Automobil 06.01.2012, 12:02 Uhr

Elektromobilität weckt weltweit hohe Kundenerwartungen

Erste Elektroautos sind im Handel. Ein Massenmarkt ist dennoch nicht in Sicht. Auf der Detroit Motor Show (9. bis 22. Januar) schieben Hersteller Plug-in-Hybride und Stromer ins Rampenlicht. Dass Kunden sich nicht einfach umpolen lassen, zeigen aktuelle Studien. Sie erwarten vor allem bei Kosten und Reichweite mehr als das, was die Hersteller derzeit erfüllen können.

Beinahe jeder zweite deutsche Autonutzer erwartet, bis spätestens 2021 alltäglich Elektroauto zu fahren. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage das Zulieferers Continental hervor. In China rechnen sogar zwei Drittel der Befragten damit, noch innerhalb des nächsten Jahrzehnts auf Elektroautos umzusteigen.

Die in Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Indien, Russland und den USA durchgeführte Mobilitätsstudie verdeutlicht die hohen Erwartungen an die Elektromobilität. So geben jeweils 72 % der Chinesen und Deutschen an, dass es sie „sehr stören würde, ihr Auto alle 150 km aufladen zu müssen“.

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Elektromobilität: Kundenerwartungen bereiten Autoherstellern Sorgen

Obwohl aus heutiger Sicht die Reichweite von 150 km kaum signifikant überschritten werden wird, gehen über zwei Drittel der Chinesen davon aus, dass schon in 15 Jahren die Mehrzahl aller Autos Strom tanken wird. Selbst in den USA und Deutschland glaubt das immerhin ein Drittel der Befragten.

Tatsächlich kalkulieren Politik und Automobilindustrie mit anderen Zahlen: Laut „Nationaler Plattform Elektromobilität“ (NPE) sollen in Deutschland bis 2030 etwa 6 Mio. Elektrofahrzeuge unterwegs sein. Dem steht ein Bestand von 51 Mio. Fahrzeugen bei jährlich rund 3 Mio. Neuzulassungen gegenüber.

Während der Optimismus der Kunden auch als Vorfreude zu deuten ist, dürften ihre Erwartungen Herstellern Sorgen bereiten.

Kunden wollen nicht auf Reichweite und Fahrleistung verzichten

Mehr als die Hälfte der Befragten weltweit würde sich allenfalls dann ein Elektrofahrzeug anschaffen, wenn es billiger als ein herkömmliches Auto wäre. Kaum ein Viertel ist bereit, auf Reichweite und Flexibilität zu verzichten.

Bei Größe und Beschleunigung will die große Mehrheit auch nicht vom Status quo abrücken. Deutsche Autofahrer signalisieren am ehesten Bereitschaft zum Verzicht: 71 % sind zu Abstrichen bei der Höchstgeschwindigkeit bereit und gut die Hälfte würde auf Spritzigkeit und Größe verzichten. Doch das Gros der Kunden möchte beim Wechsel der Antriebstechnik weder auf Komfort noch auf Fahrleistung verzichten, besteht aber auf Preissenkungen.

Wie weit die Entwicklung von Kundenerwartungen entfernt ist, zeigen erste Elektro-Pkw auf dem Markt. Renault bietet seit Kurzem die Limousine Fluence und den Kastenwagen Kangoo mit Elektroantrieb an. Wer sich für den Kangoo Z.E. entscheidet, zahlt Preise ab 20 000 € aufwärts – exklusive Batterie. Der Lithium-Ionen-Speicher muss geleast werden: Die Raten belaufen sich je nach Kilometerleistung und Dauer des Leasingvertrags monatlich auf 85 € bis 172 €. Dafür ist Strom günstiger als Benzin und so kostet laut Renault der Strom für 200 km Reichweite 5 €.

Die beiden Renaults sind nach dem baugleichen Kleinwagentrio Mitsubishi iMiEV, Peugeot iOn und Citroën C-Zero die ersten Stromer renommierter Hersteller im deutschen Markt. Gemeinsam ist ihnen, dass gegenüber herkömmlich angetriebenen Modellen deutliche Aufpreise fällig werden.

Höhere Reichweiten in der Elektromobilität nur mit Leichtbau zu realisieren

Entgegen allgemeiner Kundenerwartungen drohen weitere Kostensteigerungen, wie die Management- und Strategieberatung McKinsey in einer Studie ermittelte, die sie am 5. Januar präsentierte. Gerade bei Elektroautos müsse die Branche zugunsten höherer Reichweiten den Leichtbau mit hochfesten Stählen, Leichtmetallen und faserverstärkten Kunststoffen forcieren.

Je nach Materialmix schlagen laut McKinsey-Studie Gewichtsreduktionen um 420 kg bis 490 kg mit Mehrkosten zwischen 1600 € und 4900 € zu Buche.

In welchem Maß die Autoindustrie Leichtbau betreiben wird, hängt ebenso von der Kostenentwicklung bei Hochvoltbatterien ab: „Wird wie geplant ein Niveau von 230 €/kWh erreicht, werden größere Batterien für mehr Reichweite sorgen. Bleibt es bei 460 €/kWh, was beinahe einer Halbierung des aktuellen Niveaus entspricht, gewinnen Leichtbaulösungen deutlich an Bedeutung“, erklärte McKinsey-Partner Nicolai Müller gegenüber den VDI nachrichten.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Trechow

    Peter Trechow ist Journalist für Umwelt- und Technikthemen. Er schreibt für überregionale Medien unter anderem über neue Entwicklungen in Forschung und Lehre und Unternehmen in der Technikbranche.

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