Blick in die Zukunft 17.06.2024, 07:38 Uhr

Wie KI den Verkehr in der Großstadt verbessern kann

Viele Großstädte sind dem Verkehrskollaps nahe. In mehreren Kommunen wird nun getestet, wie sich die Situation mithilfe künstlicher Intelligenz verbessern lässt.

Ampel in der Stadt

Ampeln sind ein Ansatz: Lässt sich mithilfe von KI der Verkehr in der Großstadt in den Griff bekommen?

Foto: PantherMedia / Leung Cho Pan

Fliegende Taxis, selbstfahrende Züge und intelligente Pkw – beim Verkehr der Zukunft jagt eine Vision die andere, und fast immer spielt künstliche Intelligenz (KI) eine zentrale Rolle. Doch welche Vorteile bietet KI für den Stadtverkehr und welche Hürden müssen überwunden werden? Dies wird in Ingolstadt und anderen Städten in Deutschland gerade untersucht. Wir geben einen Überblick.

Sicherheit im Stadtverkehr

In Ingolstadt erforschen mehrere Hochschulen und Einrichtungen, wie KI gefährliche Alltagssituationen im Verkehr entschärfen kann. Beispiele dafür sind Situationen, in denen ein Kind einem Ball auf die Straße folgt oder ein Fahrradfahrer plötzlich im toten Winkel auftaucht.

An drei großen Kreuzungen wurden Masten mit Wärmekameras und Sensoren aufgestellt, finanziert durch fast sieben Millionen Euro vom Bund. Diese Technik erfasst Verkehrsteilnehmer und erkennt kritische Situationen. Bei Gefahr könnte ein Warnsignal gesendet oder das Fahrzeug automatisch abgebremst werden. „Effektiver ist der Eingriff, aber auch härter“, sagt Werner Huber, Leiter des Ingolstädter Testfeldes.

Optimierte Ampelschaltungen

Auch die Ampelschaltung wird in Ingolstadt durch KI optimiert. Diese kann in Sekundenschnelle entscheiden, ob ein Bus, Fußgänger oder Pkw Vorrang hat und wie lang die Ampelphasen sein sollen. Ein Mensch mit Gehstock bekommt eine längere Grünphase, was das Risiko für Staus verringert und den Verkehr in Stoßzeiten beschleunigt. Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf lobt das Projekt als deutschlandweit einzigartig: „Sämtliche Daten von Fahrzeugen, des ÖPNV sowie der Fußgänger und Radfahrer sollen in Echtzeit erfasst und genutzt werden.“

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Ähnliche Projekte gibt es auch in anderen Städten. In Wuppertal steuern KI-Ampeln Kreuzungen eigenständig und in Essenbach bei Landshut erprobt der Freistaat Bayern eine „Ampel der Zukunft“, die Feuerwehrfahrzeugen bei Blaulicht sofort Grün gibt, um Unfälle zu vermeiden.

Verbesserung der Luftqualität

Ein positiver Nebeneffekt der intelligenten Ampelschaltungen ist die Verbesserung der Luftqualität. Das Umweltbundesamt betont, dass ein gleichmäßiger Verkehrsfluss CO2-Emissionen und Luftschadstoffe reduziert, da Kraftstoffeinsparungen und sinkender Energieverbrauch direkt zur Emissionsreduzierung beitragen.

Moderne Ampelsysteme sind jedoch teuer. Ein KI-gesteuerter Mast in Ingolstadt kostet 300.000 Euro, plus laufende Kosten. Datenschützer äußern Bedenken, weshalb in Ingolstadt Maßnahmen umgesetzt wurden, um Persönlichkeitsrechte zu wahren. Gesichter und Kennzeichen sind auf den Aufnahmen nicht zu erkennen.

Die Zukunft der Verkehrssteuerung

Künftig könnte die automatische Verkehrssteuerung mit vollständig selbstfahrenden Autos zusammenarbeiten. Laut Werner Huber sind autonome Fahrzeuge jedoch noch Zukunftsmusik, da der Mensch der KI in vielen Situationen überlegen ist. Besonders schwierig wird es für die Technik, wenn Situationen uneindeutig sind, beispielsweise wenn ein Mensch auf eine Verkehrsinsel geht oder frischer Schnee die Geschwindigkeitsangabe verdeckt.

Die Katholische Universität in Eichstätt untersucht, wie das Vertrauen der Insassen in autonome Fahrzeuge erhöht werden kann. Psychologin Christina Pfeuffer nutzt Fahrsimulationen, um herauszufinden, wann sich Männer und Frauen im Auto unwohl fühlen. Entscheidungen der Technik sollen für die Insassen nachvollziehbar sein. Pfeuffer erklärt: „Da gibt es zum Beispiel Überlegungen, dass man dann auf die Windschutzscheibe projiziert, dass ein Fußgänger erkannt wurde oder ein Hindernis auf der Straße, damit die Passagiere sich auch sicher fühlen können.“ (Mit Material der dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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