E-Auto-Studie Quantino 20.02.2015, 06:58 Uhr

1000 Kilometer Reichweite: Heiße Luft um vermeintliche „Sensation“

Die Nanoflowcell AG aus Liechtenstein will auf dem Genfer Autosalon mit dem Quantino ein viertüriges Elektroauto vorstellen, das 1000 Kilometer Reichweite erreichen soll. Die Branche staunt: Allerdings ist der Prototyp bislang nicht mal fahrtüchtig. Wie der Flusszellen-Antrieb genau funktionieren soll, verrät das Unternehmen auch nicht.

Das Elektroauto Quantino des Liechtensteiner Herstellers Nanoflowcell soll angeblich eine Reichweite von mehr als 1000 Kilometern erreichen. Das Auto wird Anfang März auf dem Genfer Autosalon vorgestellt.

Das Elektroauto Quantino des Liechtensteiner Herstellers Nanoflowcell soll angeblich eine Reichweite von mehr als 1000 Kilometern erreichen. Das Auto wird Anfang März auf dem Genfer Autosalon vorgestellt.

Foto: Nanoflowcell

Eine Schwachstelle bisheriger Elektroautos ist ihre bescheidene Reichweite. Das Liechtensteiner Unternehmen Nanoflowcell will auf dem bevorstehenden Genfer Autosalon Anfang März eine neue Batterietechnik vorstellen, die fünf Mal so lange reichen soll wie bislang übliche Lithium-Ionen-Akkus – verbaut in einen viertürigen Kleinwagen namens Quantino.

Die Versprechen des Unternehmens kommen vollmundig daher. In einer Pressemitteilung sagt Cheftechniker Nunzio La Vecchia: „Mit nur 48 Volt Nennspannung erreichen wir durch die Kombination aus nanoFlowcell, Puffersystem und Elektromotoren vier mal 25 kW. Das entspricht circa 136 PS. Damit können wir vollelektrisch eine Spitzengeschwindigkeit von über 200 Kilometern pro Stunde fahren und eine Reichweite von über 1000 Kilometern erzielen, ohne schädliche Emissionen.“

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Niedrigvoltantrieb bislang in großen E-Autos nicht erprobt

Hinter der Technik, die das gleichnamige Unternehmen mit „nanoFlowcell“ bezeichnet, verbirgt sich der sogenannte Flusszellen-Antrieb, auch als „Flüssigbatterie“ bekannt. Diese Art von Akku nutzt chemische Verbindungen, um elektrische Energie zu speichern und zu erzeugen. Eine Membran ermöglicht den Ionenaustausch zwischen einer positiv und einer negativ geladenen salzigen Flüssigkeit, die im Innern der Einheit zirkulieren. So wird letztendlich elektrische Energie frei. Bisweilen wird die Technik unter anderem in Pufferbatterien für Windkraftanlagen eingesetzt.

Details über die spezielle Batterietechnik des Quantino will der Hersteller noch nicht verraten. Die Flüssigbatterie arbeitet mit Salzwasser. Die Technik wird auch in Pufferbatterien für Windkraftanlagen genutzt. Die Anwendung im Auto ist neu und ungewöhnlich.

Details über die spezielle Batterietechnik des Quantino will der Hersteller noch nicht verraten. Die Flüssigbatterie arbeitet mit Salzwasser. Die Technik wird auch in Pufferbatterien für Windkraftanlagen genutzt. Die Anwendung im Auto ist neu und ungewöhnlich.

Quelle: Nanoflowcell

Anders als bisherige E-Autos setzt der Quantino auf Niedrigvoltantrieb (nur 48 Volt). Bisher wurde ein solcher meist nur bei Fahrzeugen eingesetzt, die mit einer sehr geringen Antriebsleistung von weniger als fünf kW auskommen, zum Beispiel Elektroroller oder Golfplatz-Wagen. Für alltagstaugliche Straßenautos sind aber sehr hohe Ströme notwendig, die mit Niedrigvoltantrieben bisher nicht erreicht werden konnten.

Zu technischen Details hält sich das Unternehmen bedeckt

Dabei ist auch beim Quantino alles andere als klar, ob die versprochenen Leistungen wirklich erbracht werden können. Denn bislang hat die überschwänglich angepriesene Technik das Auto offenbar noch keinen Meter bewegt. Auch auf dem Autosalon in Genf wird der Quantino bloß als nicht fahrbereites Demo-Konzept gezeigt werden. Das Liechtensteiner Unternehmen gibt bislang keine technischen Details dazu preis, wie das nanoFlowcell-Verfahren im dem Fahrzeug genau funktionieren soll.

Im Oktober sagte Christian Doetsch, Experte für Redox-Flow-Batterien am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik, gegenüber dem Technologie-Blog HZwei, dass er bislang keine belastbaren technischen Angaben zu dem Konzept gefunden habe. Letztendlich müssen die äußerst werbewirksam verfassten Meldungen über angebliche Sensationen aus dem Hause Nanoflowcell wohl mit einer gesunden Portion Skepsis genossen werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

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