Freie Strecken finden 15.11.2013, 06:58 Uhr

DLR hilft Rettungskräften mit Satellitenbildern der Katastrophengebiete

Nach der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen ist es für die Hilfskräfte von enormer Bedeutung, belastbare Informationen über das Ausmaß der Zerstörung an die Hand zu bekommen. Satellitenaufnahmen des DLR sollen den Rettungskräften helfen, geeignete Transportwege zu finden, die nicht zerstört sind.

Die genauere Analyse zeigt, wie groß die Schäden sind. Orangefarbene Kästchen zeigen beschädigte Strukturen.

Die genauere Analyse zeigt, wie groß die Schäden sind. Orangefarbene Kästchen zeigen beschädigte Strukturen.

Foto: DigitalGlobe/ UNITAR/ UNOSAT

Am vergangenen Freitag, den 8. November 2013, hat der Taifun Hayan weite Teile der Inselgruppe der Philippinen verwüstet. Noch immer ist die Lage unübersichtlich, die Zahl der Todesopfer genauso unbestimmt, wie die Anzahl der von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen. Die Zerstörung ist zum Teil so derart groß, dass kaum ein Haus den Taifun überstanden hat.

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Um einen Überblick über das Ausmaß der Schäden zu bekommen, aber auch, um die anlaufenden Hilfseinsätze besser koordinieren zu können, hat das Technische Hilfswerk (THW) jetzt über das Bundesministerium des Inneren (BMI) und die internationale Charta „Space and Major Disasters“ das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt aktiviert.

Satellitenauge hat viele blinde Flecken

In der Nacht vom 12. auf den 13. November hat ein vierköpfiges Team des ZKI Daten des optischen Satelliten Worldview-1 angefordert und diese Satelliteninformationen zu Karten für die THW-Einsatzhelfer vor Ort aufbereitet. Diese Karten dienen nun als Grundlage für den Einsatz auf der Insel Cebu, speziell in der Stadt Bogo City. „Die einzelnen Häuser in Bogo City sind fast nicht mehr zu erkennen, weil dort die Zerstörung so großflächig ist, dass kaum noch etwas erhalten blieb“, erläutert Hendrik Zwenzner, Koordinator dieser Krisenkartierung am Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des DLR.

Erschwerend kam hinzu, dass eine Wolkendecke Teile der betroffenen Gebiete verdeckte, so dass das Auge des Satelliten auf manchen Flächen blind geblieben ist. Nur Radarinstrumente können die dichte Wolkendecke durchdringen. „Sie eignen sich gut, um Überflutungen und den Zustand von Straßen abzuschätzen“, erklärt Zwenzner. „Für Schäden in Siedlungen wären hochaufgelöste optische Fotos allerdings besser.“

Keine Alternative zu Satellitenfotos in Sicht

„Wir haben für unsere Karten Archivaufnahmen mit den aktuellen Satellitenaufnahmen abgeglichen und so Informationen über die Zerstörung von Häusern, Straßen, Brücken und anderer Infrastruktur gewonnen. Die Katastrophenhelfer können damit den Einsatz ihrer Ressourcen noch effektiver planen“, erläutert Zwenzner. Die bisher verfügbaren Satellitenbilder der zerstörten Regionen haben sehr viele blinde Flecken, die jetzt bereitgestellten Karten können den Hilfsorganisationen schon besser dienen.

An Satellitenkarten führt im Moment kein Weg vorbei. „Luftbilder aus Flugzeugen kommen als Alternative derzeit kaum in Frage“, sagt Zwenzner. Fehlende Ressourcen oder schlechtes Wetter machen derartige Einsätze vor Ort weitgehend unmöglich. In der fast vollständig zerstörten Stadt Tacloban etwa liegt der Flugplatz in den am stärksten verwüsteten Gebieten. Deshalb sind Fotos aus dem Weltall für die jetzt anrollende Hilfswelle von großer Bedeutung.

THW will Trinkwasserversorgung gewährleisten

Am Donnerstag ist ein 17-köpfiger Hilfstrupp des THW in Bogo City, einer Stadt mit rund 70.000 Einwohnern an der Nordspitze der Insel Cebu, angekommen. Im Gepäck haben die Helfer unter anderen zwei Wasseraufbereitungsanlagen. „Wir wollen die Trinkwasserversorgung gewährleisten“, erläutert Veronika Wulf, Referentin für Einsätze  und Projekte im Auslandsreferat des THW. „Um die Ausrüstung mit dem Team zum jeweiligen Einsatzort transportieren zu können, benötigen wir aber vorab Informationen, die uns die Katastrophenkarten des DLR bieten.“

Die Karten beantworten den Einsatzkräften wichtige Fragen. So kann anhand der Karten entschieden werden, welche Straßen überhaupt für den Transport der Ausrüstung benutzbar sind. Auch die Prioritäten des Einsatzes lassen sich mit Hilfe der Karten justieren, weil darauf gut zu erkennen ist, welche Regionen am stärksten von Hayan zerstört wurden. „Wir gehen dorthin, wo bisher noch kein Hilfsteam war.“ Die Satellitenaufnahmen aus dem Weltall und ihre Auswertung durch das DLR liegen mittlerweile dem THW-Einsatzleiter vor Ort vor, der die Ankunft der Helfer vorbereitet und den Einsatz koordiniert.

Für die Internationale Charta „Space and Major Disasters“ hat das DLR aktuelle Satellitendaten und Archivaufnahmen zu einem noch größeren Krisengebiet geliefert, die den internationalen Partnern zur Auswertung zur Verfügung gestellt werden. Diese leiten die Informationen wiederum an die verschiedenen Nutzer weiter. Zurzeit erstellt das ZKI weitere Detailanalysen für die Krisenregionen.

Keine übergeordnete Koordination

Die Internationale Charta „Space and Major Disasters“ ist von der europäischen Weltraumbehörde ESA und ihrem französischen Pendants CNES ins Leben gerufen worden. Inzwischen sind der Charta viele nationale Weltraum- und Wetterbehörden beigetreten. Zusätzlich betreiben die Vereinten Nationen das Unosat-Programm, welches Hilfsorganisationen mit Satellitendaten versorgt. „Eine übergeordnete Stelle, die alle Arbeiten koordiniert, gibt es nicht“, sagt Hendrik Zwenzner vom DLR. Vielmehr laufen Absprachen informell per E-Mail und Telefon, was zu Verzögerungen führt. Klingt irgendwie anachronistisch und wenig modern.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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