Reederei North Sailing 20.07.2015, 15:41 Uhr

Verstellbare Schiffsschraube: Segelschiff produziert Strom auf See

Die isländische Reederei North Sailing stellt ein Segelschiff in Dienst, das seinen Energiebedarf selbst deckt: Herzstück ist eine Schiffsschraube mit drehbaren Rotorblättern, die den Elektromotor kurzerhand in einen Generator verwandelt.

Segelschiff Opal bei einer Waltour: Der 33 m lange Schoner mit einem Rumpf aus Eiche bietet 60 Menschen Platz.

Segelschiff Opal bei einer Waltour: Der 33 m lange Schoner mit einem Rumpf aus Eiche bietet 60 Menschen Platz.

Foto: North Sailing

Island-Touristen haben jetzt die Möglichkeit, den sich dort tummelnden Walen ganz nah zu kommen. Der Zweimast-Schoner Opal der isländischen Reederei North Sailing nähert sich den scheuen Tieren nahezu lautlos. Er wird, wenn der Wind nicht stark genug ist, von einem Elektromotor angetrieben.

Fährt das Schiff unter Segel, verstellt der Kapitän die Rotorblätter, so dass sie den 144-kW-Elektromotor antreiben. Er funktioniert dann als Generator, der die Lithium-Ionen-Batterien lädt. Die verstellbare Schraube entwickelten Caterpillar Propulsion in Schweden und Wave Propulsion in Norwegen.

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Grüne Stromversorgung auch im Hafen

Die Akkus der Opal werden zusätzlich mit Netzstrom aufgeladen, wenn das Schiff zwischen zwei Walbeobachtungsfahrten im Hafen von Húsavík im Norden Islands liegt. Auch das belastet die Umwelt nicht. Denn Island produziert seinen Strom zu nahezu 100 % mit Erdwärme und Wasserkraft.

Schiffsschraube des Segelschiffs Opal: Die Rotorblätter lassen sich während des Segelns drehen. Sie machen den E-Motor dann zum Stromgenerator.

Schiffsschraube des Segelschiffs Opal: Die Rotorblätter lassen sich während des Segelns drehen. Sie machen den E-Motor dann zum Stromgenerator.

Quelle: North Sailing

Der Schoner – 1951 von der Boddenwerft in Damgarten gebaut – verfügt zusätzlich über einen Scania-Dieselmotor mit einer Leistung von 209 kW. Der wird allerdings nur noch in Notfällen genutzt.

Expedition nach Grönland geplant

Um herauszufinden, wie sich die Stromerzeugung auf hoher See bewährt, plant die Reederei eine Expedition an die grönländische Ostküste. Der Wind wird reichen, um das Schiff voranzubringen und genügend Strom für die Bordversorgung zu produzieren, hoffen die Schiffeigner. „Wenn dieses Projekt zu unserer Zufriedenheit verläuft, werden wir auch andere Schiffe von North Sailing zu Elektroschiffen umrüsten“, sagt Árni Sigurbjarnason, einer der Eigentümer der Reederei.

Damit will er nicht nur neue Kunden gewinnen, sondern trägt auch Bedenken von isländischen Umweltschützern Rechnung. Sie bemängeln, dass Schiffe Ruß emittieren, der sich auch auf Schnee ablagert. Die schwarzen Partikel fangen solare Wärme ein, sodass der Schmelzprozess früher beginnt, das Klima also beeinträchtigt wird. Der 33 m lange Schoner mit einem Rumpf aus Eiche bietet 60 Menschen Platz. Zwölf Passagiere können sich auf längeren Fahrten sechs Kabinen teilen. Der grüne Bordstrom wird auch zur Warmwasserbereitung und in der Küche genutzt – das Schiff verfügt über drei Badezimmer und zwei Duschen.

Wie leistungsfähig Schiffe mit Elektroantrieb sein können, zeigt auch der norwegische Schiffbauer Fjellstrand mit seiner vollständig elektrischen Fähre „Ampere“. Sie fährt seit Mai 2015 im 20-Minuten-Takt 34 Mal am Tag rein elektrisch über den Sognefjord. Sie ist die weltweit erste Elektrofähre im Liniendienst.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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