Sportwagen-Test 16.12.2011, 12:03 Uhr

Lamborghini Aventador mit automatischem 7-Gang-Getriebe

Je stärker die Motorkraft, desto komplizierter ihre Umwandlung in komfortablen Fahrzeugvortrieb. Für den neuen Lamborghini Aventador (515 kW; 690 Nm) entwickelte der schweizerisch-italienische Zulieferer Oerlikon Graziano das automatisierte 7-Gang-Schaltgetriebe mit extrem kurzen Schaltzeiten von 50 ms.

Seit dem Spätsommer erfreuen sich die ersten Kunden am Lamborghini Aventador LP 700–4. Für den italienischen Supersportwagen haben sie mindestens 303 450 € gezahlt. Die umfangreiche Aufpreisliste ist dafür bekannt, das Machbare allenfalls durch die Vorstellungskraft zu begrenzen.

Der Nachfolger des Murciélago hat einen 6,5-l-V12-Mittelmotor, der 515 kW bei 8250 min-1 bietet und bei 5500 min-1 bullige 690 Nm Drehmoment bereitstellt. Diese Kraftfülle wird über das Getriebe mit Haldex-Kupplung an die vier Räder gebracht. Dabei variiert die Drehmomentverteilung des permanenten Allradantriebs zur Vorderachse zwischen 0 und 60 %. Ohne Vierradantrieb wäre die Kraft wohl gar nicht kontrolliert auf die Straße zu bringen.

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Motor und Getriebe prägen den Lamborghini Aventador

Nicht allein der Motor prägt jedoch Charakter und Fahrgefühl dieses „Mittelmeer-Machos“, ein weiterer wichtiger Baustein des „Lambo“ ist sein Getriebe. Wer ein Auto mit derartigen Leistungsdaten baut, hat sich früh darüber Gedanken zu machen, auf welche Art und Weise die Gänge gewechselt werden sollen.

Lamborghini entschied sich für ein automatisiertes 7-Gang-Schaltgetriebe, das in 50 ms die Übersetzungen wechselt. Entwickelt wurde es in Turin, beim auf Antriebsstränge spezialisierten italienischen Zulieferer Oerlikon Graziano, der es auch fertigt. Die 50 ms seien Weltrekord, meinten die Ingenieure des Getriebespezialisten, und deutlich weniger als ein Wimpernschlag. Den Schaltbefehl gibt die Elektronik oder – nach Lust und Laune – der Fahrer über zwei Schaltwippen am Lenkrad.

Lamborghini Aventador: Extrem geringe Schaltzeiten

Das neue Zweiwellengetriebe hat sieben Vorwärtsgänge und selbstverständlich einen zum Rückwärtsfahren. Für besonders hohe Dauerbelastbarkeit sind die Synchronringe aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt. Die geringen Schaltzeiten werden durch die spezielle Getriebekonstruktion mit „unabhängigen Schaltstangen“ – Independent Shifting Rod (ISR) – ermöglicht. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Doppelkupplungsgetriebe ist das ISR-Getriebe mit 70 kg leicht und passt in den Bauraum eines üblichen Handschaltgetriebes.

Anders als bei einem konventionellen Schaltgetriebe – ob manuell oder automatisiert betätigt – liegen die Gangräder für beispielsweise den 2. und 3. Gang nicht nebeneinander. Die Zeit, die verstreicht, um den 2. Gang herauszunehmen und den 3. einzulegen, wird beim ISR-Getriebe verkürzt: Die Gangräder sind voneinander getrennt, die Schaltmuffen werden über voneinander unabhängige Schaltstangen betätigt. Dadurch läuft der Schaltvorgang beinahe parallel ab: Noch während die eine Schaltstange den 2. Gang herausnimmt, legt die zweite Schaltstange den 3. Gang bereits ein.

Das Getriebe besitzt vier dieser unabhängigen Schaltstangen, Sensoren überwachen permanent ihre exakte Position, betätigt werden sie durch hydraulische Aktoren. Ihr durch eine elektrische Pumpe aufgebauter Betriebsdruck von 60 bar garantiert die hohe Schaltgeschwindigkeit. Die exakte Funktion der Hightech-Getriebebox sichert eine Elektronikarchitektur, die die unterschiedlichen Elemente der Motor- und der Getriebesteuerung zu einem System integriert.

Fahrer des Lamborghini Aventador können zwischen fünf Betriebsarten wählen

Der Fahrer des Aventador kann unter fünf Betriebsarten wählen: drei manuelle Einstellungen (Strada, Sport, Corsa) sowie zwei Automatikstrategien (Strada Auto, Sport Auto). Der Modus Strada sorgt für vergleichsweise komfortable Schaltvorgänge, bei Sport sind Schaltdrehzahlen und -zeiten spürbar kürzer ausgelegt, während sich das Fahren im Modus Corsa ausschließlich auf der abgesperrten Rennstrecke empfiehlt.

Der italienische Zulieferer – Tochterunternehmen des schweizerischen Oerlikon Konzerns – entwickelt und fertigt seit 1997 Hochleistungsgetriebe. Oerlikon Graziano liefert Getriebe und Komponenten für Sportwagen von Alfa Romeo, Aston Martin, Audi, Ferrari, Lamborghini und Maserati.

Die Getriebeexperten in Turin wollen ihr gebündeltes Wissen künftig vermehrt für Elektrofahrzeuge nutzen. Denn auch hier geht es bekanntlich um hohe Drehmomente, wenn auch in einer ganz anderen Liga als beim Aventador.

 

Ein Beitrag von:

  • Paul-Janosch Ersing

  • Wolfgang Pester

    Ressortleiter Infrastruktur bei VDI nachrichten. Fachthemen: Automobile, Eisenbahn, Luft- und Raumfahrt.

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