert und verknüpft. „Damit konnten wir den Sportlern zeigen, an welchen Stellen es hakt, und mit diesem Wissen ihren Bewegungsablauf weiter optimieren.“ Eine ohnehin schon ausgefeilte Technik zu verbessern, das schaffen ihrer Meinung nach nur Spitzensportler.

Die 41-jährige Isele war selbst aktive Sportlerin und 1999 Landesmeisterin in Hessen im Stabhochsprung mit übersprungenen 2,90 m. Im Olympiastützpunkt Frankfurt sind sechs Trainingswissenschaftler für unterschiedliche Sportarten sowie verschiedene Disziplinen der Leichtathletik zuständig. Sie betreuen Athleten aus den Bundeskadern.

Jeder Trainer hat ein eigenes Spezialgebiet in der Leichtathletik, das von Isele ist der Hammerwurf. Der hat viel mit ihrer Disziplin, dem Stabhochsprung zu tun. „In beiden Fällen sind Sekunden entscheidend und sowohl beim Hammerwurf als auch im Stabhochsprung müssen in diesen wenigen Augenblicken Kraft und Koordination in einem komplexen Bewegungsablauf aus Armen und Beinen ideal kombiniert werden.“

Moderne Informationstechnologie wird im Spitzensport dafür genutzt, höher zu springen, schneller zu laufen und den Hammer weiter zu schleudern. Wie Computer und Co. Sportler auf das Siegertreppchen bringen, hat Regine Isele im Studium der Sportinformatik an der Technischen Universität Darmstadt gelernt. Die Informatik nimmt in etwa die Hälfte der Studieninhalte ein.

Josef Wiemeyer ist in Darmstadt Leiter des Bereichs Bewegungs- und Trainingswissenschaften, zudem Sprecher der Sektion Sportinformatik in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft. „Wir bieten unseren Studenten der Sportwissenschaften den Schwerpunkt Sportinformatik an. Das ist einzigartig in Deutschland.“

Pro Jahr beenden zwischen zehn und 15 Absolventen ihre Ausbildung. Weil das Berufsbild vielfältig ist, sind deren Berufschancen gut, urteilt der Professor. Gefragt sind die Absolventen als Wissenschaftler an den Hochschulen, in Olympiastützpunkten, Großvereinen und Verbänden mit einem Einstiegsgehalt, das bei etwa 2500 € monatlich liegt.

Hightech steckt im Turnschuh wie im Hochleistungs-Speer oder dem Startblock von Sprintern. Im Strömungskanal wird die Kinematik des Hüftpunkts beim Schwimmen durch eine Videoanalyse optimiert. Kinematik ist die Lehre von der Bewegung von Punkten und Körpern im Raum.

Isele hat 2003 ihr Studium abgeschlossen und ihre Traumkombination im Beruf gefunden: Sport und Informatik. Sportinformatiker, die Spitzensportler betreuen, müssen sich in beiden Disziplinen auskennen. PETER ILG

Ein Beitrag von:

  • Peter Ilg

    Peter Ilg ist freier Journalist und verfasst Texte über Arbeitsmarkt und Berufe, Mobilität und Fahrberichte, Wirtschaft und Märkte.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.