Chinesischer Roboter Yutu 28.12.2015, 10:53 Uhr

Jadehase findet neues Gestein auf dem Mond

Zwei Jahre nach seiner Landung hat der chinesische Mond-Roboter Yutu (Jadehase) eine Art Basalt auf dem Mond entdeckt. Beteiligte Forscher sehen darin einen Fortschritt bei der Frage, wie der Mond genau entstanden sein könnte.

Nach Gesteinsanalysen des chinesischen Roboters Yutu befindet sich auf dem Mond eine Art Basalt. Das Gestein enthält die Minerale Olivin und Ilmenit, die wegen ihrer sehr unterschiedlichen Eigenschaften eigentlich nicht am selben Ort zu erwarten sind. 

Nach Gesteinsanalysen des chinesischen Roboters Yutu befindet sich auf dem Mond eine Art Basalt. Das Gestein enthält die Minerale Olivin und Ilmenit, die wegen ihrer sehr unterschiedlichen Eigenschaften eigentlich nicht am selben Ort zu erwarten sind. 

Foto: CLEP/CNSA

Im Großen und Ganzen ist die Sache ja klar: Der Mond ist wahrscheinlich entstanden aus der Kollision der Erde mit einem Körper von der Größe des Mars‘. Das geschah vor etwa vier Milliarden Jahren, und etwa 500 Millionen Jahre später sorgten gewaltige Vulkanausbrüche vor allem auf der erdzugewandten Seite für die raue, von Kratern durchsetzte Oberfläche, die wir kennen. Die genaue Zusammensetzung des Mondgesteins wurde in den vergangenen rund 40 Jahren aber nur noch per Fernerkundung durch Orbiter untersucht – echte Proben gab es seit dem Ende der Apollo-Missionen 1972 und des sowjetischen Luna-Programms vier Jahre später nicht mehr.

Roboter galt schon als verloren

Kein Wunder also, dass Geologen, Astronomen und Forscher anderer Disziplinen sich sehr für die Ergebnisse der Chang-e-3-Mission interessieren. Umso mehr, als die Sonde in einer Mondregion landete, deren Ausformung erst eine Milliarde Jahre nach der Entstehung des Trabanten abgeschlossen gewesen ist. Allerdings hatte man sich zuletzt nicht mehr viel davon versprochen. 2013 gelandet, galt der Roboter namens Yutu (Jadehase), schon wenige Wochen später als verloren. Dann meldeten die chinesischen Staatsmedien im Februar 2014 aber, dass Yutu doch noch Signale sende, auch wenn er sich nicht mehr fortbewegen könne.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler und Softwaretester im Bereich virtuelle Simulation (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) als Leitung der Betriebstechnik Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Senior Softwareentwickler Missionsautomatisierung für FCAS (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Berlin, Fürstenfeldbruck, Koblenz Zum Job 
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH-Firmenlogo
Expert Systems Engineering Drohnenabwehr (gn) ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Betriebsleiterbüro (m/w/d) Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Automatisierungstechniker (m/w/d) Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG
Stolberg Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Teamleiter Automation (m/w/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
STC Germany GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker vorzugsweise für Hochfrequenztechnik (m/w/d) STC Germany GmbH
Frontenhausen Zum Job 
GDMcom-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Verwaltung von Liegenschaften und Dienstbarkeiten (w/m/d) GDMcom
Leipzig Zum Job 
GDMcom GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur für Informations- und Telekommunikationstechnik (m/w/d) GDMcom GmbH
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
(Lead) Ingenieur EMSR-Technik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Bauvorbereitung und -leitung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Zink Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Landschaftsarchitekt / Ingenieur (m/w/d) Zink Ingenieure GmbH
Lauf, Offenburg, Teningen Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) - CVD-Diamant-Technologie Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Mehler Vario System GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bereich Entwicklung neue Systeme Mehler Vario System GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter Bau und Erhaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
ONEJOON GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur (m/w/d) für unser Test Center im Bereich Anlagenbau / Thermoprozesstechnik ONEJOON GmbH
Bovenden Zum Job 

Und das tut er wohl bis heute. Verschiedene Spektrometer an der Außenseite des Roboters analysieren nicht nur da so genanntes Regolith, also die Schicht aus Gesteinsbrocken, die die Oberfläche bedeckt, sondern auch tiefere Lagen. „Das Regolith ist sehr gemischt und schwer zu interpretieren“, sagt Bradley L. Jolliff von der Washington University of St. Louis, die als einziger ausländischer Partner an der Forschungsarbeit im Zusammenhang mit Chang-e-3 beteiligt ist.

Minerale, die nicht zusammenpassen

Der Vorteil der Region, in der Yutu abgesetzt wurde, ist die hier wohl deutlich dünnere Regolithschicht im Vergleich zum Landeareal der Amerikaner und Sowjets. Planetenforscher Jolliff berichtet nun zusammen mit chinesischen Kollegen von zwei wesentlichen Entdeckungen des Mondroboters. Zum einen habe er eine Art von Basalt, die sich erheblich von denen unterscheide, die Apollo- und Luna-Missionen mitgebracht hatten. Sie enthielten laut Jolliff entweder sehr viel oder sehr wenig Titan, dazwischen gab es nichts. Die neuen Proben, die Yutu vor Ort analysierte, hätten dagegen einen mittleren Titangehalt.

Der chinesische Mondroboter Yutu (Jadehase) hat neues Gestein auf dem Erdtrabanten entdeckt, eine Art von Basalt. 

Der chinesische Mondroboter Yutu (Jadehase) hat neues Gestein auf dem Erdtrabanten entdeckt, eine Art von Basalt.

Quelle: CNSA/dpa

Die zweite und noch wichtigere Erkenntnis sei aber die, dass in dem Gestein gleichermaßen Olivin und Ilmenit vorkamen – zwei Minerale, die wegen ihrer sehr unterschiedlichen Eigenschaften nicht am selben Ort zu erwarten sind. Das sei vielmehr „ein bisschen eigenartig“, schreiben die Forscher in einem Beitrag für Nature Communications. Sie erklären das wissenschaftliche Rätsel mit einer Mischung von Gestein aus verschiedenen Quellen. Und die legt nahe, dass es einschneidende Ereignisse wie etwa große vulkanische Aktivität noch in der jüngeren Geschichte des Mondes gegeben haben könnte. Oder vielleicht müsste.

Weitere Forschungen notwendig

Viel mehr weiß man dazu bislang nicht. Weitere Forschungen aus dem Orbit oder mit Robotern direkt auf dem Mond seien notwendig, heißt es. Aber den Wert der chinesischen Mission betonen die Wissenschaftler natürlich ausdrücklich. Jolliff: „Auf jeden Fall zeigen diese neuen Gesteinsarten, dass der Mond weitaus vielfältiger ist, als es die Studien nach den Apollo- und Luna-Missionen nahelegten.“

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.