Kurz vor Abu Dhabi 25.07.2016, 13:13 Uhr

Solar Impulse im Anflug zum letzten Ziel ihrer Weltumrundung

Sie hat schon Dreiviertel der letzten Etappe geschafft: Die Solar Impulse 2 ist im Anflug auf Abu Dhabi und wird damit als erstes Solarflugzeug die Erde umrunden. Es ist eine Pioniertat der beiden Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg – auch wenn ihre Weltumrundung länger als ein Jahr gebraucht hat.

Fast geschafft: Hier verlässt die Solar Impulse 2 Saudi Arabien und beginnt ihren Flug über den Persischen Golf nach Abu Dhabi.

Fast geschafft: Hier verlässt die Solar Impulse 2 Saudi Arabien und beginnt ihren Flug über den Persischen Golf nach Abu Dhabi.

Foto: Solar Impulse

Fast geschafft: Hier verlässt die Solar Impulse 2 Saudi Arabien und beginnt ihren Flug über den Persischen Golf nach Abu Dhabi.

Foto: Solar Impulse

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Das ist sie also, die 17 und letzte Etappe der ersten Weltumrundung mit einem Solar-Flugzeug, die die beiden Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg im März 2015 in Abu Dhabi begonnen haben.

Am 24. Juli, um 1.28 Uhr Ortszeit, war die Solar Impulse 2 vom internationalen Flughafen in Kairo abgehoben – am Steuer Pilot Bertrand Piccard. Die vorletzte Etappe von Sevilla nach Kairo hatte sein Mitstreiter André Borschberg vor wenigen Tagen erfolgreich absolviert.

2.800 km bei Hitze und eigenwilliger Thermik

Rund 48 Stunden, so die Prognose, soll die Flugzeit dieses letzten, etwa 2.800 km langen Abschnitts dauern. Der Weg führte zunächst nach Süden entlang der ägyptischen Küste am Roten Meer, danach bog die Maschine über das Meer Richtung Saudi-Arabien. Anschließend flog die Solar Impulse 2 quer über Saudi Arabien bis zum Persischen Golf. Dort fliegt sie derzeit über Katar nach Abu Dhabi, wo die letzte Landung der Weltreise ansteht. Aktuell hat die Solar Impulse über 2000 km zurückgelegt.

Kurz vor dem Start in Kairo: Die Solar Impulse 2 ist am Sonntag früh um 1:28 Uhr Ortszeit vom internationalen Flughafen zur letzten Etappe nach Abu Dhabi gestartet.

Kurz vor dem Start in Kairo: Die Solar Impulse 2 ist am Sonntag früh um 1:28 Uhr Ortszeit vom internationalen Flughafen zur letzten Etappe nach Abu Dhabi gestartet.

Quelle: Solar Impulse

Diese letzte Etappe hat es in sich: Hohe Temperaturen und eine eigenwillige Thermik mit schwer berechenbaren Auf- und Abwinden machen die Strecke schwierig. Dazu kommen menschengemachte Hindernisse wie Flugverbotszonen, die natürlich beachtet und entsprechend umflogen werden müssen. Zu allem Überfluss hatte Piccard sich auch noch eine Magenverstimmung eingefangen, die er aus naheliegenden Gründen vor dem Abflug auskurieren wollte.

Start in Kairo mitten in der Nacht

Um den Umständen entsprechend gute Wetterbedingungen zu erwischen, verschob sich der Weiterflug um mehrere Tage. Als das Flugzeug schließlich in der Nacht zu Sonntag abhob, war es stockduster – kein Wunder um halb zwei Uhr in der Nacht.

Für das Solarflugzeug sind Flüge bei Dunkelheit aber kein Problem: Nachts versorgen sich die vier Elektromotoren à 15 kW mit Strom aus den 633 Kilo schweren Lithium-Polymerakkus, die tagsüber von den 17.000 Solarzellen auf den Tragflächen aufgeladen werden.

Start geglückt: Die Solar Impulse 2 in der Luft.

Start geglückt: Die Solar Impulse 2 in der Luft.

Quelle: Solar Impulse

So übersteht die Solar Impulse die mehrtägigen Touren und frisst Kilometer um Kilometer – mit etwa 70 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit vielleicht langsam, aber stetig.

