Ende der Betonfundamente 19.12.2014, 09:28 Uhr

Schraubfundamente aus Bayern verschönern größtes Photovoltaikkraftwerk Europas

Im größten Photovoltaikkraftwerk Europas im südfranzösischen Cestas können zukünftig sogar Schafe zwischen den Solarmodulen weiden. Möglich machen das Schraubfundamente eines bayrischen Unternehmens, die die klobigen Betonfundamente verdrängen. Bei der Platzierung helfen Drohnen. 

Das Photovoltaikkraftwerk in Cestas soll eine Leistung von 300 Megawatt haben. Um die Solarmodule zu installieren, sind 200.000 Schraubfundamente notwendig. Anders als Betonfundamente benötigen sie so wenig Platz, dass sich das Gelände begrünen lässt. 

Das Photovoltaikkraftwerk in Cestas soll eine Leistung von 300 Megawatt haben. Um die Solarmodule zu installieren, sind 200.000 Schraubfundamente notwendig. Anders als Betonfundamente benötigen sie so wenig Platz, dass sich das Gelände begrünen lässt. 

Foto: Krinner

Mindestens ein Viertel der Fläche, die große Fotovoltaikanlagen beanspruchen, ist durch Betonfundamente versiegelt, sodass dort nichts wächst. Unter dem größten Solarkraftwerk Europas, das derzeit im südfranzösischen Cestas entsteht, wird es dagegen einen nahezu ununterbrochenen grünen Pflanzenteppich geben, auf dem sogar Schafe weiden können.

Drohnen übernehmen Vermessungsarbeit

Die Module sind auf schlanken Stahlrohren befestigt, die einfach in den Boden geschraubt werden. Diese Technik, die zudem noch Zeit spart, weil das Warten aufs Trocknen der Betonfundamente entfällt, hat der Mittelständler Krinner Schraubfundamente aus dem niederbayrischen Straßkirchen entwickelt. Sie seien 15 bis 20 Prozent billiger als Betonfundamente, sagt Thomas Huber, Leiter der Krinner-Abteilung Engineering.

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Die Arbeiten beginnen mit einer sorgfältigen Analyse des Geländes. Die Vermessungsarbeiten erledigen Drohnen und ein GPS-gesteuerter Roboter. Am Ende steht ein 3D-Bild, in dem die Positionen der Fundamentschrauben und – bei Hanglagen – ihre Neigung festgelegt sind.

Spezialfahrzeug arbeitet mit virtuellem 3D-Bauplan

Das Spezialfahrzeug, eine Krinner-Eigenentwicklung, das die Fundamentstangen ins Erdreich dreht, wird zuvor mit dem virtuellen 3D-Bauplan gefüttert. Ebenfalls mit Hilfe von GPS steuert es millimetergenau die Standorte der Schraubfundamente an und dreht sie selbstständig ein. Pro Tag schafft das Fahrzeug bis zu 250 Stück. Das Tempo hängt vom Untergrund ab. Wenn er steinig ist, rammt der Roboter zunächst eine Art überdimensionalen Nagel ein, der Brocken bis Faustgröße beiseite drückt und Platz für die Schraube schafft. Nur wenn im Boden größere Felsen liegen, muss zunächst ein Steinbohrer eingesetzt werden.

Die Solarmodule lassen sich direkt an die Fundamentstangen montieren. Laut Krinner ist diese Technik bis zu 20 Prozent billiger als Betonfundamente. 

Die Solarmodule lassen sich direkt an die Fundamentstangen montieren. Laut Krinner ist diese Technik bis zu 20 Prozent billiger als Betonfundamente. 

Quelle: Krinner

In der Höhe weichen die Schraubfundamente allenfalls fünf Millimeter vom Sollwert ab, horizontal sind es nicht mehr als acht Millimeter. Das reicht, um die Module direkt festzuschrauben. In Cestas werden 200.000 Schraubfundamente gesetzt. Der Park, für dessen elektrischen Teil die Unternehmen Clemessy & Eiffage und Schneider Electric zuständig sind, wird eine Leistung von 300 Megawatt peak haben – peak, übersetzt Spitze, kennzeichnet die Maximalleistung bei optimalem Einfall der Sonnenstrahlen.

Krinner hat bisher Fundamente für Fotovoltaikkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1500 Megawatt gesetzt. Seine Kunden findet das Unternehmen fast ausschließlich im Ausland.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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