E-Auto oder Verbrenner? 09.10.2025, 17:30 Uhr

Trotz Herausforderungen: Porsche spricht von soliden Auslieferungszahlen

Drei Porsche Macan fahren durch Montenegro

Obwohl der E-Porsche Macan sehr beliebt ist, hat das Unternehmen jetzt noch einen reinen Verbrenner-SUV angekündigt.

Foto: Porsche AG

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 lieferte Porsche weltweit insgesamt 212.509 Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden aus. Obwohl das Marktumfeld herausfordernd war, gelang es dem Sportwagenhersteller damit, solide Verkaufszahlen zu erzielen. Bemerkenswert ist der deutliche Anstieg des Anteils elektrifizierter Fahrzeuge auf 35,2 Prozent, was einem Plus von 12,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dabei entfielen 23,1 Prozent auf vollelektrische Modelle und 12,1 Prozent auf Plug-in-Hybride. Dieser Trend unterstreicht Porsches Bemühungen, sein Portfolio in Richtung Elektromobilität zu verlagern, auch wenn das Unternehmen zuletzt mit kontroversen Entscheidungen Schlagzeilen machte.

Mit einem Zuwachs von 18 Prozent verzeichnete der Porsche Macan das stärkste Wachstum unter den sechs Modellreihen des Herstellers. Dieses Modell trug wesentlich dazu bei, dass in Europa eine hohe Elektrifizierungsquote von 56 Prozent erreicht wurde. Nordamerika blieb mit 64.446 ausgelieferten Fahrzeugen und einem Plus von 5 Prozent die größte Vertriebsregion für Porsche. Auch die Region Übersee- und Wachstumsmärkte erzielte mit 43.090 Auslieferungen einen neuen Rekordwert.

Vertriebschef zeigt sich zufrieden

Matthias Becker, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Porsche AG, zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: „Porsche ist bei den Auslieferungen in diesem Jahr weiter robust unterwegs. Das Niveau entspricht unseren Erwartungen – gerade mit Blick auf anhaltende geopolitische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.“ Er verwies auf die jüngste Präsentation des neuen 911 Turbo S auf der IAA und betonte, dass Porsche damit seinen Markenkern stärke. Die Nachfrage nach dem Spitzenmodell sei groß und das Auto erhalte viel Lob von Medien und Interessierten. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Kontroversen der vergangenen Monate auf Image und Verkaufszahlen des Unternehmens auswirken werden.

In Europa (ohne Deutschland) lieferte Porsche bis Ende September 50.286 Fahrzeuge aus, was einem Rückgang von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Auf dem Heimatmarkt Deutschland konnten 22.492 Kundinnen und Kunden ihr Fahrzeug entgegennehmen – ein Minus von 16 Prozent. Als Gründe für den Rückgang in beiden Regionen werden unter anderem ein starker Vorjahreszeitraum aufgrund von Nachholeffekten aus 2023 sowie Angebotslücken beim 718 und Macan-Verbrenner aufgrund von EU-Vorschriften zur Cybersicherheit genannt. In China gingen die Auslieferungen um 26 Prozent auf 32.195 Fahrzeuge zurück. Wesentliche Ursachen dafür sind die herausfordernden Marktbedingungen im Luxussegment sowie der intensive Wettbewerb im chinesischen Markt.

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Porsche mit Kontroversen konfrontiert

Neben den Auslieferungszahlen sah sich Porsche in den vergangenen Monaten auch mit anderen Herausforderungen konfrontiert. Der Ausstieg aus dem DAX sorgte für Aufsehen und warf Fragen zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens auf. Zudem löste die Ankündigung eines neuen Verbrenner-Modells Kontroversen aus, da sie den Elektrifizierungsbemühungen des Unternehmens zu widersprechen schien. Porsche-Chef Oliver Blume bestätigte erstmals offiziell Spekulationen, wonach nach dem Generationswechsel beim Macan, der seitdem nur noch elektrisch angeboten wird, eine neue SUV-Baureihe in ähnlicher Größe ausschließlich mit Verbrennungsmotoren auf den Markt kommen soll. Diese Entscheidung stieß bei Umweltschützenden und Befürwortenden der Elektromobilität auf Kritik.

Porsche Macan bleibt volumenstärkstes Modell

Ungeachtet der Kontroversen blieb der Porsche Macan in den ersten drei Quartalen die volumenstärkste Modellreihe des Unternehmens. Insgesamt wurden 64.783 Macan an Kundinnen und Kunden übergeben, was einem Plus von 18 Prozent entspricht. Mehr als 55 Prozent davon (36.250 Fahrzeuge) entfielen auf die vollelektrische Variante. Parallel dazu wird in den meisten Märkten außerhalb der EU weiterhin der Macan mit Verbrennungsmotor angeboten, von dem 28.533 Einheiten ausgeliefert wurden. Der Panamera bewegte sich mit 21.243 ausgelieferten Fahrzeugen auf einem stabilen Niveau (-1 Prozent), während die Sportwagen-Ikone 911 einen leichten Rückgang von 5 Prozent auf 37.806 Auslieferungen verzeichnete.

Mit Blick auf die Zukunft betont Vertriebsvorstand Matthias Becker die Bedeutung von Flexibilität und Individualisierung: „Wir haben in den vergangenen Wochen zukunftsweisende Produktentscheidungen getroffen. Damit reagieren wir auf die weltweit unterschiedlichen Kundenbedürfnisse sowie den verzögerten Hochlauf der Elektromobilität und stellen uns für die kommenden Jahre noch flexibler auf.“ Porsche erwartet auch in Zukunft ein herausforderndes Marktumfeld und konzentriert sich darauf, Nachfrage und Angebot gemäß der Strategie „value over volume“ auszusteuern. Zudem trägt das Unternehmen der stetig steigenden Individualisierung der Fahrzeuge durch die Kundschaft Rechnung, indem es dieses Wachstumsfeld weiter ausbaut – sowohl im Bereich der Exclusive Manufaktur als auch beim Sonderwunsch-Programm.

Ein Beitrag von:

  • Julia Klinkusch

    Julia Klinkusch ist seit 2008 selbstständige Journalistin und hat sich auf Wissenschafts- und Gesundheitsthemen spezialisiert. Seit 2010 gehört sie zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Klima, KI, Technik, Umwelt, Medizin/Medizintechnik.

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