Riesige Kugel auf dem Meer liefert Energie und Trinkwasser
Die beeindruckende Kugel, die auf dem Meer vor Santa Monicas berühmtem Boardwalk zu schweben scheint, ist mehr als ein glitzerndes Kunstwerk. Die Entsalzungsanlage kann über zwei Millionen Liter Trinkwasser pro Jahr liefern und zusätzlich Strom – alles aus Wellen- und Solarkraft.

Clear Orb: Die vom südkoreanischen Architekturbüro Heerim Architects & Planers geplante Kugel hat einen Durchmesser von 40 m. Sie könnte 2,2 Mio. Liter Trinkwasser pro Jahr erzeugen und außerdem noch rund 3,8 MWh an Elektrizität ins Netz speisen.
Foto: Heerim Architects & Planers
Von weitem sieht es aus, als ob die gigantische Kugel auf der Wasseroberfläche liegt, etwas unwirklich im gleißenden Licht der kalifornischen Sonne. Das utopisch anmutende Objekt mit seiner glitzernden und spiegelnden Oberfläche gibt es zwar vorerst nur als Designprojekt des südkoreanischen Architekturbüros Heerim Architects & Planners.

Aus der Ferne betrachtet sieht die Glitzerkugel aus als könne sie schweben. Sie soll aber laut Planung in eine Anlage eingebunden sein, die für Besucher zugänglich ist.
Quelle: Heerim Architects & Planners
Aber die Kugel mit einem Durchmesser von 40 m hat es in sich. Im von Dürre geplagten Kalifornien könnte sie 2,2 Mio. Liter Trinkwasser pro Jahr liefern und außerdem noch rund 3,8 MWh an Elektrizität ins Netz speisen.
In der Wand wird Energie erzeugt
Ihr Projekt „The Clear Orb“ haben die vier Architekten Jaesik Lim, Ahyoung Lee, Jaeyeol Kim und Taegu Lim beim diesjährigen Designwettbewerb „Land Art Generator Initiative“ für Santa Monica eingereicht. Damit sind sie bei den Finalisten des Wettbewerbs gelandet – der Sieger wird im Oktober bekannt gegeben. Tatsächlich schwebt die Kugel natürlich nicht über Wasser sondern ist in eine Anlage eingebunden, die für Besucher zugänglich ist. Zur Kugel gelangt man vom berühmten Boardwalk am Santa Monica Pier aus über einen Weg, der langsam abfällt bis unter die Wasseroberfläche.

Besucher können das Innere von Clear Orb besichtigen. Dort strömt Meerwasser in die Kugel, verdunstet und wird als Kondensat aufgefangen. Das so entstandene Trinkwasser fließt über einen großen stufenförmigen Brunnen unterhalb der Kugel, direkt vor den Augen der Besucher, hinaus.
Quelle: Heerim Architects & Planners
Die Wände des 300 m langen Zugangsweges haben mehrere Funktionen. Die Innenseite wurde als eine Art Lehrpfad gestaltet, auf dem der Besucher etlichen bereits ausgestorbenen Tierarten begegnet – eine Erinnerung an die notwendige Koexistenz von Mensch und Natur. Die Außenwand hingegen hat eine interessante und sehr praktische Aufgabe: Auf der Seite, die zum offenen Meer gelegen ist, besitzt die Wand eine zur Wasserseite offene Kammer unterhalb der Wasseroberfläche. Die herannahenden Wellen drücken kontinuierlich Wasser und Luft in diese Kammer, wobei die Luft nach oben gepresst wird und eine Turbine antreibt, die Strom erzeugt. Laut Architekten soll dieser Energie ins städtische Stromnetz gespeist werden.
Entsalzungsanlage wandelt Meerwasser in Trinkwasser um
Am Ende des Weges gelangt der Besucher zur Kugel selbst. Deren Oberfläche besteht im unteren Drittel aus spiegelndem Glas und im oberen Teil aus transparenten und lumineszierenden Solarzellen, die die Energie liefern, damit Wasser im Inneren der Kugel zirkulieren kann.

Skizze zur Funktionsweise von Clear Orb.
Quelle: Heerim Architects & Planners
Meerwasser strömt in die Kugel, verdunstet und wird als Kondensat aufgefangen. Das so entstandene Trinkwasser fließt über einen großen stufenförmigen Brunnen unterhalb der Kugel, direkt vor den Augen der Besucher, hinaus. Rund 2,2 Mio. Liter Meerwasser könnte die Anlage pro Jahr in trinkbares Wasser umwandeln.

Clear Orb bei Nacht: Zur Kugel gelangt man vom berühmten Boardwalk am Santa Monica Pier aus über einen Weg, der langsam abfällt bis unter die Wasseroberfläche.
Quelle: Heerim Architects & Planners
Auch ein interessantes Projekt: In Rotterdam will das Start-up „Floating Farm“ eine komplette schwimmende Farm für Milchvieh errichten. Auf dem 1200 Quadratmeter großen Ponton sollen 40 Kühe leben und einen Teil des Frischmilchbedarfs für die Stadt decken.
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