Opel, Citroën, Peugot: Stellantis ruft 140.000 Diesel zurück
Stellantis ruft wegen möglicher Probleme mit der Nockenwellenkette über 140.000 Fahrzeuge zurücke. Betroffen sind Modelle mit dem 1,5-Liter-Blue-HDi-Dieselmotor der Baujahre 2017 bis 2023. Es droht ein Motorschaden.

Nicht nur bei Peugeot: Zahlreiche Stellantis-Fahrzeuge mit 1,5 BlueHDi-Dieselmotor sind vom vorzeitigen Nockenwellenverschleiß betroffen – jetzt reagiert der Konzern mit kostenloser Reparatur und bis zu zehn Jahren Garantie.
Foto: Smarterpix / AnastasiiaZab
Vorzeitiger Nockenwellenverschleiß ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Das mussten die Besitzer vieler Stellantis-Modelle, in denen der beliebte 1,5 BlueHDi-Dieselmotor verbaut ist, am eigenen Leibe erfahren. Das Problem betrifft die Marken Citroën, DS Automobiles, Opel/Vauxhall, Fiat und Peugeot der Baujahre 2017 bis 2023, die mit dem betreffenden Dieselmotor ausgeliefert wurden.
Stellantis übernimmt sämtliche Kosten und gibt zehn Jahre Garantie
Wie Stellantis in einer Pressemitteilung mitteilte, übernimmt der Konzern zu 100 % die Kosten für den Austausch und für die Arbeitskosten. Allerdings müssen dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: „Um Anspruch auf die Sonderleistung zu haben, muss die Wartung von einem Kfz-Fachbetrieb gemäß den Empfehlungen des Herstellers durchgeführt worden sein“, heißt es vonseiten Stellantis.
Da übernimmt der Konzern nicht nur die Kosten, sondern leistet auch eine Garantie für bis zu zehn Jahre oder 240.000 km. Darüber hinaus können Kunden, die in der Vergangenheit Probleme mit der Nockenwellenkette hatten, ab Mitte Juli eine Erstattung der damit verbundenen Kosten beantragen. Dazu steht eine spezielle Onlineplattform für Entschädigungen zur Verfügung, die auch über die Websites der Marken Citroën, DS Automobiles, Opel/Vauxhall, Fiat und Peugeot zugänglich ist.
Nicht die ersten Rückrufe von Stellantis in diesem Jahr
Januar: Aufgrund eines Defektes an der Lenkung, welcher die Kugelgelenkhalterungen betrifft und dazu führen kann, dass die Räder quer stehen oder die Lenkung gänzlich versagt, ruft Opel den Grandland zurück. Es handelte sich weltweit um 6372 Exemplare, die zwischen 2023 und 2024 produziert wurden. Weil das SUV aus dem Stellantis-Konzern sich die technische Plattform mit demPeugeot 3008 und 5008 teilt, betraf dieser Rückruf auch diese Fahrzeuge. Insgesamt soll es sich bei dem Lenkungsdefekt weltweit um mehr als 100.000 Fahrzeuge handeln.
Februar: Stellantis musste diverse Modelle seiner verschiedenen Marken in die Werkstätten zurückbeordern. Eine fehlerhafte Software im Motorsteuergerät kann die Harnstoffdosierung falsch bewerten. Bei einer zu geringen Dosierung werden die Emissionsvorschriften nicht eingehalten. Betroffen von dem Rückruf waren insgesamt über 110.000 Autos aus dem Bauzeitraum April 2022 bis Dezember 2023.
Februar: Peugeot ruft weltweit 59.662 Fahrzeuge der Modelle 308 und 408 zurück. Grund waren eine fehlerhafte Software im Türsteuergerät, die zu Problemen beim Öffnen, Schließen und Umschalten der Gänge führen konnte.
März: Brandgefahr, Probleme mit der Türsteuerung und ein vermeintlich zu hoher Energieverbrauch sorgten für Werkstattaufenthalte verschiedener (Elektro-)Baureihen von Alfa, Citroën, Fiat, Opel, Peugeot und DS. In Summe dürften es weltweit um über 350.000 Einheiten gehen.
März: Falsche Kalibrierung der elektrischen Servolenkung konnte dazu führen, dass sich der Spurhalteassistent bei schnellen Kurvenfahrten (>90 km/h) automatisch abschaltet.
Juni: Bei mehreren Van- und Transporter-Modellen konnten laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die erste, die zweite oder gleich beide Sitzreihen nicht korrekt befestigt sein. Im Falle einer Kollision bestand also Verletzungsgefahr.
Juni: Mehr als 250.000 Fahrzeuge, die zwischen 2022 und 2025 hergestellt wurden, könnten betroffen sein, darunter bestimmte Pacifica- und Voyager-Modelle, teilte die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit (NHTSA) mit. Die rechten und linken Seitenairbags in diesen Fahrzeugen könnten aufgrund nicht ordnungsgemäß abgedichteter Nähte eine unzureichende Druckhaltung aufweisen, was das Risiko eines Herausschleuderns und von Verletzungen bei einem Unfall erhöhen könnte.
Juni: „Lassen Sie Ihren Citroën C3 stehen“ – wie es aus Medienberichten aus Frankreich hieß. Über 440.000 Fahrzeuge waren betroffen. Anlass war ein tödlicher Unfall in Frankreich mit einem Citroën C3, bei dem eine 37-jährige Fahrerin getötet wurde, nachdem ein vom Hersteller Takata hergestellter Airbag auslöste und die durch das Auto geschleuderten Teile die Fahrerin tötete.
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