Schnelles Internet 18.05.2013, 12:00 Uhr

Vodafone und Telekom kämpfen künftig gemeinsam gegen die TV-Kabel-Anbieter

Die Erzrivalen Telekom und Vodafone haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Das Ziel: Sie wollen ihren Endkunden eine Bandbreite von 100 Megabit pro Sekunde bieten. Vectoring heißt die Technik, die das ermöglichen soll. Die Zusammenarbeit ist auch eine Kampfansage an die großen Kabelnetzbetreiber.

Durch Vectoring will die Deutsche Telekom das Tempo im Internet verdoppeln. Durch diese Technik wird vor allem die Geschwindigkeit zwischen Verteilerkästen und Verbraucher erhöht.

Durch Vectoring will die Deutsche Telekom das Tempo im Internet verdoppeln. Durch diese Technik wird vor allem die Geschwindigkeit zwischen Verteilerkästen und Verbraucher erhöht.

Foto: Deutsche Telekom

Derzeit ist das schnelle Datennetz ein Megathema: Die Bundesregierung wil bis 2018 das Ziel erreichen, möglichst alle Haushalte mit einer Bandbreite von mehr als 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) zu versorgen. Die Deutsche Telekom will in den kommenden vier Jahren 24 Millionen Haushalten superschnelle Internet-Anschlüsse auf Basis der VDSL-Technik bieten. Das wären doppelt so viele Haushalte wie derzeit. Gleichzeitig sollen diese Zugänge mit 100 MBit/s wesentlich schneller werden.

Das soll durch die so genannte Vectoring-Technologie möglich werden. Dieses Vectoring sorgt dafür, dass die Signalinterfenzen, die auf der so genannten „letzten Meile“ vom Kabelverteilerkasten bis zum Hausanschluss in den Kupferkabeln auftreten, ausgeglichen werden.

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Vectoring soll die Geschwindigkeit verdoppeln

Das senkt die Kosten erheblich, weil die bestehenden Kupferkabel dann nicht durch Glasfaserkabel ersetzt werden müssen. Damit Vectoring funktioniert, muss ein Netzbetreiber – in diesem Fall die Telekom – die Hoheit über die grauen Verteilerkästen besitzen. Das macht das Vectoring in der Branche umstritten, weil sich die Konkurrenten der Telekom benachteiligt fühlen. Bis jetzt.

Denn jetzt ist Telekom-Rivale Vodafone eine Allianz mit seinem Konkurrenten eingegangen und setzt auf das Vectoring. „Die Kooperation mit der Telekom und die Nutzung der Vectoring-Technologie ermöglicht uns, im Festnetzmarkt anzugreifen“, sagte Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum.

Der Grund für diese Kooperation sind die großen Kabelnetzanbieter wie Kabel Deutschland und Unitymedia. Das Festnetz ist das große Sorgenkind von Vodafone in Deutschland. Denn die Kabelnetzbetreiber jagen dem Düsseldorfer Konzern immer mehr DSL-Kunden ab – jüngst waren es noch rund drei Millionen. Da macht es Sinn, sich zusammen zu schließen.

Der Ausbau der Glasfasernetze bis zu den grauen Verteilerkästen schlägt mit sechs Milliarden Euro zu Buche, die Telekom ist deshalb auf Partner angewiesen. „Wir freuen uns, dass wir mit Vodafone einen weiteren Partner gefunden haben, der sich am Investitionsrisiko beteiligt“, sagte Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom. Vor wenigen Wochen schloss die Telekom eine ähnliche Vereinbarung mit O2.

Kartellamt und Netzagentur prüfen die Kooperation

Die Vereinbarung sieht vor, dass Vodafone die Anschlüsse zu besonderen Konditionen erhält und sich im Gegenzug verpflichtet, eine festgelegte Menge abzunehmen. Allerdings müssen die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt die Kooperationsvereinbarung zwischen Vodafone und Telekom erst noch absegnen. „Wir werden das prüfen, sobald uns die Unterlagen vorliegen“, erklärte ein Sprecher des Kartellamtes. Geben beide Behörden grünes Licht, soll die Zusammenarbeit noch in diesem Jahr starten.

Die Vereinbarung müssen die großen Kabelnetzbetreiber eindeutig als Kampfansage verstehen, die sich mittlerweile 15 Prozent des Breitbandmarktes gesichert haben. Die beiden Riesen Kabel Deutschland und Unitymedia können dank verlässlich sprudelnder Mieteinnahmen aus den TV-Kabelanschlüssen ihre Internet-Anschlüsse zu absoluten Dumpingpreisen in den Markt drücken. Dazu kommt: Rein technisch bedingt erlauben die Kabelnetze schon heute Geschwindigkeiten von 150 MBit/s. Und dieses Tempo lässt sich ohne großen Aufwand auf 400 MBit/s steigern.

Flächendeckendes Glasfasernetz unbezahlbar

Eine Zusammenarbeit der Telekommunikationsanbieter ist daher die einzige realistische Chance, den Kabelnetzbetreibern in Sachen Geschwindigkeit Paroli zu bieten. Und das Vectoring ist der notwendige Kompromiss dazu. Die höchsten Übertragungsgeschwindigkeiten bietet ein flächendeckendes Glasfasernetz. Doch das erfordert einen gigantischen Investitionsbedarf von bis zu 80 Milliarden Euro. Geld, das im harten Konkurrenzgeschäft mit schnellem Internet erst einmal verdient werden will. In rund 50 Städten in Deutschland, die mit VDSL versorg sind, liegt das Glasfasernetz bereits bis an den grauen Verteilerkästen. Und dort lässt sich mit Vectoring die Geschwindigkeit von 50 MBit/s auf 100 MBit/s relativ problemlos verdoppeln.

Die so gerne bemühten Finanzmärkte reagierten jedenfalls auf die angekündigte Kooperation der beiden Erzrivalen Vodafone und Telekom wie zuverlässige Seismographen. Die Kabel-Deutschland Aktie sank um 3,06 Prozent auf 73,14 Euro ab. Im Gegenzug kletterte die Aktie der Deutschen Telekom um einen Prozentpunkt nach oben.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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