SPANISCHE WARMLUFT 30.12.2015, 11:33 Uhr

Am Nordpol ist es fast 50 Grad wärmer als normal

Eine extrem seltene Wetterlage sorgt dafür, dass die Temperatur am Nordpol in den Silvestertagen über den Gefrierpunkt steigen könnte. Mitten im Winter. Das ist so, als hätten wir Ende Dezember in Deutschland eine Bruthitze von über 40 °C.

Das wird den Eisbären in der Arktis nicht gefallen: Selbst im arktischen Winter mit üblichen Temperaturen von minus 30 bis 40 °C soll das Thermometer über 0 °C steigen. Forscher erwarten, dass in den Silvestertagen die Temperatur um 50 Grad über dem üblichen Wert liegt.

Das wird den Eisbären in der Arktis nicht gefallen: Selbst im arktischen Winter mit üblichen Temperaturen von minus 30 bis 40 °C soll das Thermometer über 0 °C steigen. Forscher erwarten, dass in den Silvestertagen die Temperatur um 50 Grad über dem üblichen Wert liegt.

Foto: Mario Hoppmann/Alfred-Wegener-Institut

Ungewöhnlich warm war es in Deutschland in den vergangenen Wochen. Doch gegen die relative Hitzewelle, die sich am Nordpol ausbreitet, ist das gar nichts. Während die monatelange Polarnacht normalerweise dafür sorgt, dass die Temperaturen auf minus 30 bis minus 40 °C sinken, nähern sie sich derzeit sogar dem Gefrierpunkt. Oder besser gesagt: dem Schmelzpunkt, denn Meteorologen erwarten für den Jahreswechsel tatsächlich leichtes Tauwetter in der Arktis.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadt Stuttgart-Firmenlogo
Projektleiter*in Architektur für öffentliche Bauten (m/w/d) Stadt Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
Campana & Schott-Firmenlogo
Consultant Projektmanagement (w/m/d) für Infrastrukturprojekte Campana & Schott
Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln, München, Stuttgart Zum Job 
Campana & Schott-Firmenlogo
Technologiebegeisterte Absolventen (w/m/d) für den Einstieg im Consulting Campana & Schott
Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln, München, Stuttgart Zum Job 
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für High-Performance Large-Engine Systems (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Holzer Firmengruppe-Firmenlogo
System Ingenieur (m/w/d) Holzer Firmengruppe
Rutesheim, Weissach Zum Job 
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW-Firmenlogo
Research Associate Polymer Chemistry (m/f/d) Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Windisch (Schweiz) Zum Job 
WESGO Ceramics GmbH-Firmenlogo
Lean Manager (m/w/d) WESGO Ceramics GmbH
Erlangen Zum Job 
Delphin Technology AG-Firmenlogo
Technical Sales Manager (m/w/d) Delphin Technology AG
Bergisch Gladbach Zum Job 
BAUER GasTec GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) für Wasserstoffverdichter BAUER GasTec GmbH
München Zum Job 
Koehler Paper SE-Firmenlogo
Ingenieur Prozesstechnologie (m/w/d) Koehler Paper SE
TIG Automation GmbH-Firmenlogo
Betriebswirt / Wirtschaftsingenieur (m/w/d) Unternehmensabläufe & Strategie TIG Automation GmbH
Hamburg Zum Job 
SFS Group Germany GmbH-Firmenlogo
Techniker / Anwendungstechniker im Innendienst (m/w/d) SFS Group Germany GmbH
Oberursel Zum Job 
Allbau Managementgesellschaft mbH-Firmenlogo
Bauprojektleitung (m/w/d) "Technische Projekte" Allbau Managementgesellschaft mbH
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Vorstandsreferent:in (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
VEM motors GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) VEM motors GmbH
Wernigerode Zum Job 
Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter Haustechnik (w/m/d) Fachingenieur Heizung / Lüftung / Sanitär (w/m/d) Schwerpunkt Trinkwasserhygiene Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
Leipzig Zum Job 
Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter Haustechnik (w/m/d) Fachingenieur Heizung/Lüftung/Sanitär Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
Leipzig Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Dozenten/-innen (m/w/d) BG ETEM
Bad Münstereifel Zum Job 
Nikola Iveco Europe GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bordnetzentwicklung und -freigabe Batterie- und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge Nikola Iveco Europe GmbH
von Hoerner & Sulger GmbH-Firmenlogo
Ingenieure Elektrotechnik (m/w/d) Elektronik-Entwicklung für die Raumfahrt von Hoerner & Sulger GmbH
Schwetzingen Zum Job 

