Merkelphone mit Mängeln 07.10.2013, 11:02 Uhr

Abhörsicheres Kanzler-Handy SiMKo 3 der Telekom schlecht bewertet

Bei mehr als 30 000 Angriffen pro Monat auf mobile Netzwerke im Jahr 2012 ist einzusehen, dass Geheimnisträger nicht mit einem normalen, nahezu ungeschützten Handy in den Mobilnetzen unterwegs sein sollten. Allerdings kann die Telekom mit ihrem abhörsicheren Handy SiMKo 3 die Regierung offenbar nicht überzeugen. Die Ministerien bemängeln, dass wichtige Funktionen fehlen. Die Konkurrenz von Secusmart glänzt dagegen mit ihren Blackberry 10-Geräten.

Das war ein Omen: Auf der Cebit 2013 schaute sich Kanzlerin Angela Merkel auch das Kanzler-Handy des Düsseldorfer Anbieters Secusmart auf Basis des Blackberry 10 an. Inzwischen wird das Smartphone deutlich häufiger von der Bundesregierung bestellt als das Merkelphone der Telekom.

Das war ein Omen: Auf der Cebit 2013 schaute sich Kanzlerin Angela Merkel auch das Kanzler-Handy des Düsseldorfer Anbieters Secusmart auf Basis des Blackberry 10 an. Inzwischen wird das Smartphone deutlich häufiger von der Bundesregierung bestellt als das Merkelphone der Telekom.

Foto: Secusmart GmbH/ J.Hemmen

Bei regierungsinternen Tests erreicht das neue abhörsichere Telekom-Handy SiMKo 3 nur schwache Ergebnisse. „Bei den Tests ist die sehr geringe Akkulaufzeit besonders negativ aufgefallen“, heißt es in einer Entscheidungsvorlage des Bundesentwicklungshilfeministeriums (BMZ), aus der das Magazin Focus zitiert. „Ebenso fehlen wichtige Funktionen wie W-LAN, Kamera, Bluetooth und es bestand Speicherplatzmangel.“ Auch andere Ressorts wie das Auswärtige Amt, das Innenministerium und das Wirtschaftsministerium kämen „zu denselben Ergebnissen“, schreibt das BMZ nach dem Focus-Bericht.

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Kanzler-Handy von Blackberry in den Ministerien stark gefragt

Ganz anders als das Telekom-Handy gefällt das Konkurrenzgerät von Secusmart offenbar in Berlin deutlich besser. Nach Angaben des Düsseldorfer Anbieters Secusmart haben bis heute schon 23 Behörden, darunter auch elf Ministerien, etwa 1200 Geräte für jeweils 2500 Euro pro Stück bestellt. Es sieht so aus, als gehe hier einmal mehr ein Millionengeschäft an der Deutschen Telekom vorbei.

Die Telekom, die zu fast einem Drittel dem Bund gehört, erklärt zu den Schwächen ihres Kanzler-Handys: „Simko 3 erfüllt die Anforderungen für sichere mobile Kommunikation. Es bietet ein ‚entkerntes‘ und mit national entwickelter Software aufgebautes Gerät mit zwei getrennten Betriebssystemen.“ Das wirke sich auf Komfort-Features wie W-LAN, Bluetooth und Kamera aus, die aber keine Grundfunktionen eines abhörsicheren Handys seien.

Die SiMKo 3-Geräte basieren auf dem Smartphone Galaxy S3 von Samsung, das Secusmart auf dem Blackberry 10. Die Telekom-Handys sind mit 1700 Euro ein Drittel günstiger als die Konkurrenzgeräte mit ihrem Preis von 2500 Euro, haben aber einen weiteren, entscheidenden Nachteil.

Das abhörsichere Telefonieren funktioniert noch nicht

Das Telekom-Merkelphone verfügt zwar über eine Sprachverschlüsselung, die beispielsweise Unternehmenskunden schon nutzen können, aber für die Bundesbehörden fordert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) den Standard SNS (Sichere Netzübergreifende Sprachverschlüsselung), der für die SiMKo-Geräte erst Mitte 2014 verfügbar sein soll.

Die Telekom hatte ihr abhörsicheres Handy SiMKo 3 schon im September vorgestellt. Immerhin arbeitet die Telekom ausschließlich mit deutschen Unternehmen zusammen, nach dem NSA-Skandal ein wichtiges Kritierium. So liefert das Nürnberger Unternehmen Certgate die Kryptokarte für das Telekom-Handy, die verschlüsselten Verbindungen erzeugt Technik des Unternehmens Certgate, ebenfalls aus Nürnberg. Zudem enthält das Gerät ein in Kooperation mit der TU Dresden sowie den Firmen Kernkonzept und Trust2Core in Deutschland entwickeltes L4-Mikrokern-System mit nur wenigen Zehntausend Zeilen Programmcode. Handelsübliche Smartphones enthalten Millionen Zeilen Programmcode.  

Angeblich sollen die Kommunikation der Einzelprozesse untereinander und der Zugriff auf Hardwareressourcen und Speicher des Kanzler-Handys durch Virtualisierung der Hardwaretreiber einer strikten Kontrolle unterworfen werden. Eindringlinge werden demnach sofort entdeckt und abgewehrt.

Mit einem Wischen über den Bildschirm wechselt der Nutzer beim SiMKo 3 zwischen den Betriebsarten Secure und Open. Der L4-Kern sorgt dabei dafür, dass zwei separate Betriebssysteme auf dem Gerät laufen, deren Daten getrennt sind.

Ein Beitrag von:

  • Klaus Ahrens

    Klaus Ahrens fühlt sich im Bereich Techniknews Zuhause. Vor allem die Bereiche Programmierung, Wissenschaft und Technik begeistern ihn.

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