Bester Qualitäts-Check weltweit 09.09.2021, 07:00 Uhr

Stahl in Top-Qualität – Ein innovatives Prüfverfahren findet ihn!

Das herkömmliche Prüfverfahren hat wahrscheinlich bald ausgedient. Denn ein Forscher aus dem Saarland hat eine Methode entwickelt, um Spitzen-Stahl von schlechteren Produkten zu unterscheiden. Das Beste daran: Dank dieser Technik könnten noch hochwertigere Produkte entstehen.

Stahlträger

Je nach Einsatzgebiet wird Stahl mit anderen Eigenschaften benötigt.

Foto: panthermedia.net/gjp1991

Der Hauptbestandteil von Stahl ist Eisen, so viel steht fest. Das ist aber auch schon alles. Denn Stahl ist nicht gleich Stahl. Etliche Legierungselemente beeinflussen neben dem Kohlenstoff-Anteil seine Eigenschaften, etwa Aluminium, Chrom, Mangan, Molybdän oder Nickel. Die Liste könnte man noch lange fortführen. Außerdem kann man Stahl natürlich härten, vergüten, kaltverformen, walzen und vieles mehr. Anders gesagt: Stahl ist heutzutage ein Produkt, das für die jeweiligen Anwendungsgebiete maßgeschneidert wird. Nach Angaben der Universität des Saarlandes gibt es etwa 5.000 verschiedene Stahlsorten.

Nachhaltiges und architektonisches Bauen mit Stahl

Diese Vielfalt bringt ein Problem mit sich: Wer Stahl benötigt, um Autos, Maschinen oder Brücken zu bauen, will natürlich die perfekte Zusammensetzung – und gleichbleibende Qualität. Die ist aber gar nicht so einfach zu bestimmen. Zumindest in der Vergangenheit waren Prüfverfahren schwierig. Das könnte sich jetzt ändern. Denn der Materialwissenschaftler Dominik Britz von der Universität des Saarlandes hat einen Weg gefunden, die Stahl-Qualität ziemlich exakt zu bestimmen. Nach seiner eigenen Aussagen, handle es sich weltweit um das beste Verfahren.

Wenn der Mensch Stahl prüft, macht er Fehler

Qualitätsprüfungen sind natürlich nicht neu. Bislang betrachteten dafür hochspezialisierte Expertinnen und Experten Materialproben unter dem Mikroskop. Denn an den inneren Strukturen kann man erkennen, mit welchen Eigenschaften die jeweilige Stahlsorte ausgestattet ist. „Die innere Struktur des Stahls ist auf der Mikro- und Nanoskala sehr individuell. Stahl hat viele Gesichter, die präzise wiedererkennbar sind“, sagt Britz. „Das Gefüge des Stahls ist hochkomplex. Besonders bei Hochleistungsanforderungen müssen aber auch kleinste Unterschiede erkannt und richtig klassifiziert werden. Dies ist mit dem menschlichen Auge immer schwerer zu erkennen.“ Der Faktor Mensch sei dabei eine hohe Fehlerquelle. Die Genauigkeit der Bestimmung liege nur bei etwa 75%.

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
AGR Betriebsführung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Leittechnik (m/w/d) AGR Betriebsführung GmbH
Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH-Firmenlogo
IT Projektmanager / Key User - Prozessoptimierung, E-Commerce & Vertrieb (m/w/d) Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
POLYVANTIS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker Elektrotechnik / Automatisierungstechnik (m/w/d) OT, Messsysteme (m/w/d) POLYVANTIS GmbH
Weiterstadt Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Site Reliability DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Master in Informatik / Elektrotechnik - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Mannheim Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Technische Informatik" THU Technische Hochschule Ulm
Stadt Worms-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) CAFM Stadt Worms
thyssenkrupp AG-Firmenlogo
Trainee Automatisierung Bochum (m/w/d) thyssenkrupp AG
Flowserve Corporation-Firmenlogo
Trainee Operations (m/w/d) mit dem Schwerpunkt Prozessoptimierung und Digitalisierung Flowserve Corporation
Dortmund Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Stadtplanung, Geografie oder Geoinformatik Stadt Köln
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Embedded Anwendungs-Softwareentwickler (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Global Lead (w/m/d) Operational Technology (OT) B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Duales Studium Software Engineering - Bachelor of Engineering (m/w/d) WIRTGEN GmbH
Windhagen, Remagen Zum Job 
VIAVI-Firmenlogo
Senior / Software Engineer (C++, Python & Cloud) (m/w/d) VIAVI
Eningen Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 

Exakter als der Mensch soll nun die Maschine den Stahl analysieren, genauer eine künstliche Intelligenz (KI). Die Software vergleicht die Mikroskopie-Aufnahmen der Stahlproben mit Bilddaten, die zuvor über die herkömmliche Methode eindeutlich klassifiziert wurden. Die Algorithmen erkennen die komplexen Muster und die Geometrie der Mikrostruktur und ordnen diese Stahltypen zu. „Sie lernen auch hinzu und können Merkmale von zuvor klassifizierten Mikrostrukturen mit den Mustern abgleichen“, sagt Britz.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit hat das neue Verfahren ermöglicht

Der Materialwissenschaftler hat eng mit Informatikern zusammengearbeitet, um den Hochleistungsrechnern diese Fähigkeiten beizubringen. Er hat unterschiedliche Spezialverfahren in der Rasterelektronenmikroskopie und anderen Mikroskopie-Verfahren verwendet, um für die Abbildungen die physikalischen Hintergründe der Gefüge-Bestandteile zu beschreiben. Im nächsten Schritt wandte er sich an Chemiker der Saar-Universität. Sie halfen ihm dabei, das Gefüge im Lichtmikroskop farblich erkennbar zu machen. „Es wird so reproduzierbar und verlässlich abgebildet. Alle Bestandteile und ihre geometrische Form und Größe lassen sich exakt auslesen“, sagt der Forscher Britz.

Nach Angaben des Wissenschaftlers schafft sein neues Prüfverfahren eine Genauigkeit von 95%. „Das Eigenschaftsspektrum des Stahls lässt sich so für den jeweiligen Einsatz schneller und verlässlicher prüfen und die Stahlindustrie kann die hohe Qualität ihrer Stähle noch besser sicherstellen.“ Darüber hinaus könne die Methode den Herstellern dabei helfen, neue Stahlsorten zu entwickeln und bisherige Produkte zu verbessern. Denn die jeweils gewünschten Eigenschaften ließen sich nun noch besser herausfiltern.

Forscher erhält Auszeichnung für seine Stahl-Prüfung

Die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde DGM hat Britz für seine Entwicklung sogar gerade den Georg-Sachs-Preis verliehen für die „erste vollständig reproduzierbare Mikrostruktur-Kontrastierung“ sowie „die erstmalige Einführung des maschinellen Lernens in die vollautomatische Bildanalyse und Gefüge-Klassifizierung“. Mit diesem Preis zeichnet die DGM herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus, die in enger Beziehung zur Praxis der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik stehen.

Mehr lesen über die Möglichkeiten der KI:

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.