Reservierter Luftraum 17.09.2013, 10:21 Uhr

In Wales dürfen jetzt auch große Flugzeuge pilotenlos fliegen

Ein in erster Linie für den Betrieb pilotenloser Flugzeuge vorgesehener Flughafen ist jetzt neu in Wales in Großbritannien eingerichtet worden. Das Besondere: Es geht dort nicht nur um militärische kleine Drohnen, sondern vielmehr erstmals speziell um große zivile Flugzeuge, die unbemannt fliegen sollen. 

Löschflugzeuge sollen künftig unbemannt Einsätze fliegen können. 

Löschflugzeuge sollen künftig unbemannt Einsätze fliegen können. 

Foto: dpa

Der West Wales Airport in Aberporth an der Irischen See wird von einer privaten Gesellschaft unter dem Namen National Aeronautical Centre betrieben. Dieser Flughafen verfügt über einen Luftraum, der für den pilotenlosen Betrieb reserviert ist. Zu den Förderern des Vorhabens zählt auch Richard Deakin, Chef der britischen Flugsicherung (NATS). Sein erklärtes Ziel ist es, auf Dauer im gesamten Luftraum den gemischten gleichzeitigen Betrieb von piloten-geführten wie pilotenlosen Flugzeugen zu ermöglichen.

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Spezielle Infrastruktur am West Wales Airport

Die technische Besonderheit des West Wales Airport im Blick auf den Betrieb pilotenloser Flugzeuge ist die Infrastruktur dieser Anlage. Federführend für sie ist Qinetiq, ein britisches Großunternehmen, das vor allem militärische wie auch zivile Forschungsaufträge erfüllt. Qinetiq ist weitestgehend für die Sicherheit, das Management und die operationelle Infrastruktur des West Wales Airport verantwortlich.  Zu dieser Infrastruktur gehören vor allem optoelektronische Tracking- oder Bahnverfolgungsgeräte sowie ein Radarsystem, das das Tracking von mehreren Flugkörpern gleichzeitig gestattet. Bislang gibt es weder in den Vereinigten Staaten noch in Kanada eine vergleichbare Anlage wie den West Wales Airport. Beide Länder arbeiten allerdings an entsprechenden Projekten.

Feuerlösch-Flugzeuge im Visier

Die britischen wie amerikanischen Unternehmen, die sich mit der Entwicklung von unbemannten Flugzeugen beschäftigen, sehen allesamt einen Markt für größere Flugzeuge, beispielsweise für den Einsatz als Feuerlöschflugzeuge. Die Bekämpfung von Waldbränden durch Feuerlöschflugzeuge setzt sich sowohl in Nordamerika wie auch in Südeuropa immer mehr durch. Der Betrieb entsprechender Flieger ist kostspielig. Das liegt vor allem an der hohen Zahl der Besatzungen, die benötigt werden sowie wegen der zwangsläufig mit dem Löschen verbundenen Risiken. Dass beim Löscheinsatz unendlich viele Male ähnliche Flugbewegungen wiederholt werden müssen, kommt einer Automatisierung des Flugbetriebs stark entgegen. Um ausreichend Wasser oder andere Löschmittel befördern zu können, müssen die Feuerlöschflugzeuge relativ groß sein. Eine andere Aufgabe für größere unbemannte Flugzeuge wird in der Überwachung von sehr langen Öl- und Gasleitungen gesehen. Hier kommt es darauf an, dass das Flugzeug besonders lange Zeit in der Luft bleiben kann, was das Mitführen entsprechender Treibstoffmengen voraussetzt. Der zivile Markt für größere pilotenlose Flugzeuge scheint derzeit sehr viel attraktiver zu werden als der militärische Markt, der sich im Wesentlichen auf kleinere unbemannte Flugzeuge konzentriert.

Hohe Marktvolumina für die kommenden Jahre erwartet

Die University of Southampton, die sich schon seit längerem mit dem Markt für unbemannte Flugzeuge beschäftigt, sieht schon in zwölf bis 15 Jahren ein Weltmarktvolumen von 55 Milliarden US-Dollar für derartige Flugzeuge voraus. Der amerikanische Branchenverband, Unmanned Vehicle Systems International, geht für das Jahr 2025 sogar von einem Weltmarktvolumen von 80 Milliarden US-Dollar und rund 100 000 einschlägigen Arbeitsplätzen aus. Europäische Unternehmen, die sich für den Bau unbemannter größerer Zivilflugzeuge besonders interessieren, sind EADS, BAE Systems und Thales. Der neue West Wales Airport bietet als Leistung seinerseits auch an, den einschlägigen Unternehmen bei der Zulassung dieser Flugzeuge zu helfen. 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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