Das sind keine guten Nachrichten. Denn die Eisflächen in der Arktis und auf Grönland gehen schon seit Jahren zurück. 

Der Grund für das jetzige Extremwetter in der Arktis ist ein Sturmtief, das außergewöhnliche Kraft entfaltet. Mit wahrscheinlich weniger als 930 Hektopascal ist der Luftdruck in diesem Areal extrem niedrig. Der Druckunterschied zur Umgebung ist so groß, dass extreme Winde entstehen.

Wind bis zu 160 km/h erwartet

Selbst der folgenschwere Hurrikan Sandy vor drei Jahren erreichte in seinem Kern kurz vor dem Auftreffen auf die US-Küste nur einen Wert von etwa 940. Und in Deutschland beispielsweise hat es solche Werte überhaupt noch nie gegeben, so lange man zurückblicken kann: Laut Deutschem Wetterdienst liegt der absolute Minusrekord bei 954,4 hPa, erreicht im November 1983 im Küstenstädtchen Emden.

Sonnenschein in der Arktis im August 2015: Obwohl derzeit Polarnacht am Nordpol herrscht, droht spanische Warmluft die Temperaturen in der Arktis hochzutreiben.

Sonnenschein in der Arktis im August 2015: Obwohl derzeit Polarnacht am Nordpol herrscht, droht spanische Warmluft die Temperaturen in der Arktis hochzutreiben.

Quelle: Ulf Mauder/dpa

Die Kraft dieses nördlichen Sturmtiefs ist also gewaltig, Windgeschwindigkeiten von etwa 160 km/h werden erwartet. Dementsprechend kann es Warmluftmassen aus Spanien und gar aus tropischen Breiten mit sich ziehen, die für die „Hitzewelle“ in der Arktis sorgen.

Folge von Klimaveränderungen?

Ob dieses Phänomen eine Folge von Klimaveränderungen sein kann, ist unklar. Auch das bekannte Klimaphänomen „El Niño“ fällt mit seinen stürmischen Winden in diesem Jahr extrem aus.

Es spielt sich zwar im Pazifik und damit einer ganz anderen Region ab, die besondere Stärke in dieser Saison könnte aber wie das aktuelle Sturmtief vor Island mit einer Störung der so genannten Jetstreams zu tun haben. Das sind schnelle Höhenwinde, die das Klima wesentlich mitbestimmen und die nach Beobachtungen von Meteorologen über der Nordhalbkugel instabil geworden sind.

Nach der Warmfront eine Kältewelle?

In jedem Fall beeinflusst das Sturmtief am Polarkreis einen grundlegenden Prozess, der jedes Jahr in der Arktis abläuft. Nachdem die Sonne Mitte September für Monate untergegangen ist, kühlt die Erdoberfläche dort drastisch ab. Starke Winde, die den Temperaturunterschied zu benachbarten Regionen ausgleichen sollen, lassen dann den so genannten Polarwirbel entstehen, in dessen Zentrum es bis zu minus 80 °C kalt wird.

Dieser Wirbel löst sich normalerweise erst nach Sonnenaufgang im Frühjahr wieder auf. Im Jahr 2014 aber begann dieser Prozess auch schon früher, wodurch kalte Luft ungehindert ausströmen konnte und in den USA eine mehrwöchige Kältewelle auslöste, wie der Deutsche Wetterdienst berichtet. Ob und wie sich der plötzliche Warmlufteinfluss in diesem Jahr auf den Polarwirbel auswirken wird, wagen die Meteorlogen noch nicht vorherzusagen.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.