Auf dem Wattway 09.02.2016, 07:55 Uhr

Frankreich baut 1000 Kilometer Solarstraßen

Nicht kleckern, sondern klotzen: Frankreichs Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal hat verkündet, bis zum Jahr 2020 in Frankreich 1000 km Solarstraßen zu bauen. Die Grundlage sind Wattway-Solarmodule, die eigens für dieses ambitionierte Projekt entwickelt wurden.

Arbeiter verlegen den Solarweg
Foto: Joachim Bertrand/Colas
Radfahrer auf dem Solarweg
Der Weg könnte später als Radweg dienen.
Foto: Joachim Bertrand/Colas
Lkw auf dem Solarweg
Aber auch schwere Lkw halten die Solarmodule aus.
Foto: Joachim Bertrand/Colas
Frankreich baut 1000 Kilometer Solarstraßen
Im Test überstanden sie eine Million Überfahrten ohne einen einzigen Kratzer. 
Foto: Joachim Bertrand/Colas
Frankreich baut 1000 Kilometer Solarstraßen
Die Solarmodule werden nicht mit einer Glasplatte abgedeckt. So bieten sie genug Reibung, um ein Rutschen der Fahrzeuge zu verhindern.
Foto: Joachim Bertrand/Colas
Frankreich baut 1000 Kilometer Solarstraßen
Foto: Joachim Bertrand/Colas
Querschnitt einer einzelnen Solarzelle
Foto: Joachim Bertrand/Colas
Frankreich baut 1000 Kilometer Solarstraßen
Foto: Joachim Bertrand/Colas

 

Frankreichs Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal hat angekündigt, in den nächsten fünf Jahren in Frankreich 1000 km Solarstraßen zu bauen. Bereits in diesem Frühjahr sollen die Tests für das Projekt beginnen. Ein ungleiches Duo hat die Solarstraße in aufwändigen Forschungen in den letzten fünf Jahren bis zur Anwendungsreife entwickelt. Es handelt sich um das auf Straßen- und Schienenbau spezialisierte französische Unternehmen COLAS mit Sitz in Boulogne-Billancourt und das französische Solarinstitut INES mit Sitz in Le Bourget. Unterstützung lieferte die französische Agentur für Umwelt und Energiewirtschaft ADEMEaus Paris.

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Platten verhindern ein Rutschen der Fahrzeuge

Wattway heißen die extra für diese Solarstraßen entwickelten Platten aus polykristallinem Silikon. Die Wattway-Platten sind 7 mm stark und passen sich mit einer Kantenlänge von 15 cm allen Gegebenheiten vor Ort an. Belastungstests mit den Wattway-Platten haben gezeigt: Das Material ist so robust, dass es eine Million Überfahrten mit Lkw-Reifen ohne einen einzigen Kratzer übersteht.

Die Wattway-Solarpanels können direkt auf die Fahrbahn aufgeklebt werden. Da ihre Oberfläche nicht mit einer Glasplatte abgedeckt wird, bieten die Solarpanels genug Reibung, um ein Rutschen der Fahrzeuge zu verhindern.

Licht für Millionen von Menschen durch Wattways

Die Zahlen, die COLAS nennt, sind beachtlich: So kann ein 1000 m langer, mit Wattway-Panels ausgestatteter Straßenabschnitt, die komplette Straßenbeleuchtung für einen Ort mit 5000 Einwohnern liefern. Die geplanten 1000 km würden also das Straßenlicht für fünf Millionen Menschen oder acht Prozent der französischen Bevölkerung bereitstellen. 20 m2 der Wattway-Panels reichen aus, um den Stromverbrauch eines Single-Haushaltes zu decken.

Höhere Benzinsteuer wegen fallender Ölpreise

Es ist im Rahmen des Wattway-Pilotprojekts nicht geplant, Speicheranlagen für den produzierten Strom zu bauen. Vielmehr soll der Strom aus den Solarstraßen in das Netz eingespeist werden, wo er von den Haushalten und Unternehmen abgenommen werden kann.

Finanzieren will Ségolène Royal das Projekt durch eine Erhöhung der Steuern auf Benzin. Angesichts der fallenden Ölpreise seien solche Investitionen in „positive Energie“ durch die Besteuerung von Erdöl „nur natürlich“, so Royal.

Auch in den Niederlanden und den USA gibt es Projekte

Es existieren einige vergleichbare Konzepte und Projekte, die Fahrbahnen zum Energielieferanten zu erweitern. So wurde  in der niederländischen Gemeinde Zaanstad ein 70 Meter langer Fahrradweg mit Solarzellen zur SolarRoad umfunktioniert. Und in den USA hat das Start-up Solar Roadways 2014 auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo über 2,26 Millionen US-Dollar für ein ähnliches Projekt wie Wattway eingesammelt.

Deutsches Start-up solmove ausgezeichnet

Auch das deutsche Start-up solmove arbeitet an Solarstraßen und wirbt mit dem Slogan: „Würden wir 15 % der Verkehrsflächen nutzen, könnten wir auf alle Atomkraftwerke verzichten.“ Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat solmove im vorigen Monat als nachhaltiges Projekt 2016 mit dem Qualitätssiegel Werkstatt N ausgezeichnet. Der Nachhaltigkeitsrat ist eine Initiative der Bundesregierung und zeichnet jedes Jahr 100 Projekte und Initiativen aus. Solmove will bis 2017 gemeinsam mit renommierten Partnern wie zwei Fraunhofer-Instituten, der RWTH Aachen, dem Forschungszentrum Jülich und der Bundesanstalt für Straßenwesen ein Pilotprojekt in der Gemeinde Inning am Ammersee realisieren.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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