Moderne Altertumsforschung 12.07.2018, 13:15 Uhr

Erstmals Mumie als Hologramm präsentiert

Ein Computertomograph hat Tausende Daten einer vor 2500 Jahren lebenden Dame aus Ägypten erfasst. Daraus entwickelten Computertechniker ein Hologramm, das tiefe Blicke in das Innere des Körpers ermöglicht. Die Show ist in Hildesheim zu sehen. Und bislang einzigartig.

Die Mumie Ta-cheru als Holographie. Zum Schluss wird das Skelett sichtbar.

Die Mumie Ta-cheru als Holographie. Zum Schluss wird das Skelett sichtbar.

Foto: Sh. Shalchi/RPM

Die Mumie Ta-cheru als Holographie. Zum Schluss wird das Skelett sichtbar.

Foto: Sh. Shalchi/RPM

Frei im Raum schwebende, dreidimensionalen Bilder der Mumie können von allen Seiten betrachtet werden.
Einen gewissen Gruselfaktor hat der Blick ins Innere der Mumie schon.

Foto: Sh. Shalchi/RPM

Die Mumie gibt es nicht nur als Hologramm, sondern auch im Original zu sehen.
Die Mumie Ta-cheru.

Foto: Sh. Shalchi/RPM

Munien sind wertvolle und vielschichtige Quellen für Wissenschaft und Medizin.
Hologramm vom Schädel der Mumie Ta-cheru.

Foto: Sh. Shalchi/RPM

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau Schwerpunkt Instandsetzung Die Autobahn GmbH des Bundes
Dillenburg Raum Siegen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESWE Verkehrsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (w/m/d) ESWE Verkehrsgesellschaft mbH
Wiesbaden Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
keine Angabe Zum Job 
Octapharma-Firmenlogo
Meister/Techniker (m/w/d) Automatisierung (Schwerpunkt: Gebäudeleittechnik) Octapharma
Springe Zum Job 
Stuttgarter Straßenbahnen AG-Firmenlogo
Architekt:in / Bauingenieur:in - Planung Stadtbahnhaltestellen Stuttgarter Straßenbahnen AG
Stuttgart Zum Job 
NORD-MICRO GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker als Programm Manager Luftfahrt (m/w/d) NORD-MICRO GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Kunststofftechnik / Verfahrenstechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Max-Planck-Institut für Psychiatrie-Firmenlogo
Stellvertretende/r Technische/r Betriebsleiter/in (m/w/d) Max-Planck-Institut für Psychiatrie
München Zum Job 
BUTTING-Firmenlogo
Teamleiter Tragkorbfertigung (m/w/d) BUTTING
Knesebeck, Wittingen Zum Job 
Jungheinrich-Firmenlogo
(Senior) Process Engineer Quality (m/w/d) Jungheinrich
Norderstedt Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektleiter*in / Projektmanager*in (m/w/d) für Bau- und Immobilienprojekte THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Pforzheim Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in in der Projektleitung von Projekten im Bereich Automotive | Industrie (m/w/d) THOST Projektmanagement GmbH
München Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Architekt*in / Ingenieur*in (m/w/d) Bereich Bauprojektmanagement THOST Projektmanagement GmbH
Karlsruhe Zum Job 
Hochschule Heilbronn-Firmenlogo
Professur für das Fachgebiet Wirtschaftsingenieurwesen insb. Digitalisierung Hochschule Heilbronn
Heilbronn Zum Job 
Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg-Firmenlogo
Fachexperte (m/w/d) Umwelt- und Landschaftsplanung Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg
Ludwigsburg Zum Job 
Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Schwerpunkt Verkehrsanlagen (Schiene und Straße) Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg
Ludwigsburg Zum Job 
Hitachi Energy Germany AG-Firmenlogo
Planungsingenieur Sekundärtechnik (w/m/d) Hitachi Energy Germany AG
Mannheim Zum Job 
Stadt Celle-Firmenlogo
Ingenieur / angehender Ingenieur (d/m/w) für die Straßenunterhaltung Stadt Celle
Gemeinde Teutschenthal-Firmenlogo
Sachbearbeiter/Sachbearbeiterin Tiefbau (m/w/d) Gemeinde Teutschenthal
Teutschenthal Zum Job 

Ta-cheru lebte vor rund 2500 Jahren in Theben, einer altägyptischen Stadt im Süden des Landes, direkt am Nil gelegen. Als sie gestorben war, wurde sie nach allen Regeln der Kunst mumifiziert. Das Gehirn wurde durch die Augenhöhlen entfernt. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass eine Mumie über lange Zeit – wie man inzwischen weiß sogar über Jahrtausende – erhalten bleibt. Jetzt ist sie im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim zu sehen.

Mumie wurde in Schichten zerlegt

Mumien sind für Museumsbesucher schon fast alltäglich. Ta-cheru ist dennoch etwas Besonderes. Sie scheint in einem zwei Meter hohen gläsernen Prisma zu schweben. Es handelt sich um eine Holographie. Die Mumie rotiert ganz langsam, sodass der Betrachter sie sorgfältig studieren kann. Nach und nach werden die Schichten abgetragen. Man sieht nacheinander die Binden, mit denen die einst feine Dame umwickelt worden ist, und die Muskeln. Zum Schluss wird das Skelett sichtbar.

„Man kann in der Animation durch sämtliche Schichten des Körpers gehen“, schwärmt Museumsdirektorin Regine Schulz. Das sei noch in keinem Museum der Welt zu sehen gewesen. Der vermeintliche Körper ist ein gewaltiger Datensatz, der von Monitoren zu einem beweglichen Hologramm geformt wird. Die Daten sind in einem Heidelberger Krankenhaus erstellt worden.

Ta-cheru reiste aus Aberdeen, ihrem angestammten „Wohnsitz“ an und landete in einem extrem hoch auflösenden Computertomographen. Dieser erstellte unzählige Bilder der Mumie, und zwar in Schichtdicken von 0,25 Millimetern. Mit diesen Daten werden die Monitore in Hildesheim gefüttert. Es ist gewissermaßen ein Aufeinandertreffen von altägyptischer Handwerkskunst und modernster bildgebender Technik. Selbst das Gesicht der alten Ägypterin ließ sich anhand der Daten rekonstruieren.

Zerstörungsfreie Mumienforschung

Wenn Forscher einen Blick ins Innere von Mumien werfen wollten, mussten sie sie bisher zerstören. Röntgen brachte auch schon was, doch eine nahezu fotografische Darstellung des Inneren einer Mumie war bisher nicht möglich. Mit den Bildern des Tomographen lassen sich die Techniken erforschen, mit denen die Toten auf die Mumifizierung vorbereitet werden. Selbst Erkrankungen lassen sich manchmal feststellen, so Ausstellungskurator Oliver Gauert. „Wir lernen so etwas über Umwelteinflüsse und wie sie auf den Menschen wirkten“, sagte Mumienspezialist Frank Rühli aus Zürich den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags. Ganz nebenbei fanden die Forscher an Hand der Bilder aus dem Tomographen heraus, dass Ta-cheru 300 bis 400 Jahre älter ist als bisher angenommen.

Bis zum 30. September 2018 ist die Show, die nicht zuletzt Technikinteressierte begeistert, noch in Hildesheim zu sehen. Dann ziehen Prisma und Tomographie-Daten nach Aberdeen in Schottland um. Dritte Station wird Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio sein. Dort wird Ta-cheru Star einer Pharao-Ausstellung sein.

Lesen Sie hier, wie 3D-Kopien aus Harz von Ötzi mit dem Drucker erstellt wurden.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.