Neue Systemanforderungen 19.01.2022, 10:08 Uhr

Windows 11: Ein Upgrade ist nicht für jeden sinnvoll – oder möglich

Microsoft hat sein Betriebssystem aufgestockt. Aus Windows 10 wird nun Windows 11, aber nicht alle Rechner werden mitziehen können. Denn die Systemanforderungen haben sich verändert. Derweil drängt Microsoft Nutzer via Bildschirmhinweis zum Wechsel. Ist ein Upgrade zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt sinnvoll?

Windows 11 kann seit wenigen Tagen heruntergeladen werden. Das funktioniert aber nicht immer problemlos.
Foto: Microsoft Corporation

Windows 11 kann seit wenigen Tagen heruntergeladen werden. Das funktioniert aber nicht immer problemlos.

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Seit einigen Wochen können Sie sich Windows 11 auf Ihren PC laden. Microsoft hat beim jüngsten Update für Windows 10 auch eine Empfehlung für ein Upgrade auf Windows 11 mitgeliefert: Nach dem ersten Reboot erscheint der Hinweis sehr prominent – man möchte fast sagen: aufdringlich – auf dem Bildschirm. Wer bisher mit Windows 10 gearbeitet hat, kann das Upgrade kostenlos vornehmen – zumindest in der Theorie. Denn praktisch sind viele Nutzerinnen und Nutzer auf Probleme gestoßen. Da stellt sich die Frage, wie sinnvoll der Umstieg auf Windows 11 aktuell ist?

Windows 11 bietet ein modernes und funktionales Design

Eine bessere Optik mit einem modernen Design und App-Icons, die an ein Smartphone oder an ein Tablet erinnern – so sieht das Desktop bei Windows 11 aus. Außerdem hat Microsoft das Startmenü in die Mitte gerückt, was sich aber wieder verändern lässt, wenn die Nutzerinnen und Nutzer lieber die ursprüngliche Position am Rand wünschen. Außerdem gibt es jetzt das Snap-Tool, mit dem sich mehrere Fenster neu gruppieren und anordnen lassen, um Multitasking zu erleichtern.

Neuigkeiten zu Wetter und News werden jetzt in der Widget-Leiste angezeigt. Zudem ist die Anwendung Teams bei Windows 11 vorinstalliert. Die Kontaktaufnahme kann über Chat, Text, Sprache und Video erfolgen, wobei es grundsätzlich auch möglich ist, Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zu erreichen, die Teams ihrerseits nicht auf dem Rechner haben.

Was auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist: Das neue Betriebssystem soll schneller sein und energieeffizienter arbeiten. System-Updates sollten künftig im Hintergrund geladen werden und deutlich kleiner ausfallen als bisher.

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Windows 11 Startbildschirm
Das Menü ist jetzt in der MItte des Desktops angesiedelt.

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Über das Snap-Tool lassen sich die Fenster individuell anordnen.

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Widgets
Die Widgets liefern einen Überblick über wichtige Alltagsinformationen wie das Wetter.

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Teams
Die App Teams ist jetzt automatisch vorinstalliert.

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Durch Voice-Typing können Texteingaben per Tastatur wegfallen.

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Windows 11 benötigt deutlich höhere Systemvoraussetzungen

Was sich ebenfalls verändert hat, sind die Systemvoraussetzungen. Anders gesagt: Millionen Rechner, die aktuell mit Windows 10 laufen, können gar nicht auf Windows 11 aktualisiert werden, weil ihnen die nötige Kapazität fehlt. Das sind die wichtigsten Änderungen:

  • Der Arbeitsspeicher muss bei mindesten vier Gigabyte liegen. Bisher waren für das 64-Bit-System zwei Gigabyte RAM ausreichend.
  • Auch der benötigte Speicherplatz fällt deutlich höher aus. Für ein 32-Bit-Betriebssystem lang er bislang bei 16 Gigabyte, für 64-Bit-Systeme waren etwa 20 Gigabyte erforderlich. Jetzt liegt er bei stolzen 64 Gigabyte.
  • Das Display braucht eine Diagonale von über neun Zoll bei acht Bit pro Farbkanal. Die Auflösung darf nicht unter 720p liegen.
  • Der Prozessor (64-Bit) muss mindestens zwei Kerne haben (Dual-Core) und mit einem Gigahertz oder mehr takten.
  • Die Grafikkarte muss mit DirektX 12 kompatibel sein oder mit einer höheren Version.