Erstmal in der Luft, lief der Flug gut, meldete das Team um 3.12 Uhr (Weltzeit UTC). Eine gute Gelegenheit für den Piloten, ein kleines Nickerchen einzulegen. Und auch die Batterien erholten sich: Mit Sonnenaufgang begannen sie wie vorgesehen mit dem Wiederaufladen. „Über das Land mit den großen Pyramiden zu fliegen, erinnert mich daran, dass die Sonne einst als Gott verehrt wurde“, schreibt Bertrand Piccard dann auch um 6.30 Uhr in sein Logbuch.

Atemberaubende Blicke aus dem Cockpit

Einen ersten Blick auf Saudi Arabien erhascht der Pilot dann um 10.57 Uhr des 24. Juli, was er knapp zweieinhalb Stunden später auch erreicht. Die Ausblicke rauben ihm den Atem, schreibt er: „Auf einem normalen Flug würde ich einen Stopp einlegen, um tauchen zu gehen.“

Das ist allerdings nicht drin, noch liegt einiges an Strecke vor ihm. Auf jeden Fall spielt die Energieversorgung wie geplant mit: Um 14.13 Uhr meldet das Team, dass die Batterien zu 100 Prozent aufgeladen sind. Ein knappes Drittel der Strecke – 856 Kilometer – hat Piccard zu diesem Zeitpunkt geschafft.

Die Solar Impulse über der Wüste Saudi Arabiens.

Die Solar Impulse über der Wüste Saudi Arabiens.

Quelle: Solar Impulse

Es ist später Abend, als ein weiterer Höhepunkt der Strecke erreicht ist: 22.28 Uhr sind 1391 Kilometer geschafft! So ungerade die Zahl, so wichtig ist sie auch: es handelt sich um genau die Hälfte der letzten Etappe. Das Ziel rückt immer näher… Bertrand Piccard nutzt die Gelegenheit, den Flug noch einmal auf sich wirken zu lassen. „Einfach atemberaubend“, schreibt er über den voraussichtlich letzten Sonnenaufgang der Reise.

Auf der Zielgeraden

Dass ein Pilot auch in hochtechnisierten Zeiten mit analogem Material umzugehen weiß, zeigt er seinem Livestream-Publikum um 6.21 Uhr UTC am Morgen: Er wedelt mit einer Landkarte aus Papier.

Das dürfte sinnvoll sein: Nach dem Weg fragen kann er da oben schließlich nicht, sollte der Funkkontakt zum Kontrollzentrum in Monaco mal abbrechen. Dass das auf den letzten 650 Kilometern noch passiert, glaubt aber um kurz vor 10 Uhr kaum jemand.

Fantastische Blicke: die Solar Impulse 2 beim Überflug von Abu Dhabi.

Fantastische Blicke: die Solar Impulse 2 beim Überflug von Abu Dhabi.

Quelle: Solar Impulse

So langsam wird es ernst: Wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit weiter bei rund 70 km/h liegt, erreicht die Solar Impulse 2 noch an diesem Montagabend das Ziel Abu Dhabi an – knapp 48 Stunden nach dem Start in Kairo und etwa ein Jahr nach Beginn der Weltumrundung – und das alles, ohne nur einen einzigen Tropfen Kerosin verflogen zu haben.

Viel mehr als purer Selbstzweck

Für Bertrand Piccard, André Borschberg und ihr Team ist das Ganze trotz der persönlichen Erlebnisse alles andere als Selbstzweck: Ihnen geht es um Lebensqualität und den Beweis, dass Solarenergie auch in der Luftfahrt funktioniert. „Saubere Technologien sind ein Weg, um die Probleme der CO2-Emissionen, die Verschmutzung unserer Welt, zu behandeln, zu heilen“, betont Piccard. Schon in zehn Jahren, prognostiziert er, werde es elektrische Flugzeuge geben, die 50 Passagiere bis zu 1.000 Kilometer weit transportieren.

Die sind längst in der Entwicklung. So arbeiten Airbus und die Nasa intensiv an Elektroflugzeugen. Die kleine E-Fan von Airbus flog im Juli vergangenen Jahres über den Ärmelkanal.

Und hier können Sie den Flug der Solar Impulse 2 nach Abu Dhabi live verfolgen.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

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