Rückschlag für Dreamliner 787 10.03.2014, 11:32 Uhr

Japanischer Zulieferer liefert Boeing Tragflächen mit Haarrissen

Der japanische Tragflächenhersteller Mitsubishi Heavy Industries hat offenbar Flügel mit Haarrissen an Boeing ausgeliefert. Betroffen sind 42 Maschinen vom Typ Dreamliner 787. Der Fauxpas wirft Boeing im engen Produktionsplan für 2014 zurück. 

Die Tragflächen aus Karbonfasern machen den Dreamliner 787 besonders leicht und reduzieren den Treibstoffverbrauch um 20 Prozent. Bereits ausgelieferte Maschinen sind laut Boeing von den Haarrissen nicht betroffen. 

Die Tragflächen aus Karbonfasern machen den Dreamliner 787 besonders leicht und reduzieren den Treibstoffverbrauch um 20 Prozent. Bereits ausgelieferte Maschinen sind laut Boeing von den Haarrissen nicht betroffen. 

Foto: dpa/Robert Schlesinger

Der Dreamliner 787 bleibt das Sorgenkind im Hause Boeing. Dieses Mal liegt die Problemquelle in Japan. Dort produziert Mitsubishi Heavy Industries die Tragflächen des 787. Der japanische Zulieferer musste jetzt eingestehen, dass er möglicherweise Flügel mit winzigen Haarrissen ausgeliefert habe. Grund sei eine Produktionsumstellung im eigenen Haus. Betroffen seien 42 Flugzeuge, die aber zum Glück die Werkshallen noch nicht verlassen haben, bestätigte ein Boeing-Sprecher gegenüber dem Wall Street Journal.

Boeing hält trotz Rückschlag am Jahresziel fest

Die Panne gefährdet zwar nicht direkt den Flugverkehr, bedroht aber den straffen Produktionsplan des Flugzeugherstellers. Eigentlich wollte Boeing dieses Jahr 110 Dreamliner an Kunden aus der ganzen Welt ausliefern. Nun müssen 40 Flugzeuge erneut genau unter die Lupe genommen werden. Das dauert pro Maschine bis zu zwei Wochen. Zwar könne es dadurch zu Verzögerungen bei der Auslieferung kommen, räumte der Sprecher ein. Doch trotz dieser Zusatzbelastung halte man am ursprünglichen Jahresziel fest. Auch die Aktie fiel nur leicht.

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Mitsubishi Heavy Industries genießt bislang bei Boeing einen guten Ruf. Denn das japanische Unternehmen fertigt Tragflächen, die nicht aus dem klassischen Aluminium bestehen, sondern aus Karbonfasern. Das macht den Dreamliner besonders leicht und führt dazu, dass er rund 20 Prozent weniger Treibstoff verbraucht – eine Eigenschaft, die die Maschine bei Kunden weltweit beliebt macht.

Pannenserie des Dreamliners begann im Januar 2013

Für Boeing bleibt nun zu hoffen, dass die beschädigten Tragflächen nicht ein weiteres Kapitel in der Pannenserie des Dreamliners aufschlagen. Im Januar 2013 begann das Drama der fehlerhaften Akkus. In Boston überhitzten sich die Lithium-Ionen-Batterien einer Maschine und gerieten in Brand. In Japan musste eine 787 wegen des gleichen Problems notlanden. Die US-Flugaufsicht FAA verhängte daraufhin ein Flugverbot, das für acht internationale Fluglinien Verdienstausfall in Millionenhöhe bedeutete. Erst im April konnten die Maschinen mit einem neuen Batteriesystem wieder abheben.

Doch damit nicht genug. Die indische Fluggesellschaft Air India berichtete wenig später von technischen Problemen mit dem Mechanismus der Landeklappen. Ein Problem, das normalerweise erst nach fünf bis sieben Jahren auftritt und die Vermutung nahelegt, dass der Dreamliner vorzeitig altern könnte.

Auch Konkurrent Airbus hatte Probleme mit Haarrissen in Tragflächen

Probleme mit Haarrissen hatte auch schon Konkurrent Airbus. Im Jahr 2012 geriet das Flugzeug A380 in die Schlagzeilen, nachdem Techniker winzige Risse in den Tragflächen gefunden hatten. Airbus musste daraufhin alle 73 bereits ausgelieferten Riesenflieger zurück in die Werkstatt schicken. Singapore Airlines meldete daraufhin, dass Techniker an allen vier bis dato untersuchten Maschinen Risse entdeckt hätten. Die Lufthansa konnte hingegen keine Mängel feststellen. Trotzdem stellte Airbus die Flügelproduktion um. Und setzt jetzt auf einen Mix aus Aluminium und Faserverbundstoffen.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

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