Mit dem Tool Whynotwin11 können Sie prüfen, ob Ihr System kompatibel mit Windows 11 ist.

Muss das Update auf Windows 11 erfolgen oder ist es verzichtbar?

Für viele Nutzerinnen und Nutzer wird sich die Frage gar nicht stellen, ob sie auf Windows 11 umsteigen wollen, da ihre Rechner die neuen Systemvoraussetzungen nicht erfüllen. Microsoft bietet auf seiner Seite einen Check an, wo Sie testen können, ob Ihr PC die nötige Ausstattung mitbringt. Der Test ist im Vorfeld unbedingt empfehlenswert, um Probleme zu vermeiden, die durch die Hardware entstehen könnten.

Sollten die Voraussetzungen nicht erfüllt sein, können Sie gegebenenfalls aufrüsten oder Windows 10 weiterhin nutzen. Das letzte Sicherheitsupdate hat Microsoft für Oktober 2025 angekündigt. Dann wird der Support vollständig eingestellt. Grundsätzlich wird jede Windows-10-Version für 18 Monate unterstützt, bevor sie aus dem Support fällt. Sie sollten also dafür Sorge tragen, dass Sie zumindest auf die aktuelle Windows-10-Version wechseln.

Update auf Windows 11 nicht mitten im Betrieb durchführen

Wenn der Rechner Windows 11 verarbeiten kann, stellt sich noch die Frage, ob und gegebenenfalls wann ein Update ratsam wäre. Denn die Entscheidung müssen Sie aktiv treffen, eine automatische Aktualisierung erfolgt in diesem Fall nicht. Sie müssen das Update manuell über die Suche nach Aktualisierungen ansteuern und aktivieren.

Photoshop: Schauen Sie sich diese Alternativen an

Grundsätzlich ist es sinnvoll, mit der Installation neuer Betriebssysteme zu warten, da in der Praxis in der Regel der eine oder andere Fehler auftaucht, der vom Anbieter normalerweise im weiteren Verlauf beseitigt wird. Wenn Sie erst in einigen Monaten auf Windows 11 upgraden, sind Sie in dieser Hinsicht auf der sicheren Seite. Zudem können Sie dann von Erfahrungen anderer Nutzerinnen und Nutzer profitieren. Außerdem benötigen Sie für die Installation Zeit und Ruhe, da es sich um ein neues Betriebssystem und nicht nur um ein kleines Update handelt. Unterstützung finden Sie beim Support von Microsoft.

Ist Windows 11 kostenlos?

Grundsätzlich ist das Update kostenlos – aber nur Nutzerinnen und Nutzer, auf deren Rechnern die aktuellste Version von Windows 10 ausgeführt wird, können auf das neue Betriebs upgraden. Und: Für Windows 11 gelten Mindesthardwarespezifikationen.

Blue Screen of Death kehrt zurück

Ein Detail für Nostalgiker: Mit dem Update 22000.346 von Windows 11 kehrt der Blue Screen of Death zurück – den man allerdings nur sehen wird, wenn es wirklich schlecht läuft. Die Anzeige erscheint, wenn sich Windows bei massiven Problemen herunterfährt, um den Kernel zu schützen. Eine Ultima Ratio, der nicht selten das Ableben des Betriebssystems folgen kann.

Der Nutzer blickt dann voller Schrecken auf ein riesiges „Traurig“-Emoji und den Satz „Auf dem PC ist ein Problem aufgetreten“. Mit Windows 11 wurde zunächst der Black Screen of Death eingeführt – der künftig wohl wieder die bekannte alte Farbe bekommt.

Beiträge über Software und Computertechnologie:

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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